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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neue Nutzung für Wasserhochbehälter
 
Große Pläne für den Wasserhochbehälter
Zwischenüberschrift:
Botanischer Garten plant Erlebniszentrum "Forum Wasser" auf dem Westerberg – Sorge um Folgekosten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der Botanische Garten soll um ein Erlebniszentrum " Wasser" erweitert werden. Die Initiatoren wollen ein Museum mit bundesweiter Ausstrahlung errichten. Dabei stellen sich allerdings noch viele Fragen, vor allem zur Finanzierung und zur Verkehrsführung.

Osnabrück. Auf dem Westerberg soll ein Erlebniszentrum Wasser entstehen. Der Botanische Garten und sein Freundeskreis wollen den bis 2007 genutzten Hochbehälter mit dem " Forum Wasser" zu einem überregionalen Anziehungspunkt machen. Nicht überall kommt der Vorschlag gut an. Die Stadt fürchtet, dass sie auf Folgekosten sitzen bleibt.

Mit einem sehr konkreten Konzept hat sich der Freundeskreis für den Botanischen Garten an die örtlichen Institutionen gewandt, um das " Forum Wasser" auf den Weg zu bringen. Bislang ist davon nichts nach außen gedrungen. Nach Informationen unserer Redaktion hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt eine Machbarkeitsstudie gefördert, zu der auch ein Businessplan gehört, der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC ausgearbeitet wurde.

Pläne zeigen einen großzügig verglasten Flachbau mit Café und Museumsshop, der auf dem kreisförmigen Betonbehälter entstehen soll. Als Ausstellungsräume sollen hingegen die Katakomben dienen, durch die jahrzehntelang das Trinkwasser für mehrere Stadtteile floss.

Besucher aus ganz Deutschland und den Niederlanden sollen etwas über die Bedeutung des Wassers in den verschiedenen Ökozonen der Erde erfahren, im Mittelpunkt stehen dabei die Wechselbeziehungen zwischen der Pflanzenwelt und dem jeweiligen Wasserregime. Die Initiatoren der Botanische Garten, der zur Universität gehört, und der Freundeskreis des Botanischen Gartens versprechen ein nachhaltig beeindruckendes Gesamterlebnis im Zusammenwirken von Ausstellung und Architektur. Sie haben eine renommierte Ausstellungsagentur mit dem Konzept beauftragt.

Die Kosten für das " Forum Wasser" werden mit 4, 8 Millionen Euro angegeben. Dafür soll es auch schon ein Finanzierungskonzept geben. Zugleich werden jedoch beträchtliche Unterhaltungskosten erwartet, die nach den derzeitigen Kalkulationen nicht durch Einnahmen gedeckt werden können.

Die Initiatoren des " Forums Wasser" haben die Pläne bislang nicht der Öffentlichkeit vorgestellt und wollen zunächst die internen Beratungen der Stadt abwarten. Kulturdezernentin Rita Maria Rzyski zeigte sich auf Anfrage unserer Redaktion " offen und neugierig", es gebe jedoch noch viele Fragen, die demnächst in einem gemeinsamen Gespräch geklärt werden sollten.

Bekannt sind jedoch Vorbehalte aus der Stadtverwaltung, zumal das " Forum Wasser" dem Museum am Schölerberg Konkurrenz machen könnte, das sich ebenfalls schwerpunktmäßig dem Thema Wasser widmet. Die Bedenken richten sich aber vor allem auf den erwarteten Zuschussbedarf, der pro Jahr deutlich über 100 000 Euro betragen soll.

Von den Stadtplanern kommt der Einwand, dass der Standort auf dem Westerberg Verkehrsprobleme heraufbeschwören würde. Die nächsten Parkplätze an den Hochschulen seien relativ weit entfernt und stünden an den Wochentagen nicht zur Verfügung.

Mehr über den Wasserhochbehälter und den Botanischen Garten lesen Sie auf noz.de
Bildtexte:
Museumsreif: Dieses Foto entstand 2007, als der Wasserhochbehälter vom Netz genommen wurde.
1891 wurde der Wasserhochbehälter in Betrieb genommen und später erweitert.
In diesen Katakomben soll die Ausstellung für das " Forum Wasser" gezeigt werden.
Fotos:
Archiv/ Gert Westdörp

Kommentar
Zu Ende gedacht?

Es ist alles vom Feinsten, was der Freundeskreis des Botanischen Gartens aufbietet, um die Idee vom " Forum Wasser" Realität werden zu lassen. Was bisher durchgesickert ist, lässt die Handschrift von Profis erkennen. Das Werk dieser Profis wirft allerdings Fragen auf, deren Antworten sich schnell als K.-o.-Kriterien erweisen könnten. Schon die 4, 8 Millionen Euro für den Bau sind kein Pappenstiel, und der jährliche Zuschussbedarf müsste jeden, dem die Gesundung der öffentlichen Finanzen ein Anliegen ist, in Alarmstimmung versetzen.

Abenteuerlich erscheint jedoch die Idee, ein Museum mit bundesweiter Ausstrahlung an einen Standort zu setzen, der nur für Fußgänger und Radler zu erreichen ist. Aber die Profis nehmen das sicherlich als Herausforderung, um die Anbindung zu verbessern. Vielleicht mit einer Seilbahn.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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