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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wilder Herbst
Zwischenüberschrift:
Nachwuchs, Umzug, Neuankömmlinge: Im Zoo hat sich in letzter Zeit viel getan
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Guanakos, Servale, Große Kudus? Wer wissen will, welche wilden Tiere sich hinter solchen Namen verbergen, sollte einen Herbstspaziergang auf dem Schölerberg unternehmen. Bei diesen Bewohnern des Zoos hat sich in letzter Zeit viel getan. Nachwuchs hier, Umzug dort. Und manche Tiere sind sogar ganz neu in der Stadt. Ein Rundgang durch die Gehege mit Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Assistent im Zoo Osnabrück.
Erdmännchen
Sie sind die heimlichen Stars des Zoos. Wenn die kleinen Raubtiere aus der Familie der Mangusten sich auf die Hinterbeine stellen, mit ihrem Schwanz abstützen und den Kopf in die Luft recken, um nach Feinden wie Greifvögeln und Schlangen Ausschau zu halten, zücken Zoobesucher begeistert ihre Fotoapparate. Am 2. September kamen vier Jungtiere zur Welt. Anfangs waren sie typischerweise nackt, und ihren Bau verließen die schnapsglasgroßen Winzlinge erst nach zwei bis drei Wochen. Inzwischen haben sie Fell, toben munter durch die Anlage und spielen mit ihrem Geschwisterkind, das bereits im Juni geboren wurde. " Die Aufzucht hat wunderbar funktioniert endlich wieder", sagt Klumpe. Auch Mama und Papa Erdmännchen haben sichtlich Spaß mit den Kleinen. Auch wenn sich die Bande kaum bändigen lässt.
Servale
Segelohren und Endlosbeine kennzeichnen die Wildkatzen, die eigentlich im Westen von Marokko und südlich der Sahara leben. Am Schölerberg wohnen sie in Takamanda, dem sieben Fußballfelder großen Afrika-Areal des Zoos. Anfang August gab es hier zweimal weiblichen Nachwuchs.
Die Kätzchen hatten einen schweren Start. " Die Mutter wurde während der Aufzucht krank und musste operiert werden", berichtet Biologe Klumpe. Zum Glück sprang der Vater ein und kümmerte sich um seine noch namenlosen Kinder. Tierpfleger halfen nach, indem sie den kleinen Servalen Milch und Fleischbrei servierten. " Jetzt sind sie über den Berg." Und auch dem Muttertier geht es wieder gut: Genüsslich lässt es sich ein ganzes Kaninchen schmecken, während sich neugierige Zoobesucher an der Glaswand zum Gehege die Nasen platt drücken.
Rappenantilopen
Ein paar Wegbiegungen weiter ist das Ergebnis einer gelungenen Paarung im Reich der afrikanischen Pferdeböcke zu bestaunen. Es heißt Leni und wurde Mitte September geboren. Noch ist sie deutlich kleiner als ihre Mutter und erst recht als der Vater, den der Zoo eigens zum Zweck der Fortpflanzung besorgt hat. Im Gegensatz zu den fast schwarzbraunen Eltern hat Leni auch ein helleres Fell. Und die langen, spitzen Hörner, mit denen Rappenantilopen sich in freier Natur selbst gegen Löwen und Hyänen zur Wehr setzen können, müssen ihr erst noch wachsen. Auf der Takamanda-Huftieranlage, umgeben von flatterhaften und störrischen Nachbarn wie Rötelpelikanen und Hauseseln, fühlt sich die Familie allerdings pudelwohl. Erst recht, seit folgende Mitbewohner das gemeinsame Gehege verlassen haben.
Große Kudus
Bis vor einem guten Monat standen diese schlanken, scheuen Antilopen mit ihren Artverwandten in Takamanda zusammen. Doch als der neue Rappenantilopen-Zuchtbock, laut Zoobiologe Klumpe " ein ziemlich kerniger Typ", auf die Huftieranlage kam, war es vorbei mit der Ruhe. Die kehrte erst wieder ein, als die Großen Kudus nach Samburu umzogen.
In der anderen Afrikawelt des Zoos Osnabrück, die nach einem Nationalpark im Norden Kenias benannt ist, teilen sie sich jetzt einträchtig das Revier mit Impalas, Straußen und Wasserböcken. Großen Respekt nötigten den Neuankömmlingen, die laut Tobias Klumpe bis Jahres ende um ein Zuchtweibchen ergänzt werden sollen, allerdings die meterhohen Netzgiraffen ab. " Das war für die Großen Kudus gewöhnungsbedürftig", erklärt der wissenschaftliche Assistent. Doch die " naturnahe Vergesellschaftung" dieser fünf Arten sei nicht nur pädagogisch wertvoll, sondern vor allem " zum Wohl der Tiere".
Große Kudus erkennt man an ihren riesigen Ohren, langen Beinen und lotrechten weißen Streifen auf dem Rücken. Das Männchen trägt mächtige Hörner, die sich wie Korkenzieher drehen.
Guanakos
Die Kamelartigen aus Südamerika gelten als wilde Vorfahren der Lamas und Alpakas. Bislang bestand die Osnabrücker Gruppe aus zwei Hengsten und den Stuten Hella und Mona. Aus dem Zoo Wuppertal kamen im September die Weibchen Hannah und Inka hinzu. Die anfangs nervösen Fluchttiere wurden behutsam an ihr neues Zuhause herangeführt. Bevor man sie frei laufen ließ, lernten die Tiere zunächst die Pfleger kennen und beschnupperten danach ihre Mitbewohner durch ein Gitter.
Zu denen gehören übrigens auch Nandus. Die schwarzgrauen, wieselflinken Laufvögel aus den Steppen Brasiliens und Argentiniens sorgen für Abwechslung und Heimatgefühl. Außerdem profitieren die Guanakos vom messerscharfen Blick der gefiederten, aber flügellahmen Zweibeiner. Klumpe: " Nun fühlen sie sich hier richtig wohl!"

Mehr Fotos von allen Tieren im Internet auf www.noz.de/ zoo
Alle Nachrichten aus dem Zoo im Onlineportal www.noz.de/ zoo
Bildtexte:
Wachsam: Erdmännchen leben in Verbänden von bis zu 30 Tieren. Im Zoo sind sie zu siebt.
Segelohren und Endlosbeine sind besondere Merkmale der afrikanischen Wildkatzen namens Servale.
Mahlzeit! Familie Rappenantilope lässt es sich auf der Takamanda-Huftieranlage in Ruhe schmecken.
Hörner, die sich wie ein Korkenzieher zwirbeln, trägt das Männchen bei den Großen Kudus.
Mit den beiden Weibchen aus Wuppertal wuchs die Gruppe der Guanakos auf sechs Tiere an.
Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Sebastian Stricker


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