User Online: 2 |
Timeout: 00:53Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
10.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ein
Jahr
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
Acht
Monate
war
das
Spitzenamt
in
Osnabrück
vakant,
bevor
CDU-
Kandidat
Griesert
am
10.
Oktober
2013
ins
OB-
Büro
einzog.
Überschrift:
Wie macht er sich denn, der Oberbürgermeister?
Finanzen und Krisenmanagement
Familie und Soziales
Schule und Bildung
Kunst und Kultur
Städtebau und Umwelt
Reden und auftreten
Zwischenüberschrift:
Wolfgang Griesert ist heute ein Jahr im Amt – Ein Zwischenzeugnis der Lokalredaktion
Er "merkelt"
Er arbeitet sich ein
Er hat noch Luft nach oben
Er hat einen leisen Akzent gesetzt
Er hält sich raus
Er kann es
Artikel:
Originaltext:
Am
Tag
nach
der
Wahl
benannte
Griesert
im
NOZ-
Interview
die
wichtigsten
Baustellen.
Darunter:
die
finanzielle
Sanierung
des
Klinikums.
Inzwischen
ist
das
Klinikum
Osnabrücker
Land
in
der
Planinsolvenz
und
das
Stammhaus
am
Finkenhügel
auf
strammem
Sanierungskurs.
Aber
Griesert
trat
in
dem
Prozess
öffentlich
nicht
in
Erscheinung.
Es
ist
gewiss
ein
kluger
Schachzug,
seinem
hochkompetenten
Finanzchef
Thomas
Fillep
das
Sanierungsmanagement
und
den
Aufsichtsratsvorsitzenden
die
politische
Bühne
zu
überlassen.
Aber
spätestens
jetzt,
wenn
es
dem
Personal
ans
Geld
geht,
ist
das
Stadtoberhaupt
gefordert,
integrierend
und
motivierend
zu
wirken.
Fillep
ist
der
Mann
für
die
Zahlen,
Griesert
für
die
Menschen
–
doch
davon
ist
bislang
nicht
viel
zu
sehen.
Fillep
hat
er
es
auch
überlassen,
im
Rat
die
unangenehme
Nachricht
zu
überbringen,
dass
die
Stadt
die
Steuern
erhöhen
will.
Ja,
es
ist
üblich,
dass
der
Kämmerer
die
Rede
zur
Haushaltseinbringung
hält.
Aber
Griesert
hätte
beim
ersten
Haushaltsplan
unter
seiner
Führung
vorweggehen
müssen,
um
die
Pfeile
auf
sich
zu
ziehen
und
Duftmarken
zu
setzen.
Aber
so
ist
sein
Führungsstil.
Er
"
merkelt"
.
Er
lässt
das
Team
machen,
zeigt
Vertrauen
in
seine
Leute.
Aber
manchmal,
vor
allem
in
der
Krise,
muss
sich
der
Chef
auch
zeigen.
"
Frühkindliche
Bildung
ist
der
Schlüssel.
Aus
diesem
Grund
bin
ich
für
einen
kostenfreien
Besuch
aller
Kindergärten"
,
sagte
Griesert
im
Wahlkampf.
Und
nun
soll
die
Geschwisterfreiheit
bei
den
Kita-
Gebühren
wieder
abgeschafft
werden.
Der
Vorschlag
der
Verwaltung
geht
wie
alle
anderen
über
den
Schreibtisch
des
Oberbürgermeisters.
Er
hat
ihn
nicht
gestoppt.
Aber
vielleicht
nimmt
er
auch
an,
dass
der
Vorschlag
erneut
von
der
Politik
gekippt
wird.
Bei
den
Themen
Familie
und
Soziales
kann
sich
Griesert
auf
seine
gut
eingearbeiteten
Fachbereiche
verlassen.
Dennoch
dürfte
er
seine
vornehme
Zurückhaltung
öfter
mal
aufgeben.
Als
das
Großplakat
"
Vielfalt
ist
unsere
Stärke"
am
Stadthaus
1
mutwillig
zerstört
wurde,
dauerte
es
lange,
bis
eine
Reaktion
aus
dem
Rathaus
kam.
