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1
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1.
Erscheinungsdatum:
08.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Mit Volldampf nach Löhne
Zwischenüberschrift:
Am Stahlwerk entlang führten die Hauptbahngleise Richtung Hannover
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
54
Jahre
liegen
zwischen
den
beiden
Fotos,
die
den
Blick
von
der
Hamburger
Straße
über
die
Bahngleise
Richtung
Hannover
zeigen.
Der
Stockumer
Berg
am
Horizont
ist
natürlich
der
alte
geblieben,
aber
ansonsten
verraten
doch
viele
Details,
dass
die
Zeit
nicht
stehen
geblieben
ist.
1960
kannte
man
im
Stahlwerk
(am
linken
Bildrand)
das
Wort
"
Stahlkrise"
noch
nicht.
Über
1,
5
Kilometer
führten
die
Gleise
direkt
am
florierenden
Montanbetrieb
mit
zeitweilig
fast
5000
Beschäftigten
vorbei.
Nach
dem
siebenstöckigen
Verwaltungsbau
folgten
Ringwalzwerk,
Hammerwerk,
Putzerei,
Pressbau
und
die
mechanische
Großbearbeitung.
Die
Produktion
des
Werks
war
in
erster
Linie
auf
den
Eisenbahnbedarf
ausgerichtet.
Insofern
war
die
Gründung
des
Werks
1868
direkt
am
Eisenbahnkreuz
kein
Zufall.
Der
Eisenbahnbau
boomte
und
brauchte
Stahl
ohne
Ende,
sowohl
für
die
Gleise
wie
auch
für
das
rollende
Material.
Waggonräder
und
-
achsen,
Schienen
und
Weichen
konnten
auf
kurzem
Weg
an
die
Bahn
übergeben
werden.
Doch
in
den
1970er-
Jahren
rutschte
der
Stahlabsatz
europaweit
in
eine
Krise.
Konzentrationsprozesse
führten
auch
in
Osnabrück
dazu,
dass
eine
Abteilung
nach
der
anderen
schließen
musste.
1989
schließlich
war
der
Ofen
ganz
aus.
In
den
1990ern
wurden
zwei
Drittel
des
Betriebsgeländes
abgeräumt.
Nur
im
hinteren
Teil
blieben
die
Mechanische
Bearbeitung
und
einige
Nebenwerkstätten
erhalten,
die
als
Firma
Magnum
weiterhin
Kaltbearbeitungen
vornehmen.
Dazwischen
liegen
weite
Teile
des
konzipierten
Gewerbeparks
noch
brach.
Die
erhaltene
ehemalige
Klöckner-
Verwaltung
bietet
heute
als
"
Bürocenter
Hasepark"
an
der
Franz-
Lenz-
Straße
2
bis
8
einer
Vielzahl
von
Einrichtungen
Unterkunft.
Die
beiden
nach
rechts
abbiegenden
Gleise
führten
damals
auf
das
weitläufige
Areal
des
Güter-
und
Rangierbahnhofs
und
heute
–
ebenfalls
in
eine
Brache.
Der
Gleisstrang
überquert
zunächst
die
"
Neue
Hase"
.
Auf
dem
alten
Foto
ist
der
Brücken-
Überbau
deutlicher
zu
erkennen.
Vor
mehr
als
hundert
Jahren
war
der
Hauptstrom
der
Hase
im
Zuge
von
Stahlwerks-
und
Güterbahnhofbau
in
ein
neues
Bett
gelegt
worden.
Es
verläuft
südlich
der
Fernbahngleise,
auf
dem
neuen
Bild
an
der
hochgewachsenen
Pappelreihe
zu
erkennen.
Weiter
links,
zwischen
dem
ehemaligen
Stahlwerksgelände
und
der
Mindener
Straße,
liegt
die
"
Klöckner-
Hase"
in
ihrem
alten
Bett,
das
jetzt
mit
schönem
Erfolg
renaturiert
wurde.
Zwischen
Hauptbahnhof
und
Ringlokschuppen
vereinigen
sich
die
beiden
Hase
arme
wieder.
Funktionslos
sind
die
nach
rechts
abzweigenden
Gleise
indes
nicht
geworden,
wie
auch
an
ihrer
blitzblanken
Oberfläche
zu
erkennen
ist.
