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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Erstes "Repair Café" geplant
Zwischenüberschrift:
Diakonie will Zeichen gegen Wegwerfgesellschaft setzen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wenn der Toaster nicht mehr toastet und die Garantie nicht greift, muss meist ein neues Gerät her. Teure Reparaturen lohnen sich in Zeiten der Wegwerfgesellschaft oft nicht. Genau an diesem Punkt will die Diakonie ansetzen und bietet deshalb ab März im Café Oase ein " Repair Café" an. Die Idee dahinter: Ehrenamtliche unterstützen mit Fachwissen und Geschick Osnabrücker bei der Reparatur ihrer Toaster, Hosen und Fahrräder. Ungefähr einmal im Monat soll das Café öffnen, die Vorbereitungen laufen schon.

Aus Amsterdam kommt das Konzept ursprünglich, eine Publizistin wollte mit dem Modell ein Zeichen setzen gegen die Wegwerfgesellschaft. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt Repair Cafés, in denen geschraubt, genäht und gebastelt wird. Das Prinzip ist in Sydney und London dasselbe wie in Osnabrück: Wer Zeit hat und handwerklich begabt ist, hilft unentgeltlich bei alltäglichen Problemen. Eine Reparaturwerkstatt ist ein Repair Café aber nicht. Hier werden keine Aufträge entgegengenommen vielmehr arbeiten die Experten gemeinsam mit den Gästen nach dem Motto " Hilfe zur Selbsthilfe" an deren Projekt.

Das Konzept hat Monika Förster und Ralf Baalmann, Mitarbeiter der Diakonie Osnabrück, überzeugt. In den Räumen des von Baalmann geleiteten Cafés Oase soll es stattfinden, das erste Osnabrücker Repair Café. Einen Donnerstagnachmittag im Monat stehen dann Freiwillige zweieinhalb Stunden lang jedem zur Seite, der Hilfe bei Reparaturen oder ähnlichen Problemen braucht. Neben kleinen Elektrogeräten und Haushaltsgegenständen können auch Fahrräder und Computer repariert werden solange die Probleme freilich nicht zu schwerwiegend sind.

Denn natürlich kann im Repair Café nicht das geleistet werden, was üblicherweise Standard in einer professionellen Werkstatt ist weder vom Equipment noch von der Zeit her. Das sei aber auch gar nicht das Ziel, so Café-Leiter Baalmann. Man wolle viel eher " anleiten zu den Reparaturen, die man zu Hause machen könnte, wenn man wüsste, wie".

Das betont auch Lothar Schnober, der als gelernter Zweiradmechaniker für den Bereich Fahrrad zuständig sein wird: " Es gibt so viele simple Tricks, die sofort helfen." Häufig könne schon " ein Tropfen Öl an der richtigen Stelle" viel bewirken.

Mit dem Repair Café soll nicht nur unkomplizierte Hilfe bei Alltagsproblemen geboten werden, sondern vor allem auch das Bewusstsein für das eigene Konsumverhalten geschärft werden. Baalmann und seine Kollegen hoffen, dass die Gäste sich nach einer Reparatur Gedanken machen, wie sie mit Werten umgehen. Den internationalen Erfolg des Konzepts wertet Baalmann als Zeichen für die Notwendigkeit dieser Frage. Das vorerst monatliche Osnabrücker Repair Café will er der Nachfrage anpassen: " Wir sind gespannt, wie Osnabrück reagiert."

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Bildtext:
Im Café Oase wird ab März das erste Osnabrücker " Repair Café" eingerichtet.
Foto:
Jörg Martens
Autor:
Leo Riepenhoff


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