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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bleibt der Neumarkt für Autos gesperrt?
 
Stadt: Autofrei auch in der zweiten Phase
 
Zwei Monate früher fertig
Zwischenüberschrift:
Auf der Neumarkt-Baustelle geht es schneller voran als geplant – Ausschuss entscheidet über Sperrung
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Bauarbeiten für den Neumarkt gehen zwei Monate früher als geplant in die zweite Phase. Heute entscheidet der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, ob der Neumarkt auch während des zweiten Bauabschnitts autofrei bleibt. Die Bauverwaltung spricht sich klar dafür aus. Eine Freigabe für Autos würde die Bauarbeiten verzögern und die Kosten erhöhen, heißt es in der Begründung. Zugleich würden unkalkulierbare Risiken für Fußgänger entstehen. Die Industrie- und Handelskammer und der Handelsverband Osnabrück-Emsland verweisen jedoch auf Umsatzeinbußen im Einzelhandel. Sie empfehlen, den Neumarkt zumindest in der Vorweihnachtszeit für Autos freizugeben. Dennoch wird erwartet, dass die rot-grüne Ratsmehrheit für die Fortsetzung der Sperrung stimmt.

Osnabrück. Zwei Monate früher als geplant kann die Stadt den zweiten Bauabschnitt für den Tunnelabriss starten. Die Bauverwaltung will den Neumarkt auch während dieser Phase für den Autoverkehr sperren. Heute fällt die Entscheidung im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt.

Autos dürfen seit Juni nicht mehr über den Neumarkt, aber Busse, Baustellenfahrzeuge und Radler haben freie Fahrt. Allerdings nur mit vermindertem Tempo und gelegentlichen Zwangspausen. Nach Ansicht der Bauverwaltung hat die Sperrung maßgeblich dazu beigetragen, dass die Abbrucharbeiten " in weniger als sechs Monaten erfolgreich und ohne Zwischen fälle abgewickelt" werden konnten. Durch die Sperrung des Neumarkts komme es nur in den Spitzenzeiten zu stärkeren Belastungen an anderen Stellen. In der Martinistraße habe sich die Situation sogar entspannt, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.

Ab November sollen sich die Abbruchbagger den nördlichen Teil des Tunnels vornehmen. Der Verkehr fließt dann über zwei neue Spuren vor dem Landgericht. Sollte sich der Rat entschließen, diese zwei Spuren auch für den Autoverkehr freizugeben, befürchtet die Bauverwaltung gravierende Nachteile: Im Busverkehr würde es zu Verzögerungen kommen, für Rettungsfahrzeuge könnte keine Gasse gebildet werden, der Baustellenverkehr würde behindert, was längere Bauzeiten und höhere Kosten zur Folge hätte. Zugleich erhöhe sich das Unfallrisiko vor allem für Fußgänger, und bei Dunkelheit oder schlechter Witterung sei die variierende Verkehrsführung nicht zu erkennen. Auch die Stadtwerke plädieren für den Fortbestand der Sperrung.

Andere Akzente setzt die Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland. Hauptgeschäftsführer Marco Graf bezeichnet es als gute Nachricht, dass der erste Bauabschnitt so schnell abgeschlossen werden kann. Er warnt jedoch, dass Handel und Gastronomie bei einer Aufrechterhaltung der Sperrung " ausgerechnet in der umsatzstärksten Zeit des Jahres" beeinträchtigt würden. Einzelhandelsunternehmen beklagten seit der Sperrung erhebliche Umsatzrückgänge, teilweise in zweistelliger Prozenthöhe. Graf appelliert deshalb an die Politiker, die Nachteile für die Unternehmen sorgfältig mit den Vorteilen einer schnelleren Fertigstellung abzuwägen.

Genauso sieht es der Handelsverband Osnabrück-Emsland. Geschäftsführerin Katja Calic spricht sich dafür aus, zumindest in der Vorweihnachtszeit den Individualverkehr zuzulassen: " Da braucht der Handel Frequenz und Kunden".

Heute um 17 Uhr tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt im Rathaus. Es wird erwartet, dass die rot-grüne Mehrheit dem Vorschlag der Verwaltung folgt und damit die Sperrung aufrechterhält.

Sollte der Neumarkt auch im zweiten Bau abschnitt für Autos gesperrt bleiben? Stimmen Sie ab auf www.noz.de/ neumarkt

Die Baustelle am Neumarkt im Zeitraffer auf www.noz.de/ neumarkt
Bildtext:
Die Neumarkt-Baustelle verlagert sich nach Norden: Für den Verkehr stehen dann zwei spuren vor dem Landegericht zur Verfügung, nach dem Willen der Bauverwaltung weiterhin nur für die Busse, Radler und Baustellenfahrzeuge.
Foto:
Michael Gründel

Osnabrück. Acht Monate waren für den Abbruch eingeplant, nach sechs Monaten ist der erste Bauabschnitt schon geschafft. Wie konnte das passieren, wo es doch sonst so oft Klagen über Verzögerungen beim Bau gibt? Beim Tunnelabriss haben offenbar alle Beteiligten Hand in Hand gearbeitet. Franz Schürings vom Fachbereich Städtebau sieht es so: " Wir haben es mit leistungsfähigen Firmen zu tun, die gut zusammenarbeiten."
Ein weiterer Grund für das unerwartete Tempo: Die Stadt zahlt den Baufirmen Prämien, wenn das Ziel schneller erreicht wird. Das scheint sich zu bewähren. Sicher war auch etwas Glück dabei, wie Schürings einräumt. Zum Zeitpunkt einer Ausschreibung seien viele Details noch nicht bekannt. Später wisse man mehr.

Kommentar
Freie Fahrt?

Saubere Arbeit: Die Tiefbauer vom Neumarkt haben zwei Monate herausgeholt, und trotz der unübersichtlichen Situation hat es nicht einen nennenswerten Unfall gegeben. Das verdient Anerkennung.

Nüchtern bilanziert, hat die Sperrung für den Individualverkehr einen entscheidenden Anteil an dieser Erfolgsgeschichte. Es ist verständlich, dass Einzelhandel und IHK zumindest in der Vorweihnachtszeit freie Fahrt für Autos über den Neumarkt fordern. Aber die Vertreter der Geschäftswelt wissen auch, dass es hier um Sicherheit geht, um die Vermeidung von schweren, vielleicht sogar tödlichen Unfällen. Und nun ist es die Aufgabe unserer gewählten Politiker, sorgfältig abzuwägen.

Unabhängig von Parteibuch und Ideologie lässt sich schon sagen, dass der Einzelhandel schlechte Karten hat. Die Verbandsvertreter sollten sich mit den Verantwortlichen der Stadt zusammensetzen und gemeinsam überlegen, was trotz der Sperrung getan werden kann, um viele Kunden in die City zu locken.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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