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1.
Erscheinungsdatum:
24.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vorerst keine Elefantenzucht im Zoo
Zoo muss weiter auf Elefantenkühe warten
Zwischenüberschrift:
Politik bremst Tierkarussell: Aufbau der Zuchtgruppe stockt – Mutterlinie zum Jubiläum?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Aufbau
einer
Zuchtgruppe
für
asiatische
Elefanten
im
Zoo
Osnabrück
stockt.
Die
im
Herbst
aufgekeimte
Hoffnung,
kurzfristig
eine
fortpflanzungsfähige
Mutterlinie
am
Schölerberg
einstallen
und
von
Bulle
Luka
decken
zu
lassen,
hat
sich
nach
Recherchen
unserer
Redaktion
zerschlagen.
Zoodirektor
Michael
Böer
bedauert:
"
Unser
großes
Ziel
verschiebt
sich
leider."
Es
sei
völlig
offen,
wann
die
ersten
Elefantenkühe
zum
Zweck
der
Arterhaltung
nach
Osnabrück
transferiert
werden
können.
Bis
dahin
würden
allerdings
die
beiden
sechsjährigen
Jungbullen
Shanti
und
Shahrukh
am
Schölerberg
bleiben
und
nicht
–
wie
ursprünglich
vorgesehen
–
in
den
Zoo
von
Athen
reisen.
Möglicherweise
werde
die
vor
Monaten
von
fünf
auf
drei
Tiere
verkleinerte
Gruppe
sogar
aufgestockt.
Osnabrück.
Der
Zoo
Osnabrück
muss
sich
beim
geplanten
Aufbau
einer
Elefanten-
Zuchtgruppe
weiter
gedulden.
Grund
sind
kollidierende
Interessen
anderer
Zoos.
Wann
nun
die
ersten
asiatischen
Elefantenkühe
an
den
Schölerberg
transferiert
werden
können,
um
mit
Altbulle
Luka
für
Nachwuchs
zu
sorgen,
ist
völlig
offen.
Noch
im
Herbst
sah
alles
so
gut
aus.
"
Der
Zoo
Osnabrück
stellt
sich
auf
die
Übernahme
einer
Mutterlinie
in
den
nächsten
Monaten
ein"
,
hieß
es
in
einer
Mitteilung
von
Mitte
September
2014.
Ein
knappes
halbes
Jahr
später
warten
der
Zoo
und
sein
Millionenpublikum
immer
noch
auf
die
neue
Attraktion.
Mit
einem
Unterschied:
Das
hiesige
Elefantenhaus
ist
leerer
geworden.
Statt
ursprünglich
fünf
stehen
nur
noch
drei
Exemplare
der
vom
Aussterben
bedrohten
Tierart
auf
der
Anlage.
In
der
sicheren
Annahme,
die
zuständige
Artkommission
im
Europäischen
Erhaltungszuchtprogramm
(EEP)
teile
ihm
im
Winter
die
ersehnten
fortpflanzungsfähigen
Weibchen
zu,
war
der
Zoo
Osnabrück
in
Vorleistung
gegangen.
"
Wir
sind
auf
der
Warteliste
an
erster
Stelle"
,
sagte
damals
Zoodirektor
Prof.
Dr.
Michael
Böer
unserer
Redaktion.
Und
war
überzeugt:
"
Uns
stehen
spannende
Zeiten
bevor!
"
Also
schuf
er
Platz:
Zwei
der
vier
Jungbullen
–
Nuka
und
Dinkar
–
reisten
nur
Tage
nach
der
Jubelmeldung
in
den
Zoo
Veszprém
nach
Ungarn.
Der
Abschied
von
Shanti
und
Shahrukh
Richtung
Athen
wurde
für
wenig
später
angekündigt.
Doch
die
beiden
sind
immer
noch
in
Osnabrück.
Und
von
den
zwei
bis
fünf
erwarteten
Kühen
keine
Spur.
Warum?
Internationale
Zoo-
und
Züchterpolitik
hat
das
Elefantenkarussell
ins
Stocken
gebracht.
Böer
erklärt:
Der
Tiergarten,
dessen
überzählige
Asiaten-
Weibchen
laut
EEP
eigentlich
für
Osnabrück
vorgesehen
waren,
verzögere
die
Abgabe
wegen
stockender
Umbaupläne.
"
Der
Zoo
möchte
natürlich
kein
leeres
Haus
zeigen."
Erschwerend
komme
hinzu,
dass
sich
die
Artkommission
rund
um
den
Jahreswechsel
neu
formierte
und
bisherige
Absprachen
auf
den
Prüfstand
stellte.
Wofür
Böer
ebenfalls
Verständnis
zeigt:
"
Auch
das
muss
bei
solch
hochempfindlichen
und
sensiblen
Tieren
wie
Elefanten
jederzeit
möglich
sein."
Direktor
gibt
nicht
auf
Um
das
Karussell
dennoch
wieder
zu
seinen
Gunsten
zu
drehen,
hat
Osnabrücks
Zoodirektor
inzwischen
den
höchsten
Entscheidungsträger
im
Elefanten-
EEP
eingeschaltet.
Und
einen
Teilerfolg
errungen:
Im
Sommer
darf
Böer
den
verantwortlichen
Gremien
Standpunkt
und
Konzept
vortragen.
"
Dann
wollen
wir
sagen,
was
wir
wollen
und
was
wir
können.
