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1.
Erscheinungsdatum:
27.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Schulmeister mit Gemeinsinn
Zwischenüberschrift:
Die Schwenkestraße in Eversburg erinnert an den Rektor und Bürgervereins-Vorsitzenden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Schulstraße
in
Eversburg
hieß
so,
weil
sie,
ausgehend
von
der
Wersener
Straße,
schnurstracks
auf
die
Volksschule
an
der
Atter
straße
zulief.
Doch
1972
bekam
Osnabrück
Zuwachs
–
unter
anderem
wurde
Hellern
eingemeindet.
Dort
gab
es
bereits
die
Große
und
die
Kleine
Schulstraße,
die
insgesamt
mehr
Gewicht
auf
die
Waage
brachten
und
daher
ihre
Namen
behalten
durften.
Die
Eversburger
Schulstraße
musste
umgetauft
werden.
Eine
sinnvolle
Alternative
war
bald
gefunden:
Man
gab
ihr
den
Namen
des
zwei
Jahre
zuvor
gestorbenen
Schulrektors
Heinrich
Schwenke.
Der
hatte
nicht
nur
über
39
bewegte
Jahre
hinweg
der
Eversburgschule
seinen
Stempel
aufgedrückt,
sondern
auch
als
Vorsitzender
des
Bürgervereins
die
Gesamtinteressen
des
Stadtteils
verfolgt.
Heinrich
Schwenke
wurde
am
27.
Januar
1880
in
Osnabrück
geboren.
Er
durchlief
die
Lehrerausbildung
an
der
Osnabrücker
Präparandie
und
am
evangelischen
Lehrerseminar.
Seine
erste
Lehrerstelle
bekam
er,
wie
damals
üblich,
in
der
Grafschaft
Bentheim.
Von
dort
ging
es
nach
Rabber
(heute
Ortsteil
von
Bad
Essen)
.
Als
"
Kostgänger"
fand
er
bezahlte
Schlafunterkunft
und
Verpflegung
im
Haus
der
Kaufmannsfamilie
Rullmann.
Wie
es
sich
so
fügte,
kam
er
dabei
auch
der
Wirtstochter
näher.
Helene
Rullmann
wurde
seine
Ehefrau.
1906
versetzte
ihn
das
Schulamt
an
die
evangelische
Volksschule
in
Eversburg.
Das
Gebäude
an
der
Schulstraße
3/
4
war
mit
fünf
Klassen
belegt.
Dank
der
Verstärkung
durch
Lehrer
Schwenke
konnte
eine
sechste
Klasse
eingerichtet
werden
und
1908
eine
siebte.
Die
Zahl
der
schulpflichtigen
Kinder
war
zu
dieser
Zeit
stark
im
Wachsen:
Bergbau
und
Steinbruch
am
Piesberg
hatten
viele
Arbeitskräfte
angezogen,
die
in
der
Arbeiterkolonie
Eversheide
heimisch
geworden
waren
und
Familien
gegründet
hatten.
Die
Schwenkes
wohnten
zuerst
noch
in
dem
kleinen
alten
Schulhaus
an
der
Atterstraße,
ehe
sie
im
Bahnhofsgebäude
Eversburg
eine
Dienstwohnung
zugewiesen
bekamen.
Heinrich
Schwenke
stieg
zum
Konrektor
und
schließlich
zum
Rektor
der
Eversburgschule
auf.
1938
wurden
die
evangelische
Eversburgschule
und
die
katholische
Liebfrauenschule
zur
Gemeinschaftsschule
zwangsvereinigt.
Schwenke
leitete
auch
diese
Schule,
und
zwar
bis
zum
Zusammenbruch
des
Nazi-
Regimes
1945.
Dann
hatte
er
das
65.
Lebensjahr
erreicht
und
ging
in
Pension.
In
dem
Jahr,
in
dem
Schwenkes
Schulkarriere
in
Eversburg
begann,
schlossen
sich
besorgte
Eversburger
Bürger
zu
einer
Interessenvertretung
zusammen.
Am
25.
November
1906
gründeten
sie
im
Gasthaus
Klatte
den
"
Verein
zur
Wahrnehmung
berechtigter
Interessen
für
den
Polizeibezirk
Eversburg"
,
den
Vorläufer
des
heutigen
Bürgervereins.
Einen
Mann
wie
Schwenke
konnten
sie
gut
dabei
gebrauchen.
1908
wurde
er
als
Schriftführer
in
den
Vorstand
gewählt,
von
1913
bis
1932
amtierte
er
als
erster
Vorsitzender.
Die
Eversburger
fühlten
sich
vom
Magistrat
notorisch
vernachlässigt.
Ständiger
Anlass
zur
Beschwerde
war
der
schlechte
Straßenzustand.
Die
Stadt
fühlte
sich
nicht
zuständig,
weil
die
Straßen
dem
Georgsmarienverein,
also
dem
Eigentümer
des
Piesbergs,
gehörten,
der
sich
als
Baulastträger
aber
gern
aus
der
Verantwortung
stahl.
Jedem
Tierfreund
müsse
das
Herz
bluten,
hieß
es
auf
der
Mitgliederversammlung
1914,
wenn
er
sehe,
wie
die
Fuhrwerke
auf
dem
schlechten
Pflaster
der
Atterstraße
hin-
und
hergeschleudert
und
dadurch
die
Zugtiere
durch
die
Stöße
stark
in
Mitleidenschaft
gezogen
würden.
Ein
anderes
Aufregerthema:
Die
Eingabe
des
Vereins
an
den
Magistrat,
die
Wasserleitung
endlich
bis
zum
Friedhof
Eversburg
zu
verlängern,
war
abschlägig
beschieden
worden.
Zur
Begründung
hatte
es
geheißen,
dass
bei
der
in
Eversburg
üblichen
"
einfachen
Gräberpflege"
die
Wasserversorgung
durch
eine
Handpumpe
genüge.
Das
brachte
die
Eversburger
auf
die
Palme.
Energisch
setzte
Schwenke
sich
auch
für
den
Anschluss
an
Stromnetz
und
Müllabfuhr
ein,
er
forderte
eine
häufigere
Postzustellung
und
den
Ausbau
der
Schmutzwasserkanalisation.
Gleichzeitig
galt
es,
ungute
Gerüche
von
der
Kläranlage
abzuwehren.
Heinrich
Schwenke
hat
die
Entwicklung
des
Stadtteils
in
der
Nachkriegszeit,
als
viele
alte
Probleme
gelöst
wurden,
aber
auch
neue
entstanden,
etwa
durch
das
Zusammenwachsen
von
Wohnbebauung
und
Gewerbeflächen,
noch
sehr
bewusst
miterlebt.
Er
starb
hochbetagt
mit
fast
90
Jahren
am
2.
Januar
1970.
Bildtexte:
Heinrich
Schwenke
(1880–
1970)
prägte
den
Stadtteil
Eversburg.
Das
Foto
entstammt
dem
Privatarchiv
Ilsetraut
Lindemann.
Das
Gebäude
Schwenkestraße
2
ist
die
alte
Wirkungsstätte
von
Heinrich
Schwenke,
die
Eversburgschule.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks