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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Verkehrslast gleichmäßig und solidarisch verteilen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Straßensperren auf dem Westerberg? Bürgerversammlung für ein besseres Verkehrskonzept" (Ausgabe vom 7. Februar).

" Auch wenn eine Teilnehmerin aus dem Schinkel im Bericht zitiert wird, die Veranstaltung war mehrheitlich von Anwohnern des Westerberges besucht. Das ist verständlich, denn augenscheinlich geht es um die Anliegen der Mitbürger dort. In Wahrheit geht es um viel mehr.

Alle Maßnahmen zielen darauf ab, den Verkehr von den Straßen des Westerbergs zu verdrängen. Stadtauswärts geht das nicht. Die ' Westumgehung' war die äußerste Möglichkeit, dann kommen Wald und der Rubbenbruchsee. Bei jedweder Verdrängung oder gar Sperrung bleibt dem Verkehr nichts anderes übrig, als über die Innenstadt auszuweichen.

Genau hier endet das Verständnis für diejenigen, die den Verkehr vor der eigenen Haustür entfernen wollen und alle anderen Stadtteile dazu aufrufen, sich ihr Gedankengut ' überzustülpen'. Der Stadtteil, der die Lasten aufnehmen soll, ist die Innenstadt. Diese ist zweifellos mit den Wohnhäusern am Wall und seinen Nebenstraßen das am dichtesten besiedelte Wohngebiet Osnabrücks und bereits jetzt gegenüber den Straßen am Westerberg um ein Vielfaches mehr belastet.

Wenn nun jeder Stadtteil so agiert wie der Westerberg, bleibt den Innenstädtern nur die Möglichkeit, dessen Vorschlag anzunehmen. Wer vom Westerberg zum Schinkel oder nach Nahne oder Voxtrup fahren möchte, darf dann die Autobahn nehmen. Der Wall wird wieder zu einem Naherholungsgebiet, in das wir die Mitbürgerinnen und Mitbürger aller Stadtteile gerne zum Flanieren einladen! Wie vor 125 Jahren!

Stopp, wird man sagen, man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Stimmt. Zu unserer Gesellschaft gehört die Urbanisierung und mit ihr die Versiegelung von Flächen und der Verkehr. Als die Flächen am Wall nach dem Schleifen der Befestigungsanlagen zur Bebauung freigegeben wurden, waren ' Fledder', ' Wüste' und ' Schinkel' Ackerfläche, Moor oder ' Naherholungsgebiet'. Wie der ' Grüne Finger' am Natruper Holz heute. Niemand hat sich ernsthaft dagegen gewehrt, als diese Naturflächen im Laufe der Zeit bebaut wurden. Denn es wäre realitätsfremd gewesen.

Mit jedem, der den Wunsch hat, seine Mietwohnung gegen ein eigenes Haus zu tauschen oder ein Geschäft anzusiedeln, das den Wohlstand der Stadt sichert, wächst die versiegelte Fläche der Stadt und gleichzeitig die bürgerliche Pflicht, Lasten gleichmäßig zu verteilen und solidarisch zu tragen. Das sollten die Gegner der Westumgehung und die Befürworter von Sperrungen bei ihren Überlegungen bedenken."

Marius Meinert

Osnabrück
Autor:
Marius Meinert


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