Sie
versorgen
die
Industriebetriebe
des
Fledders
wie
etwa
das
im
Hintergrund
sich
abzeichnende
Volkswagen-
Werk.
Etwa
auf
Höhe
des
Seilerweges
münden
die
Industriegleise
wieder
in
das
Streckengleis
Richtung
Löhne
ein.
Die
Zeiten
überlebt
hat
das
jetzt
gelb
gestrichene
Gebäude
der
Hochbau-
Bahnmeisterei.
Aber
auch
nur
das
Gebäude.
Es
war
Sitz
der
Dienststelle,
die
für
die
Instandhaltung
aller
Bahn-
Bauwerke
mit
Ausnahme
des
Fahrwegs
zuständig
war.
Im
Zuge
der
mannigfachen
Umstrukturierungen
bei
der
Deutschen
Bahn
ist
die
Dienststelle
abgewickelt
worden.
Ein
beherrschender
Unterschied
zwischen
einst
und
jetzt
ist
natürlich
auch
die
Antriebsart
im
Bahnverkehr.
1960
beherrschten
Dampfloks
die
Szene.
Im
Bahnbetriebswerk
"
Kamerun"
an
der
Strecke
nach
Bremen
waren
zuletzt
noch
37
Dampfrösser
für
Schnellzüge
stationiert,
am
unteren
Personenbahnhof
("
Pu"
)
bis
zu
66
Loks
überwiegend
für
den
Güterzugverkehr.
Darunter
auch
die
"
42er"
mit
der
Nummer
042
052-
1,
die
1979
als
Denkmal
an
der
Rotenburger
Straße
aufgestellt
wurde.
Sie
wird
derzeit
von
den
Osnabrücker
Dampflokfreunden
am
Piesberg
wiederaufgearbeitet.
Die
Elektrifizierung
der
Strecke
Hamburg–Köln
war
1968
abgeschlossen,
während
die
Loks
sich
zwischen
Rheine
und
Hannover
erst
1976
das
Rauchen
abgewöhnten.
Ein
Jahr
später
war
die
"
Plan-
Dampf-
Zeit"
für
Osnabrück
endgültig
vorbei.
Bei
Lothar
Hülsmann,
dem
Chronisten
des
Eisenbahnwesens
in
Osnabrück,
kann
man
auch
die
kuriosen
Aspekte
der
Elektrifizierung
nachlesen:
"
Großer
Bahnhof"
für
den
ersten
elektrischen
Schnellzug,
der
Osnabrück
anfährt,
die
E-
Lok
mit
Girlanden
geschmückt,
Schulkinder
singen,
Blumenmädchen
überreichen
Blumen,
Bürgermeister
Erpenbeck
und
Bahnfunktionäre
preisen
den
Fortschritt.
Und
dann
kurze
Zeit
später
die
Ernüchterung:
Die
schnellen
Vorzeige-
Züge
wie
der
TEE
"
Parsifal"
oder
der
F
131
"
Toller
Bomberg"
halten
nicht
mehr
in
Osnabrück.
Wer
die
Paradepferde
sehen
wollte,
konnte
sie
nur
bei
der
raschen
Durchfahrt
durch
den
Hauptbahnhof
erleben.
Das
war
technisch
möglich
geworden,
weil
der
traditionelle
Lok-
und
Personalwechsel
in
Osnabrück
nicht
mehr
nötig
war.
Es
dauerte
einige
Jahre,
bis
im
Rahmen
des
Intercity-
Verkehrs
auch
wieder
alle
schnellen
Züge
in
Osnabrück
haltmachten.
Bildtexte:
Der
Eilzug
nach
Hannover
passiertkurz
nach
der
Ausfahrt
das
Klöckner-
Stahlwerk,
von
einer
Dampflok
gezogen.
Der
Blick
geht
von
der
Überführung
Hamburger
Straße
in
Richtung
Lüstringen.
Die
ehemalige
Klöckner-
Verwaltung
(links)
und
die
Hochbau-
Bahnmeisterei
(rechts)
sind
geblieben.
Ansonsten
breiten
sich
hinter
Grüngürteln
Brachflächen
aus.
Foto:
Alfred
Spühr,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks