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1.
Erscheinungsdatum:
01.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Gemeinsam schaffen und feiern
Zwischenüberschrift:
Die Siedlergemeinschaft "In den Heidekämpen" besteht seit 80 Jahren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Was
einst
öd
und
Heide,
ist
heute
unsere
Freude."
Dieser
Wahlspruch
der
"
Siedlergemeinschaft
In
den
Heidekämpen"
hat
auch
80
Jahre
nach
dem
Erstbezug
der
Siedlung
auf
dem
Sonnenhügel
seine
Gültigkeit
bewahrt.
"
Viele
Häuser
sind
inzwischen
nicht
mehr
in
Händen
der
Familien
der
Gründungssiedler,
aber
der
Zusammenhalt
ist
unverändert
groß"
,
urteilt
der
heutige
Vorsitzende
der
Siedlergemeinschaft,
Guido
Gottwald.
Als
Osnabrück
nach
dem
Ersten
Weltkrieg
zur
Großstadt
heranwuchs,
aber
der
Wohnungsbau
nicht
Schritt
halten
konnte
und
die
Wohnungsnot
groß
war,
lautete
der
sozialpolitische
Auftrag,
nicht
neue
Mietskasernen,
sondern
insbesondere
für
kinderreiche
Familien
Eigenheime
mit
relativ
großen
Selbstversorger-
Grundstücken
zu
bauen.
An
den
Stadträndern
entstanden
zahlreiche
neue
Siedlungen,
so
auch
auf
der
Nordseite
des
Gertrudenbergs.
Unterstützt
von
der
Stadt,
begann
der
Gemeinnützige
Bauverein
1929
mit
der
Errichtung
des
"
Vogelviertels"
am
Sonnenhügel.
1932
stieg
die
Stadt
selbst
als
Bauträger
in
die
Planungen
für
eine
Kleinsiedlung
im
Bereich
der
späteren
Straßen
"
In
den
Heidekämpen"
und
"
Falkenweg"
ein.
Als
1934
die
drei
Siedlungszeilen
mit
je
sieben
bis
acht
Doppelhaus-
Komplexen
mit
Stallanbauten
auf
1000-
Quadratmeter-
Grundstücken
fertig
wurden,
hatte
sich
der
politische
Wind
bereits
gedreht,
zum
Richtfest
musste
die
Hakenkreuzflagge
wehen.
Individuelle
Wünsche
in
der
Grundrissplanung
oder
der
Bauausführung
mussten
sich
die
Siedler
verkneifen,
alles
hatte
streng
nach
den
Plänen
des
"
Reichskommissars
für
die
vorstädtische
Kleinsiedlung"
zu
erfolgen.
Die
Stadt
hatte
zwar
Bauunternehmer
für
Anleitung
und
Überwachung
eingeschaltet,
aber
die
wesentliche
Arbeitsleistung
musste
von
den
Siedlern
selbst
kommen,
"
im
Wege
der
Selbst-
und
Nachbarhilfe"
,
wie
es
im
amtlichen
Vertragstext
heißt.
Wenn
ein
Siedler
sich
in
der
Bauphase
als
"
offensichtlich
ungeeignet"
erwies,
konnte
ihm
die
Anwartschaft
auf
die
Erbpacht-
Siedlerstelle
entzogen
werden.
Darüber
befand
der
Regierungspräsident
ohne
die
Möglichkeit
des
Rechtsweges.
Die
bis
dahin
geleisteten
Arbeitsstunden
verfielen.
Den
Enkeln
der
Erstsiedler
ist
jedoch
nicht
bekannt,
dass
es
in
den
Heidekämpen
zu
derartigen
Maßnahmen
kam.
Dirk
Simon
oder
Gudula
Maßmann
etwa
haben
nur
positive
Erinnerungen
aus
den
Anfangstagen
vermittelt
bekommen.
"
Ist
doch
klar,
gegenseitige
Hilfe
schweißt
zusammen"
,
meint
Simon.
Gerade
weil
es
die
vielen
Arbeit
erleichternden
Werkzeuge
und
Materialien
aus
dem
Baumarkt
damals
noch
nicht
gegeben
habe,
sei
man
hinterher
umso
stolzer
auf
das
Erreichte
gewesen.
Und
man
hatte
sich
gegenseitig
gut
kennengelernt.
