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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Falschparker erhalten Denkzettel
 
Falschparker stören Busverkehr am ZOB
Zwischenüberschrift:
Ignorante Autofahrer verursachen Stau auf dem Parkplatz am Hauptbahnhof
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Früher waren es vereinzelte Discobesucher, die wochenends mit ihren unachtsam abgestellten Autos am Osnabrücker Hauptbahnhof die Nachtbusfahrer zur Weißglut trieben. Heute sind durch Falschparker verursachte Probleme im Busverkehr ein Alltagsphänomen. Besonders am Zentralen Omnibusbahnhof an der Eisenbahnstraße kommt es immer wieder zu Behinderungen, weil Autos widerrechtlich und dauerhaft im Schwenkbereich von Bussen des Nah- und Fernverkehrs stehen. Weil sie auf dem städtischen Gelände nicht eigenmächtig abschleppen lassen dürfen, greifen betroffene Verkehrsbetriebe auf kreative Lösungen zurück. Mitarbeiter des Unternehmens Weser-Ems-Bus etwa klemmen kleine Denkzettel an die Scheiben der Falschparker und werben so für mehr Rücksichtnahme.

Osnabrück. Die Verkehrsschilder lassen keine zwei Meinungen zu. Zufahrt zum Busparkplatz verboten, Halten an der Eisenbahnstraße nur eingeschränkt erlaubt! Viele Autofahrer scheint das nicht zu kümmern. Mit Folgen: Falschparker am Hauptbahnhof sind dafür verantwortlich, wenn Fernbusse nicht losfahren können und Nahverkehrslinien unpünktlich sind.

Ein Morgen am Fuß der Humboldtbrücke: An die 40 Autos quetschen sich auf einen wilden, von Zaun und Gleis begrenzten Parkplatz neben der Buskehre, bis nichts mehr geht. Wer zu spät kommt, sucht Alternativen und kennt dabei oft kein Pardon. Anstatt eines der nahen Parkhäuser anzusteuern oder in den Seitenstraßen nach Lücken zu suchen, lotsen viele ihre Wagen schnurstracks und ungeniert auf den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) gegenüber um sie dort kurzerhand entlang der Lärmschutzwand abzustellen. Oder am Bürgersteig vor Kiosk, Puff und Billighotel. Beides ist nicht erlaubt.

Wachsendes Problem

" Es ist eine Katastrophe", schimpft eine Busfahrerin, " die stehen hier, und wir kommen weder vor noch zurück!" In der Tat: Fahrlässig im Schwenkbereich der Riesen postiert, blockieren die Autos Ein- und Ausfahrt zu jener knapp 20 mal 60 Meter großen Fläche, die Bussen der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) zum Pausieren sowie Fernbussen zum Boarding vorbehalten ist.

Das Falschparker-Problem am Hauptbahnhof sei nicht neu, doch jetzt nehme es überhand, sagt Stephen Budd vom Osnabrücker Servicecenter der Verkehrsgesellschaft Weser-Ems-Bus nach eigenen Angaben Niedersachsens größtes Busunternehmen. " Es wird immer schlimmer. Besonders mit dem Aufkommen der Fernbusse hat sich die Situation extrem verschlechtert." Denn der Sachbearbeiter, selbst Busfahrer, sieht vor allem jene Autofahrer als Verursacher, die eine zusehends wachsende Zahl von Langstrecken-Reisenden bringen und abholen. Leidtragende sind besonders die Fahrer der langen Dreiachser mit Kofferaufbau am Heck, aber auch die der 18-Meter-Gelenkzüge der VOS.

Was Stephen Budd und Kollegen jedoch am meisten wurmt, sind Wiederholungstäter. Erschreckend sei, mit welcher Ignoranz viele Autofahrer selbst freundlichen Hinweisen auf das inzwischen auf 30 Minuten ausgedehnte Kiss-&- Ride-Gratis parken in der Bahnhofsgarage nur einen Katzensprung entfernt begegnen. Manchmal müsse erst die Polizei kommen, um die lauffaulen Verkehrssünder zum Um parken zu bewegen. Abgeschleppt worden sei laut Budd aber noch keiner.

Als lindernd erweisen sich offenbar auch Denkzettel, die Mitarbeiter von Weser-Ems-Bus seit einigen Tagen an die Leitplanken der Buskehre heften und den Übeltätern hinter die Scheibenwischer klemmen. " Dies ist kein Parkplatz", steht darauf verbunden mit der Bitte um Verständnis.
Bildtext:
Zufaht nur für Busse: Das Verkehrsschild am ZOB Osnabrück lässt keine zwei Meinungen zu. An der Eisenbahnstraße vor Kiosk, Puff und Billighotel ist Halten nur eingeschränkt erlaubt.
Foto:
Jörg Martens

Kommentar
Auslagern

Bequemlichkeit vor Anstrengung, Eigennutz vor Allgemeinwohl: Bemerkenswert, mit welcher Hartnäckigkeit sich manche Autofahrer über Vorschriften hinwegsetzen zum Nachteil vieler anderer Verkehrsteilnehmer. Appelle an die Vernunft scheinen nur vereinzelt zu fruchten, einer Mehrzahl gilt Falschparken offenbar als Kavaliersdelikt.

Härter durchgreifen, könnte man jetzt reflexhaft fordern wohl zu Recht. Doch damit wäre nur ein Teil des Problems gelöst. Denn Fakt ist: Der stetig zunehmende Fernbus-Verkehr zieht auch immer mehr Autofahrer zum Hauptbahnhof. Eine Auslagerung des Haltepunktes etwa an den Ringlokschuppen wäre deshalb dringend geboten. Zudem könnten Bodenmarkierungen auf dem Busparkplatz aufgetragen werden. Sie würden die Stellflächen und Halteverbotszonen eindeutig kennzeichnen.
Autor:
Sebastian Stricker


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