Die
Menschen
aus
dem
Rosenplatzquartier,
die
eine
gute
Flüchtlingsbetreuung
aufgebaut
haben,
würde
ein
Lob
von
Osnabrücks
erstem
Bürger
sicher
weiter
anspornen.
Griesert
ist
sehr
präsent
als
Oberbürgermeister
mit
der
Amtskette.
Er
hat
begonnen,
bei
Besuchen
verschiedene
soziale
Einrichtungen
besser
kennenzulernen.
Dabei
zeigt
er
sich
als
guter
Zuhörer
und
lernwillig.
Seine
soziale
Ader
dürfte
der
OB
ruhig
etwas
öfter
zeigen.
Ein
Thema,
das
im
ersten
Jahr
der
Griesertschen
Amtszeit
noch
nicht
so
brannte,
jetzt
aber
Fahrt
aufnehmen
dürfte,
ist
die
Schulpolitik.
Noch
in
diesem
Herbst
wird
die
Entscheidung
über
einen
dritten
Gesamtschulstandort
die
bildungspolitische
Diskussion
im
Stadtrat
bestimmen.
Im
Wahlkampf
hatte
Griesert
sich
zu
dem
Thema
verhalten
geäußert.
Als
entscheidend
nannte
er
in
unserer
Zeitung
den
Elternwillen
–
mit
der
Einschränkung,
dass
Kinder
an
anderen
Schulen
und
Standorten
nicht
benachteiligt
werden
dürften.
Damit
befindet
sich
der
OB
auf
CDU-
Linie.
Die
findet
an
einer
dritten
Gesamtschule,
die
dann
wohl
als
Integrierte
Gesamtschule
aufgestellt
würde,
ebenfalls
nur
wenig
Gefallen.
"
Längst
überfällige
Sanierungen
dürfen
nicht
durch
die
Einrichtung
einer
dritten
Gesamtschule
auf
die
lange
Bank
geschoben
werden"
,
stimmte
Griesert
vor
der
Wahl
in
das
Credo
seiner
Partei
ein.
Allein:
Auch
der
Oberbürgermeister
hat
im
Rat
nur
eine
Stimme,
SPD
und
Grüne
stellen
als
Gesamtschulbefürworter
die
Mehrheit.
Im
Übrigen
hat
die
Bildungspolitik
im
ersten
OB-
Jahr
Grieserts
zwar
stattgefunden,
war
aber
anderen
Themen
deutlich
untergeordnet.
Hier
hat
der
Oberbürgermeister
durchaus
noch
Luft
nach
oben,
um
eigene
Akzente
zu
setzen.
Wolfgang
Griesert
bekennt
sich
zur
Kultur.
Er
freut
sich
über
den
Osnabrücker
Musikpreis,
den
wichtigsten,
weil
einzigen
Musikpreis
der
Stadt,
er
lobt
das
Theater
unter
anderem
für
politisch
engagierte
Produktionen
wie
das
Musical
"
Evita"
.
Er
findet
sehr
passende,
reflektierte
und
nachdenklich
stimmende
Worte
zur
Eröffnung
des
Morgenland
Festivals,
und
dass
er
bei
der
Wiedereröffnung
der
Kunsthalle
nicht
zu
verstehen
war,
lag
nicht
an
ihm,
sondern
ist
der
problematischen
Akustik
im
leer
geräumten
Kirchenschiff
geschuldet.
Kurzum:
Griesert
bewegt
sich
gewandt
auf
dem
kulturellen
Parkett
der
Stadt.
Glatte
Stellen
gibt
es
derzeit
allerdings
kaum.
Zu
Grieserts
Amtsantritt
stellt
sich
die
Kulturszene
einigermaßen
situiert
dar:
Die
meisten
Einrichtungen
haben
längerfristige
Zuschussverträge,
Personalfragen
für
Kunsthalle
und
Theater
haben
sich
ohne
großes
oberbürgermeisterliches
Zutun
geklärt.
Stärker
ins
Rad
gegriffen
hat
er
offenbar
bei
der
Nachfolge
für
die
Kultur-
Fachbereichsleiterin
Dagmar
von
Kathen:
"
Kultur
ist
auch
Stadtentwicklung"
,
hat
er
die
Verpflichtung
von
Patricia
Mersinger
begründet.