Die
Siedlergemeinschaft
wurde
noch
1934
aus
der
Taufe
gehoben,
um
den
Erfahrungsaustausch
auch
in
Sachen
Gemüseanbau
und
Tierhaltung
zu
fördern.
Und
natürlich,
um
die
Gemeinschaft
zu
pflegen,
ganz
nach
dem
Motto:
"
Feste
feiern
ist
immer
noch
besser
als
feste
arbeiten"
.
Nach
dem
Krieg
halfen
sich
die
Siedler
gegenseitig
beim
Beseitigen
der
Bombenschäden,
verhandelten
mit
der
Stadt
über
die
Bedingungen
des
Frischwasser-
und
des
Kanalanschlusses
und
stritten
für
einen
festen
Straßenbelag.
"
Wir
mussten
immer
noch
durch
den
Matsch
laufen,
als
andere
Straßen
am
Sonnenhügel
längst
befestigt
waren"
,
weiß
Erstsiedler-
Enkelin
Elke
Kasch,
"
unsere
Mütter
erkannte
man
beim
Einkaufen
an
den
schmutzigen
Schuhen."
1971
wurde
die
Straße
In
den
Heidekämpen
endlich
gemacht.
Beim
Falkenring
dauerte
es
noch
ein
Jahr
länger,
weil
der
Bunker
unter
der
Straße
Probleme
bereitete.
Zur
Siedlergemeinschaft
zählen
heute
55
Familien,
die
etwa
zur
Hälfte
Nachkommen
der
Gründungssiedler
in
zweiter
oder
dritter
Generation
sind.
Die
Gemeinschaft
gehört
als
nicht
eingetragener
Verein
dem
Verband
Wohneigentum
Niedersachsen
(VWE;
bis
2006:
Siedlerbund)
an.
"
Ohne
die
Ankoppelung
an
den
VWE
könnten
wir
keine
größeren
Veranstaltungen
stemmen,
das
Haftungsrisiko
wäre
zu
groß"
,
sagt
die
zweite
Vorsitzende
Maria
Simon.
In
Sachen
Veranstaltungen
stellt
die
Gemeinschaft
so
einiges
auf
die
Beine:
jährlich
im
Wechsel
ein
Straßenfest
und
eine
Ausflugsfahrt,
das
Maibaum-
Errichten,
das
gemeinsame
Schmücken
der
Weihnachtstanne
und
die
Weihnachtsfeier
im
Gemeinschaftszentrum
Lerchenstraße.
Im
Jahr
des
80-
jährigen
Bestehens
ist
die
Veranstaltungsdichte
besonders
hoch.
So
steigt
am
Freitag
ein
Oktoberfest
als
Straßen-
und
Zeltfete.
Auch
politisch
sind
die
Siedler
aktiv.
Zu
den
Zusammenkünften
laden
sie
häufig
Kommunalpolitiker
ein.
Zuletzt
haben
sie
denen
ihren
Wunsch
nach
einer
Sanierung
der
Vehrter
Landstraße
("
Das
Knallen
der
Reifen
über
den
Betonfugen
macht
uns
wahnsinnig"
)
und
die
Ablehnung
einer
E-
Kart-
Bahn
neben
dem
Nettebad
ins
Stammbuch
geschrieben.
"
750
Unterschriften
haben
wir
schon
gesammelt,
wir
brauchen
nicht
noch
mehr
Lärm
hinter
unseren
Gärten"
,
bezieht
Guido
Gottwald
klare
Position.
Bildtexte:
Über
dem
Richtfest
eines
Siedlungs-
Doppelhauses
musste
1934
die
Hakenkreuzfahne
wehen.
In
den
Heidekämpen
ist
heute
eine
ruhige
Wohnstraße.
Die
modernisierten
Siedlungshäuser
lassen
die
einheitliche
Grundstruktur
überwiegend
noch
erkennen
Der
Eismann
kommt!
Wenn
er
mit
seinem
Handkarren
angeschoben
kam
und
klingelte,
hier
etwa
vor
Hausnummer
17,
gab
es
für
die
Kinder
kein
Halten
mehr.
Der
Blick
geht
in
Richtung
Lerchenstraße.
Vor
1955
gab
es
die
Heilig-
Geist-
Kirche
noch
nicht.
Fotos:
Archiv
Siedlergemeinschaft,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks