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1.
Erscheinungsdatum:
14.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Eklatante Fehleinschätzung
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
"
Schulleiter
warnen
vor
Mehrbelastung
durch
Inklusion"
(Ausgabe
vom
9.
Oktober)
.
"
Die
Einlassung
der
Landeschefin
des
Schulleitungsverbandes,
bei
ausbleibender
Entlastung
werde
Inklusion
in
den
Kollegien
als
Bürde
wahrgenommen,
geht
leider
von
einer
dramatisch
verharmlosenden
Wahrnehmung
der
Realität
des
Schulalltags
aus.
Ebenso
ist
die
Erkenntnis
der
Kultusministerin,
dass
nicht
'
alles
sofort
und
unverzüglich
umsetzbar'
sei,
eher
Ausdruck
ihrer
mangelnden
Kompetenz
in
Sachen
Inklusion.
Beide
Äußerungen
enthalten
die
Botschaft,
die
Probleme
der
inklusiven
Schule
seien
ein
Problem
der
Umsetzung
und
könnten
etwa
durch
Entlastungsstunden
für
Lehrkräfte
sowie
die
richtige
Verteilung
der
finanziellen
Forderungen
auf
Länder
und
Kommunen
gelöst
werden.
Was
für
eine
eklatante
Fehleinschätzung
der
Situation
und
was
für
eine
Geringschätzung
derjenigen,
die
sich
an
den
Schulen
täglich
mit
der
Überforderung
inklusiven
Unterrichtens
konfrontiert
sehen
und
schon
jetzt
die
oben
angegebene
Bürde
tragen.
Das
lässt
sich
am
Beispiel
einer
fiktiven,
aber
durchaus
realistischen
ersten
Klasse
zeigen,
die
von
vornherein
mit
den
normalen
Schwierigkeiten
des
Anfangsunterrichts
gesehen
werden
muss:
Eine
(!)
Lehrkraft
mit
22
Kindern
einer
Klasse,
die
die
ganze
Bandbreite
individueller
Förderung
benötigt.
Darunter
eine
Schülerin,
die
kein
Wort
Deutsch
spricht,
zwei
Schülerinnen
und
Schüler
mit
Förderbedarf
(Unterstützungsbedarf
wegen
Körperbehinderung,
Unterstützungsbedarf
Lernen)
,
ein
hochbegabtes
Kind
,
ein
Kind
mit
gravierenden
gesundheitlichen
Problemen
(Herzfehler)
.
Für
diese
komplexe
Lehr-
und
Lernsituation
stehen
wöchentlich
zwei
Stunden
Unterstützungsbedarf
zur
Verfügung.
Den
Lehrkräften
und
Eltern
den
Eindruck
zu
vermitteln,
mit
gutem
Willen
und
den
entsprechenden
Anstrengungen
sowie
fleißiger
Fortbildung
der
Lehrkraft
zum
Experten
bei
der
Betreuung
und
Förderung
werde
sich
ein
größtmöglicher
individueller
Lernfortschritt
schon
bei
allen
einstellen,
ist
Augenwischerei.
Eine
größtmögliche
individuelle
Förderung
ist
so
unmöglich.
Die
Situation
ist
eher
eine
bewusste
Vernachlässigung
aller.
Wenn
dann
noch
Betreuungsstunden
für
verhaltensauffällige
Schülerinnen
und
Schüler
(sie
sind
der
oben
angegebenen
Aufzählung
noch
hinzuzufügen)
mit
dem
Hinweis
auf
Einsparungsbedarf
gestrichen
werden,
ergeben
sich
zwangsläufig
Zweifel
am
Sachverstand
der
Entscheidungsträger.
Für
wie
dumm
muss
man
Eltern
halten,
die
glauben,
Inklusion
wäre
so
auf
einem
richtigen
Weg.
Die
vorgesehenen
finanziellen
und
personellen
Mittel
sind,
das
ist
offenbar,
ungeeignet,
Inklusion
an
deutschen
Schulen
auch
nur
annähernd
umzusetzen.
Ein
Blick
nach
Italien
könnte
den
Verantwortlichen
einen
Lösungsansatz
liefern:
Jede
inklusive
Klasse
hat
zwei
(!)
Lehrkräfte/
Betreuer.
Sich
für
eine
solche
Problemlösung
einzusetzen
wäre
eine
solidarische
Anstrengung
aller
Beteiligten
wert:
der
Lehrerinnen
und
Lehrer,
die
ihren
Schulleitungen
und
den
Eltern
deutlich
ihre
tägliche
Überforderung
signalisieren;
der
Schulleitungen
und
Dezernenten,
die
ihren
Vorgesetzten
mit
Zivilcourage
ungeschönt
über
die
unhaltbaren
Zustände
berichten;
der
Lehrerverbände
und
der
Eltern,
die
der
Kultusministerin
deutlich
machen,
dass
die
Überforderung
der
Lehrkräfte
grundlegend
behoben
und
die
Lernsituation
aller
Kinder
grundlegend
verbessert
werden
muss.
Vielleicht
auch
die
der
Presse,
die
die
Kultusministerin
nach
politischer
Verantwortung
befragt
und
sich
nicht
mit
deren
lapidaren
Lösungsvorschlägen
zufriedengibt,
die
den
Kern
des
Problems
ignorieren."
Klaus
Brinkmann
Bad
Laer
Bildtext:
Wie
kann
die
Inklusion
in
unseren
Schulen
sinnvoll
umgesetzt
werden?
Foto:
dpa
Autor:
Klaus Brinkmann