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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Hasehaus am Neumarkt eröffnet
 
Hasehaus am Neumarkt eröffnet
Zwischenüberschrift:
Erste Mieter ziehen in das neue Wohn- und Geschäftshaus ein
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Volles Haus gestern im Hasehaus am Neumarkt allerdings nur, was den ehrenwerten Besuch bei der offiziellen Eröffnungsfeier angeht. Denn komplett vermarktet ist das aufsehenerregende, 20 Millionen Euro teure Wohn- und Geschäftshaus an der Ostkante des zentralen Osnabrücker Innenstadt-Platzes noch nicht: 500 von 5400 Quadratmetern Nutzfläche stehen weiterhin zur freien Verfügung. Gesucht wird vor allem ein zweiter Mieter für die Gastronomie im Erdgeschoss. Nach Vorstellungen des Investors Hoff und Partner (Gronau) sollte es sich dabei vorzugsweise um ein Café handeln. Es passe angeblich am besten zum Pizza- und Nudelrestaurant L′Osteria, das Ende Oktober seine Pforten öffnet.

Osnabrück. Mit Monatsbeginn haben am Mittwoch die ersten Mieter ihre Büros im neuen Hasehaus bezogen. Zur Eröffnung des spektakulären Wohn- und Geschäftshauses gaben sich Investoren, Planer, Nutzer und Ehrengäste am Neumarkt die Klinke in die Hand. Und gewährten unserer Zeitung einen neugierigen Blick ins Innere.

Der Rundgang durch das bis zu siebengeschossige Gebäude mit dem unvergleichlichen Ausblick auf das Herz der City beginnt unter der Erde. Mit Klaus Rosche, der als Geschäftsführer des Indus triebau-Unternehmens Hoff und Partner (Gronau) die Kosten des 20-Millionen-Euro-Projekts verantwortete, geht es zunächst in die Tiefgarage. Diese und damit das gesamte Hochhaus gründet auf einer meterdicken Betonplatte. Ein Fundament, das dem Investor die Kalkulation rettete. Denn es ersparte trotz angrenzender Hase eine sündteure Pfahlgründung. Und ließ Geld übrig für Gimmicks wie den Autoaufzug. Überhaupt habe der Bau lange auf der Kippe gestanden, verrät Rosche. " In einer höheren Zinsphase wäre das nicht gegangen."

Im Erdgeschoss bereitet sich die Pizza- und Nudelrestaurant-Kette L′Osteria auf die Eröffnung Ende Oktober vor. " Es wird unser 37. Standort und er ist sensationell, vor allem wegen der Terrasse am Wasser", sagt Sprecherin Sybille Kastler.

In den Stockwerken darüber richtet sich etwa das Team Mohr ein ein demnächst vierfach in der Stadt vertretener Gesundheitsdienstleister, der im Hasehaus ein " Kinderkompetenzzentrum" eröffnet: mit Schlammbad, Turnhalle, Kletterzimmer. Die Zahnärzte Jochen Zech und Hans Rüdiger Wolf legen ihre Praxen im Hasehaus zusammen auf 240 Quadratmetern. Als Hauptmieter kommt die Softwareschmiede LMIS von der Parkstraße zum Neumarkt. Der auf Wachstum programmierte IT-Dienstleister (60 Mitarbeiter) breitet sich auf gleich drei Etagen aus und schafft damit Platz für eine Belegschaft in doppelter Größe.

Während das verwinkelt und verspiegelt, teils schräg und überkragend gebaute Hasehaus in der Stadt für Gesprächsstoff sorgt, findet es bei Oberbürgermeister Wolfgang Griesert fast uneingeschränkte Bewunderung. Früher Stadtbaurat und selbst Architekt, sagt er, es sei " mit Pfiff gestaltet". Außerdem " eine hervorragende Visitenkarte" für den Neumarkt, der bislang " kein Aushängeschild" gewesen sei. Lob, das Entwurfsarchitekt Rob Beerkens gern vernimmt. Doch auch mit Kritik weiß der Holländer gut umzugehen. " Hauptsache, das Hasehaus ruft Reaktionen hervor. Wenn ein Gebäude das nicht tut, hat der Architekt etwas falsch gemacht."
Bildtext:
Eine Mispel schenkte der Hasehaus-Investor der Stadt Osnabrück zur Eröffnung des neuen Wohn- und Geschäftshauses am Neumarkt. Unser Bild zeigt (Von links) Entwurfsarchitekt Rob Beerkens, Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, Stadtbaurat Frank Otte, die beiden Geschäftsführer von Hoff und Patner, Ingo Hoff und Klaus Rosche, sowie Jörg Brüggenolte von der Sparkasse Osnabrück, der für die Vermarktung zuständig ist.
Foto:
Jörg Martens

Kommentar
Maßstäbe

Das Hasehaus am Neumarkt legt die Messlatte ziemlich hoch. Und zwar in doppelter Hinsicht.

Erstens: baulich. Wie auch immer sich der wichtigste Platz der Osnabrücker Innenstadt künftig darstellen wird: Was jetzt noch kommt, muss sich in Dimension, Gestaltung und Ausführung auch an diesem charismatischen Koloss orientieren.

Zweitens: finanziell. Eine durchschnittliche Netto-Kaltmiete von 11, 40 Euro pro Quadratmeter und Monat ist selbst in dieser 1-a-Lage kein Pappenstiel. Nur wohlhabende Privatleute und aufstrebende Unternehmen mit einträglichem Geschäft werden sich das leisten können. Das Hasehaus taugt somit auch in gewisser Weise als City-Wirtschaftsbarometer. Und ein Blick auf die Mieterliste deutet an: Die Branchen Software und Gesundheit scheinen zu florieren. Dabei hatten die Vermarkter besonders wegen der Nähe zu den Gerichten ursprünglich vor allem Rechtsanwälte als Kunden im Visier. Doch denen war es offenbar zu teuer.
Autor:
Sebastian Stricker


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