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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Grundwasser wird überprüft
 
Stadt prüft Gefahr für Grundwasser
Zwischenüberschrift:
An der Bomblatstraße befindet sich eine von 150 ehemaligen Deponien in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt überprüft derzeit, ob das Grundwasser durch Material in einem Steinbruch am Schölerberg belastet wird. Der Steinbruch wurde bis in die 1980er-Jahre verfüllt möglicherweise mit Hausmüll, Schlacken und Aschen. Bei acht Bohrungen werden auf dem etwa 165 000 Quadratmeter großen Gebiet Proben genommen.

Osnabrück. Mit welchem Material der ehemalige Steinbruch an der Bomblatstraße am Schölerberg bis in die 1980er-Jahre verfüllt wurde, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Hausmüll, Schlacken und Aschen könnten dazugehören. Die Stadt hat Experten beauftragt zu prüfen, ob eine Gefährdung für das Grundwasser besteht.

Bei acht Bohrungen werden auf dem etwa 165 000 Quadratmeter großen Gebiet seit zwei Wochen Proben genommen. Zwischen 5 und 16 Meter tief wird dabei in die Erde gegraben. Dadurch soll die Zusammensetzung des Füllmaterials ermittelt werden, das zum Teil schon in den 1930er-Jahren dorthin gebracht wurde.

Zugelassen war die Ablagerung von Boden und Bauschutt. Da das Gelände nie eingezäunt war, müsse allerdings auch mit einem Hausmüllanteil gerechnet werden, sagt Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück. Karten und Luftbilder wurden ausgewertet, um Informationen zu erhalten. Aufschlussreich seien vor allem Aussagen von Zeugen. Eine Frau, die seit über 60 Jahren in der Nähe des Steinbruchs wohnt, erinnert sich, wie zahlreiche Lkw die Knochenreste aus Schlachtereien auf dem Grundstück entsorgten. " Es wurden auch Tonnen abgeladen. Was darin war, wissen wir nicht", berichtet sie.

Von einer Gefahr für das Grundwasser sei nach dem derzeitigen Stand jedoch nicht auszugehen, macht Gerdts deutlich. " Der obere Boden ist nicht stark belastet. Eine Messung Ende der 1990er-Jahre hat keinen Hinweis auf Bodengase ergeben", sagt er.

Es müsse allerdings geprüft werden, ob durch Sickerwasser langfristig Schadstoffe ausgewaschen werden. " Die Frage ist wichtig, da sich ein Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke in der Nähe des Grundstücks befindet", sagt Gerdts. Schädliche Stoffe könnten unter anderem durch zwei Brände auf dem Grundstück in den 1970er-Jahren entstanden sein.

Aufgrund der Größe des Gebietes und des zerklüfteten Bodengesteins sei die Feststellung problematisch. Eine Software soll bei der Berechnung helfen, erklärt Ahmad Behbahani, Geschäftsführer des von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros HPC. Das Programm sei vom Landesamt für Geologie, Bergbau und Energie in den vergangenen zehn Jahren entwickelt worden und werde nun bundesweit zum ersten Mal angewandt. " Die Methode hat eine größere Aussagekraft als Bohrungen allein und spart Kosten."

Mit den Ergebnissen wird gegen Ende des Jahres gerechnet. Für die Untersuchung gibt die Stadt 45 000 Euro aus. Begleitet werden die Bohrungen durch den Kampfmittelräumdienst. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass sich Blindgänger auf dem Gebiet befinden, versichert Fachbereichsleiter Gerdts.

Der Steinbruch wurde von 1780 bis 1969 genutzt und lieferte Material für viele Gebäude der Stadt, wie zum Beispiel die Katharinenkirche oder die Johanniskirche. Bereits abgebaute Teile wurden verfüllt, während die Arbeit in anderen Bereichen noch andauerte. Auf der Fläche wurde auch in den 1980er-Jahren noch Material entsorgt. Der Steinbruch in der Bomblatstraße ist eine von 150 alten Deponien in Osnabrück.
Bildtexte:
Zwischen 5 und 16 Meter tief wird auf dem ehemaligen Steinbruch an der Bomblatstraße gebohrt. Die Stadt will die Zusammensetzung des Füllmaterials ermitteln.
An dem Projekt arbeiten (v.l.) Franziska Pfeiffer, Detlef Gerdts, Ahmad Behbahani und Ingrid Foitzik.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Johanna Lügermann


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