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1.
Erscheinungsdatum:
27.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kulturverein räumt seinen Freiraum
Auf dem Rückzug vor der Zion GmbH
Zwischenüberschrift:
Kulturverein Petersburg kommt Räumungsklage zuvor – Stadt bietet Asyl an
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Kulturverein
Petersburg
räumt
das
Feld
auf
dem
Güterbahnhof
–
vorübergehend,
wie
es
heißt.
Auslöser
ist
eine
Räumungsklage
der
Zion
GmbH.
Die
Stadt
gewährt
der
Kulturinitiative
zunächst
Asyl
im
Ringlokschuppen.
Osnabrück.
Die
Räumungsklage
von
der
Zion
GmbH
sollte
in
zwei
Wochen
vor
das
Landgericht
kommen.
Jetzt
räumt
der
Kulturverein
Petersburg
vorzeitig
das
Feld,
"
vorübergehend"
,
wie
die
Aktivisten
betonen.
Aber
vorher,
beim
"
Tag
der
offenen
Burg"
am
3.
Oktober,
soll
es
noch
einmal
richtig
laut
und
bunt
werden.
Die
Stadt
gewährt
dem
Kulturverein
Asyl
im
Ringlokschuppen.
Der
Freiraum
Petersburg
hat
sich
im
Südwesten
des
Güterbahnhofs
entwickelt.
Auf
dem
Außengelände
betreibt
der
Verein
das
"
Café
Mythos"
,
die
Gartengruppe
"
Querbeet"
zieht
Kohl,
Möhren
und
Bohnen
in
Plastikcontainern,
regelmäßig
finden
Workshops,
Theateraufführungen
oder
"
Wohnzimmerkonzerte"
statt.
Im
Keller
unter
dem
Proberaumzentrum
Hamburger
Straße
22b
(das
von
der
Räumungsklage
nicht
betroffen
ist)
betreibt
der
Verein
eine
Werkstatt,
in
der
Fahrräder
repariert
oder
Vasen
getöpfert
werden.
Gelegentlich
finden
dort
auch
Flohmärkte
oder
Tangoveranstaltungen
statt.
Vorläufig
wird
der
Kulturbetrieb
wohl
nur
auf
kleiner
Flamme
weitergehen.
Im
Mai
hat
die
Zion
GmbH
dem
60
Mitglieder
starken
Verein
gekündigt.
Die
Kulturaktivisten
wollten
sich
eigentlich
nicht
vertreiben
lassen.
Sie
ließen
ein
Ultimatum
verstreichen,
legten
Widerspruch
ein
und
machten
sich
Hoffnung,
dass
ihnen
das
Landgericht
recht
geben
würde.
Jetzt
die
Kehrtwende:
Am
Freitag
gab
der
Verein
in
einem
Pressegespräch
bekannt,
dass
er
die
Flächen
noch
vor
dem
13.
Oktober,
dem
Tag
der
Gerichtsverhandlung,
verlassen
werde.
Die
Vorstandsmitglieder
Julian
Essig
und
Ingo
Bolm
warfen
der
Zion
GmbH
vor,
dass
sie
dem
Kulturverein
seit
2013
mit
zahlreichen
Schikanen
das
Leben
schwer
gemacht
habe.
Immer
wieder
seien
Fahrzeuge
abgeschleppt
und
Besucher
mit
Hausverboten
drangsaliert
worden.
Der
Rückzug
habe
auch
mit
den
"
knallharten"
Methoden
von
Zion-
Geschäftsführer
Ralf
Gervelmeyer
zu
tun.
Immer
wieder
habe
der
ihre
Räume
inspizieren
wollen
und
dabei
so
kurze
Fristen
gesetzt,
dass
sie
als
Ehrenamtliche
kaum
hätten
reagieren
können.
Von
der
Zion
GmbH
konnten
wir
zu
diesen
Vorwürfen
bislang
keine
Stellungnahme
bekommen.
Auf
einen
schriftlichen
Mietvertrag
kann
sich
der
Kulturverein
nicht
berufen.
Nach
Auskunft
der
Vorstandsmitglieder
wurden
im
Frühjahr
2013
mündliche
Vereinbarungen
getroffen,
die
in
einen
Mietvertrag
einfließen
sollten.
