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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Gesundheitsrisiko für alle Bürger
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zur aktuellen Diskussion über den Bau einer Kartbahn am Nettebad.

" In den letzten Wochen wurden überwiegend Argumente ' pro E-Kartbahn' veröffentlicht. […] Die ' Bürgerinitiative für den Erhalt des Grünen Fingers' und die ' Siedlergemeinschaft Heidekämpen' haben bis Mitte Januar mehr als 1500 Unterschriften gegen die Umsetzung des Masterplans Nettebad gesammelt [...]. Zahlreiche weitere [...] Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern (nicht nur der angrenzenden Stadtteile) sowie des Umweltforums Osnabrück, des BUND- und des Nabu-Landesverbands Niedersachsen lehnen das Projekt ebenfalls in Gänze ab.

Der Stadtrat hat vor nicht allzu langer Zeit die Bedeutung der grünen Finger für das Stadtklima betont und beschlossen, die grünen Finger als verbindlichen Bestandteil des Flächennutzungsplans abzusichern. Und nun soll zugunsten einer kleinen exklusiven Gästegruppe vorwiegend aus dem Umland die Lebensqualität der Menschen in den Stadtteilen Sonnenhügel, Haste und Dodesheide deutlich eingeschränkt werden!

Die Vehrter Landstraße ist schon heute hoch belastet, die Lärmemissionen sind mit 60 dB( A) (Mittelungswerte!) erheblich und belasten alle Anwohner im Bereich Marienburgstraße, Am Vogelsang, Schwalbenweg, Heidekämpen, Falkenweg bis hin zur Von-Bodelschwingh-Straße. Die WHO warnt bereits ab Werten von 55 dB( A) vor gesundheitlichen Schäden bis hin zum Herzinfarkt. Weitere Lärmbelastungen durch steigende Besucherzahlen sind den Anwohnern keinesfalls zuzumuten!

Der geplante Gebäuderiegel aus Seminar- und Beherbergungsteil mit Parkplätzen, Kinderland, E-Kartbahn und Parkhaus (mit kleiner Lücke im Bereich des ebenfalls vorgesehenen Biergartens) würde sich parallel zur Vehrter Landstraße über eine Länge von 450 Metern von der historischen Landwehr (Abstand 20 bis 50 Meter) fast bis zur derzeitigen Einfahrt zum Nettebad erstrecken. Dadurch werden das jetzt noch sehr schöne Landschaftsbild und damit der Wert für die Naherholung stark beeinträchtigt.

Durch die Versiegelung von 22 000 Quadratmetern werden die ökologischen Bodenfunktionen und die Grundwasserneubildung auf null gesetzt. Die Umwandlung von Gehölzbeständen an der Vehrter Landstraße in Parkplätze würde zur Biotopzerstörung führen und die Filterfunktion der Flächen für Feinstäube und Abgase stark vermindern. Die wegen der Barrierewirkung der Gebäude zu erwartende Verschlechterung des Stadtklimas würde sich bis in die Innenstadt hinein auswirken und in Zeiten des Klimawandels ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung darstellen! Hierfür ist laut Umweltgutachten überhaupt kein Ausgleich möglich.

Die betroffenen Menschen sind nicht nur steuerzahlende Bürger, sie sind auch oft engagiert und ehrenamtlich für das städtische Gemeinwohl tätig, und sie sind Wähler der amtierenden Ratsfraktionen. Da die Bäder der Stadtwerke Osnabrück deutlich bessere Bilanzen aufweisen als Bäder anderer Städte, sollte die Stadt ihre Verpflichtung zur Daseinsvorsorge ernst nehmen und das Schul- und Vereinsschwimmen aus öffentlichen Geldern finanzieren, sodass die Stadtwerke bei ihrem Kerngeschäft bleiben können. Wir fordern die Ratsmitglieder als gewählte Vertreter der Osnabrücker Bevölkerung auf, den Bürgerwillen nicht zu ignorieren!"

Dr. Wolfgang Schaefer

Bürgerinitiative für den Erhalt des Grünen Fingers Osnabrück
Autor:
Dr. Wolfgang Schaefer
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