Damit
setzt
er
über
eine
Personalentscheidung
einen
ersten
eigenen
Akzent
–
wenn
auch
einen
eher
verhaltenen.
Er
kam
ja
als
Stadtbaurat
und
als
Umweltmanager.
Da
läge
es
eigentlich
nahe,
zu
städtebaulichen
Themen
Stellung
zu
nehmen.
Zum
Beispiel,
ob
innerstädtische
Verdichtung
nicht
sinnvoller
ist
als
das
Bauen
am
Stadtrand.
Oder
wie
ein
Verkehrskonzept
ohne
die
Westumgehung
aussehen
könnte.
Aber
der
Oberbürgermeister
schweigt
dazu.
Er
sagt
auch
nichts,
wenn
"
seine"
Bauverwaltung
die
zweite
Phase
für
die
Neumarkt-
Sperrung
auf
den
Weg
bringt.
Beschließt
die
Ratsmehrheit
eine
Machbarkeitsstudie
zur
ÖPNV-
Flatrate,
kommt
Griesert
als
Bedenkenträger,
der
auf
die
Kosten
schaut.
Aber
inhaltlich
hält
er
sich
raus.
Vielleicht
ja
auch,
weil
er
gegen
Rot-
Grün
nicht
ankommt.
Und
weil
er
seinem
Nachfolger
im
Baudezernat
nicht
reinpfuschen
will.
Das
lässt
sich
auch
positiv
ausdrücken:
OB
Griesert
und
Stadtbaurat
Frank
Otte
haben
sich
professionell
zusammengerauft
und
eine
gemeinsame
Arbeitsebene
gefunden,
statt
sich
anzufeinden.
Das
kann
der
Stadt
nur
guttun.
Aber
ein
Oberbürgermeister
ist
nicht
nur
Verwaltungschef,
sondern
zugleich
Volkstribun.
Die
Gemeindeordnung
will
es
so.
Und
die
Bürger
wollen
wissen,
woran
sie
sind,
beim
ersten
Diener
ihrer
Stadt.
Er
galt
vielen
als
Bürohengst,
der
sich
an
seinem
Schreibtisch
–
begraben
unter
Aktenbergen
–
sicherer
fühlt
als
auf
dem
rutschigen
Parkett,
das
Oberbürgermeister
kraft
Amtes
gleichsam
zu
betreten
haben.
Doch
wer
Wolfgang
Griesert
die
große
Bühne
nicht
zutraute,
sieht
sich
eines
Besseren
belehrt:
In
der
Rolle
des
Rathauschefs
zeigt
der
frühere
Stadtbaurat
Showtalent.
Zu
offiziellen
Anlässen
erscheint
er
bestens
vorbereitet,
wählt
Geschenke
mit
Bedacht.
Reden
und
Gespräche
zeugen
von
Charme
und
Schlagfertigkeit.
Selbst
für
Facebook-
Späßchen,
bei
denen
man
sich
Eiskübel
über
den
Kopf
schüttet,
ist
er
zu
haben.
Und
von
grauer
Maus
kann
bei
dem
Mann,
der
Anzüge
in
gedeckten
Farben
bevorzugt,
erst
recht
nicht
die
Rede
sein.
Mit
bunten
Schals
und
knalligen
Armbanduhren,
farblich
treffsicher
aufeinander
abgestimmt,
setzt
Griesert
modische
Akzente.
Fazit:
Repräsentieren
kann
er.
Schnell
ins
OB-
Büro
Dienstbeginn
mitten
in
der
Woche:
Am
Donnerstag,
10.
Oktober
2013,
um
10
Uhr
stellte
der
Wahlausschuss
das
Ergebnis
der
Stichwahl
vom
6.
Oktober
offiziell
fest.
19
Minuten
später
unterschrieb
Griesert
die
Erklärung,
dass
er
die
Wahl
annehme.
Damit
begann
seine
achtjährige
Amtszeit.
Die
Stichwahl
hatte
er
mit
54,
8
Prozent
gegen
Birgit
Bornemann
(SPD)
gewonnen.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Ulrike Schmidt, Dietmar Kröger, Ralf Döring, Sebastian Stricker