Und
warum
wir
beim
Transfer
einer
Mutterlinie
im
Sinne
der
Arterhaltung
an
der
Reihe
sind."
Schließlich
habe
sich
der
Zoo
Osnabrück
im
EEP,
das
auf
den
Aufbau
einer
eigenständigen
Population
abseits
der
freien
Wildbahn
zielt,
"
immer
vorbildlich
verhalten"
.
Es
sei
zwar
schade,
dass
es
hier
zurzeit
nur
drei
Elefanten
gebe,
räumt
Böer
ein.
"
Einen
großen
Attraktivitätsverlust
bedeutet
das
aber
nicht."
Auch
den
Tieren
selbst
habe
es
nicht
geschadet:
Den
nach
Ungarn
verschickten
Jungtieren
gehe
es
"
blendend"
.
Und
dass
die
beiden
anderen
Kleinen
vorerst
am
Schölerberg
bleiben,
anstatt
nach
Griechenland
zu
gehen,
sei
"
nicht
unbedingt
von
Nachteil"
.
So
könne
man
weiter
wertvolle
Erfahrung
im
Umgang
mit
Asiatischen
Elefantenbullen
sammeln.
Böer:
"
Wir
brauchen
einfach
mehr
Geduld."
Mit
ein
bisschen
Glück
klappe
es
ja
bis
zum
großen
Jubiläum
2016
mit
der
Ankunft
einer
Zuchtgruppe.
Dann
feiert
der
Zoo
Osnabrück
80-
jähriges
Bestehen.
Auf
eine
hausgemachte
Elefantengeburt
wird
man
am
Schölerberg
allerdings
wohl
noch
deutlich
länger
warten
müssen:
Im
besten
Fall
wäre
diese
–
naturgemäß
–
erst
22
Monate
nach
Eintreffen
der
Kühe
möglich.
Bildtext:
Da
war
die
Männer-
WG
im
Osnabrücker
Elefantenhaus
noch
komplett:
Zuchtbulle
Luka
(links)
und
drei
der
vier
Jungtiere
aus
der
"
Rüssel-
Rasselbande"
im
Sommer
2013.
Nach
dem
Transfer
von
Nuka
und
Dinkar
im
Herbst
vergangenen
Jahres
ist
aus
dem
Quintett
ein
Trio
geworden.
Foto:
Zoo
Osnabrück
Asiatische
Elefanten
Elefanten
sind
die
schwersten
Landsäugetiere
der
Welt.
Es
gibt
zwei
Arten:
Asiatische
und
Afrikanische
Elefanten.
Die
Asiaten
stehen
unter
besonderem
Schutz.
Ihre
Population
in
der
Wildbahn
wird
weltweit
auf
maximal
30
000
Tiere
geschätzt.
Von
Afrikanischen
Elefanten
gibt
es
frei
lebend
20-
mal
mehr.
Asiatische
Elefanten
können
über
drei
Meter
groß
werden
und
mehr
als
5000
Kilogramm
wiegen.
Ihre
afrikanischen
Verwandten
werden
noch
größer
und
noch
schwerer.
Unterscheiden
kann
man
sie
vor
allem
an
drei
Dingen:
Asiatische
Elefanten
haben
die
kleineren
Ohren,
zwei
Buckel
auf
dem
Kopf
und
nur
einen
statt
zwei
"
Finger"
am
Rüssel.
Trotz
ihrer
Masse
sind
Elefanten
flott
unterwegs:
Tempo
35
und
mehr
ist
für
die
Dickhäuter
kein
Problem.
Da
hätte
selbst
Usain
Bolt
als
schnellster
Mensch
der
Welt
Schwierigkeiten
mitzuhalten.
Bleiben
Asiatische
Elefanten
gesund,
erreichen
sie
ein
Alter
zwischen
60
und
80
Jahren.
Als
Pflanzenfresser
ernähren
sie
sich
vor
allem
von
Gras,
Heu,
Ästen,
Rinde
und
Früchten.
Kommentar
Dickhäutig
Auf
dem
Weg
zur
Elefantenzucht
braucht
der
Zoo
ein
dickes
Fell
–
um
nicht
zu
sagen:
dicke
Haut.
Denn
nach
dem
2013
in
letzter
Minute
gestoppten
Transfer
vermeintlich
lungenkranker
Tiere
aus
Emmen
ist
der
jüngst
geplatzte
Tausch
der
zweite
herbe
Rückschlag.
Gab
es
im
ersten
Fall
für
den
verantwortungsvollen
Zoodirektor
Böer
überhaupt
keine
Alternative
zur
Notbremsung,
so
mag
es
im
zweiten
Fall
durchaus
etwas
naiv
erscheinen,
die
beliebte
"
Rüssel-
Rasselbande"
zu
sprengen
und
zwei
von
vier
Jungbullen
abzugeben,
ohne
die
ersehnten
Kühe
sicher
zu
haben.
Doch
Böer
hat
seine
Lektion
auf
dem
Parkett
der
internationalen
Zoopolitik
gelernt
–
und
kämpft.
Zudem
sind
seine
Motive
ehrenwert:
Er
ging
in
Vorleistung,
weil
er
bedingungslos
an
das
Europäische
Erhaltungszuchtprogramm
glaubt
und
nur
das
Beste
für
die
Tiere
will.
Möge
ihm
die
Zeit
recht
geben.
Und
Osnabrück
die
konkrete
Aussicht
auf
ein
Elefantenbaby.
Autor:
Sebastian Stricker