User Online: 1 | Timeout: 20:06Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Streit um die Plastiktüte
Zwischenüberschrift:
Griesert rechtfertigt seine Enthaltung im Rat – Ursulaschüler irritiert
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Politisches Gepolter um die Plastiktüte: SPD und Grüne kreiden Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) ein " Eigentor" an, weil er sich in einer Abstimmung im Rat zum Thema Plastiktüten enthalten hatte. Irritiert äußerten sich auch Schüler der Ursulaschule, die sich als Klimabotschafter für ein tütenfreies Osnabrück einsetzen. Griesert ist Schirmherr dieses Projektes.

Griesert hat seine Enthaltung bei der Abstimmung über den Ratsantrag zur Eindämmung des Verbrauchs von Plastiktüten in Osnabrück am Wochenende verteidigt. Seiner im Rat erfolgten Begründung, angesichts des kommunalen Sparzwangs der von ihm geführten Verwaltung Arbeit und der Stadt Kosten ersparen zu wollen, fügte er nun eine schriftliche Erklärung im Internet hinzu. Damit reagiert das Stadtoberhaupt auf Kritik aus Reihen der Fraktionen von SPD und Grünen, die sein Zaudern im Nachgang öffentlich bemängelt hatten.

Leider sei es bei dem einstimmig beschlossenen Rats antrag der rot-grünen Zählgemeinschaft nicht um die Unterstützung der Klimabotschafter gegangen, schreibt der Oberbürgermeister in einem Kommentar auf der Facebook-Seite unserer Redaktion. Vielmehr sei die Verwaltung beauftragt worden, " ein eigenes umfassendes Konzept" zu erstellen, wie sich der Verbrauch von Plastiktüten in Osnabrück verringern lasse. Dazu habe er empfohlen, zunächst das dreijährige Youthinkgreen-Projekt der Ursulaschule " abzuwarten und nicht den Jugend lichen wegzunehmen". Der Ratsantrag sei inhaltlich richtig, sei aber zur Unzeit gekommen.

Seine Unterstützung sei als Repräsentant der Kampagne selbstverständlich. Die Schüler könnten ihn bei Bedarf direkt ansprechen. " Dazu bin ich als Schirmherr schließlich da!" Gleichlautend äußerte sich Griesert auf seiner eigenen Facebook-Seite. Dort teilte er einen Bericht unserer Redaktion über die Eröffnung der Jugendkulturtage, in dessen Rahmen das Anti-Plastiktüten-Projekt an den Start ging. In seinem Eintrag würdigt der Oberbürgermeister das Vorhaben der Ursulaschüler als " tolle Aktion".

1000 Baumwollbeutel

Ziel der Klimabotschafter ist es, die Stadt bis Ende 2017 von Plastiktüten zu befreien. Ein wachsendes Bündnis einflussreicher Institutionen steht hinter ihnen. Geplant ist beispielsweise, alte Plastiktüten einzusammeln und anderweitig wiederzuverwenden. Außerdem sollen mindestens 1000 selbst bedruckte Baumwollbeutel verteilt werden. Der Startschuss zum Projekt " Plastiktütenfreies Osnabrück" fiel am vergangenen Freitag während der Auftaktveranstaltung der Jugend-Kultur-Tage.

Grieserts Enthaltung stieß bei SPD und Grüne auf heftige Kritik. Was ist das für ein Schirmherr, der sich hinter kommunalen Sparzwängen verschanzt, anstatt für die von ihm vertretene Umweltaktion vorbehaltlos Rückendeckung aus dem Rathaus zu fordern?, fragen Heiko Panzer (SPD) und Thomas Klein (Grüne) in einer gemeinsamen Erklärung. Sie sprechen von einer " Rolle rückwärts" und " Eigentor" des Oberbürgermeisters. " Als Schirmherr hätten wir von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert mehr Engagement und Unterstützung in dieser Sache erwartet", heißt es weiter in der Mitteilung von Rot-Grün.

Ihr einstimmig angenommener Ratsantrag zur " Eindämmung des Verbrauchs von Plastiktüten in Osnabrück" untergrabe keineswegs das Engagement der Jugendlichen. Die Zählgemeinschaft habe lediglich erreichen wollen, " dass sich die Schüler der Ursulaschule nicht die Zähne an der Verwaltung ausbeißen". Beispielsweise könne das Stadtmarketing in das Anti-Plastiktüten-Projekt der Schüler einbezogen werden. Neben Griesert hatten sich zwei weitere Ratsmitglieder in der Abstimmung enthalten.

Gespräch mit Schülern

Auch die Ursulaschule hat Grieserts Enthaltung irritiert. Lehrer Tobias Romberg, der die Klimabotschafter des bischöflichen Gymnasiums betreut, ließ unsere Redaktion jetzt wissen: " Wir haben am kommenden Mittwoch einen Termin beim Oberbürgermeister. Ich habe darauf bestanden, dass Herr Griesert den Jugendlichen persönlich sein Abstimmungsverhalten im Rat erklärt."
Bildtext:
Osnabrück soll bis 2017 frei von Plastiktüten sein. Das ist das ehrgeizige Zeil eines Projektes an der Ursulaschule. Ein Antrag von Rot-Grün im Rat, der das selbe Ziel Verfolgt, hat eine politische Debatte losgetreten.
Symbolfotos:
dpa
Autor:
Sebastian Stricker


Anfang der Liste Ende der Liste