Am
Ende
habe
die
Zion
GmbH
jedoch
Forderungen
gestellt,
die
der
Verein
nicht
erfüllen
könne.
Essig
und
Bolm
betonten,
dass
der
Kulturverein
immer
eine
"
friedliche
Koexistenz"
mit
der
Zion
GmbH
und
auch
mit
der
benachbarten
freikirchlichen
"
Lebensquelle"
angestrebt
habe.
Verbale
Angriffe,
Steinwürfe
und
Vandalismus
seien
nicht
vom
Kulturverein
ausgegangen,
vielmehr
hätten
dessen
Mitglieder
in
Konfliktsituationen
stets
deeskalierend
gewirkt.
Auch
nach
dem
Rückzug
verstehen
die
Petersburg-
Aktivisten
die
Freifläche
mit
dem
"
Café
Mythos"
auf
dem
Güterbahnhof
weiterhin
als
das
"
Zuhause"
für
ihre
Kulturarbeit
und
hoffen
auf
eine
Rückkehr
mit
städtischer
Unterstützung.
Diese
Unterstützung
könnte
nach
Ansicht
von
Ingo
Bolm
etwa
darin
bestehen,
dass
die
Stadt
Osnabrück
im
Bebauungsplan
für
den
Güterbahnhof
Bereiche
für
eine
kulturelle
Nutzung
ausweist.
Die
Kulturaktivisten
suchen
außerdem
Partner
oder
Stiftungen,
die
ihnen
beim
Erwerb
von
Flächen
für
die
Kulturarbeit
finanzielle
Unterstützung
leisten.
Ein
Konzept
sei
in
Arbeit,
kündigt
Ingo
Bolm
an,
aber
ein
kleiner
Verein
mit
ehrenamtlichen
Kräften
könne
nicht
auf
die
Schnelle
dicke
Bretter
bohren.
Fürs
Erste
kann
der
Kulturverein
eine
Bleibe
im
Ringlokschuppen
finden.
Stadtbaurat
Frank
Otte
hat
die
Räume
in
Aussicht
gestellt,
die
bislang
von
der
Diskothek
"
Five
Elements"
genutzt
wurden.
Auch
die
"
Querbeet"
-
Gärtner
könnten
auf
dem
Freigelände
weitermachen.
Einzelheiten
müssten
aber
noch
geklärt
werden.
Bildtext:
Auf
dem
Rückzug:
Alen
Dragulj,
Julian
Essig
und
Ingo
Bolm
(von
links)
vom
Kulturverein
Petersburg
wollen
den
Freiraum
verlassen.
Am
3.
Oktober
soll
aber
noch
der
"
Tag
der
offenen
Petersburg"
stattfinden.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Hausaufgaben
für
die
Kulturszene
Wenn
die
Zion
GmbH
dem
Kulturverein
Petersburg
seinen
Freiraum
nimmt,
ist
das
nur
formal
eine
Privatangelegenheit.
Hier
geht
es
um
den
Erhalt
einer
Kulturszene,
die
Osnabrück
ein
Stück
lebenswerter
macht.
Die
Stadt
hat
das
erkannt
und
bietet
dem
Verein
Asyl
im
Ringlokschuppen
an.
Je
unangenehmer
die
Zion
GmbH
in
Erscheinung
tritt,
desto
größer
wird
die
Bereitschaft
der
Stadt,
der
Kulturszene
von
der
Petersburg
ein
Biotop
auf
dem
Güterbahnhof
einzurichten,
zumindest
planungsrechtlich.
Um
die
Finanzierung
muss
sich
der
Verein
schon
selber
kümmern.
Natürlich
ist
es
keine
einfache
Aufgabe
für
Spontangärtner,
Tangotänzer
oder
Acoustic-
Punk-
Musiker,
solvente
Mitstreiter
zu
gewinnen.
Oder
einer
Stiftung
den
Kauf
eines
Grundstücks
schmackhaft
zu
machen.
Aber
das
sind
die
Hausaufgaben,
die
erst
einmal
geleistet
werden
müssen.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert