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1.
Erscheinungsdatum:
25.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bombe in Schinkel-Ost auch ein Stück Stadtgeschichte
Zwischenüberschrift:
Blindgänger dieser Größenordnung "typisch für Osnabrück"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Grund,
warum
rund
6000
Osnabrücker
im
Stadtteil
Schinkel-
Ost
am
Sonntag
bis
10
Uhr
ihre
Wohnungen
verlassen
müssen,
ist
vermutlich
ein
Bombenblindgänger
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg.
Auch
wenn
es
viele
Details
gibt,
die
sich
erst
bei
der
Entschärfung
klären,
erzählt
der
Sprengkörper
aber
jetzt
schon
ein
Stück
Stadtgeschichte.
Eines,
das
nun
hoffentlich
unschädlich
gemacht
werden
kann.
Noch
im
Jahr
1945,
kurz
vor
der
Kapitulation
des
Deutschen
Reiches
am
7.
Mai,
flogen
die
Alliierten
Luftangriffe
auf
deutsche
Großstädte.
Dabei
hatten
sie
nur
ein
Ziel:
den
Willen
der
Bevölkerung
zu
brechen
und
das
NS-
Regime
an
sein
Ende
zu
bringen.
Allein
auf
Osnabrück
gingen
in
den
letzten
Kriegsmonaten
24
Luftangriffe
nieder
–
der
letzte
am
25.
März
1945
kurz
vor
dem
Einmarsch
britischer
und
kanadischer
Truppen
in
die
Stadt
am
4.
April.
Bei
mehreren
dieser
Angriffe
im
Frühjahr
des
letzten
Kriegsjahres
warfen
die
alliierten
Bomber
ihre
Bomben
wohl
auch
über
Schinkel
ab.
Während
ein
Großteil
der
Bomben
den
östlichen
Stadtteil
in
Schutt
legte,
versagte
bei
einem
Teil
die
Zündung.
In
den
Wirren
des
Kriegsendes
gerieten
sie
in
Vergessenheit
und
wurden
so
zu
einer
schleichenden,
unüberschaubaren
Gefahr
unter
den
Füßen
der
Osnabrücker
–
zu
unentdeckten
Blindgängern.
Um
diese
Gefahr
langsam
abzubauen,
genießt
die
Suche
nach
den
unexplodierten
Sprengkörpern
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
eine
hohe
Priorität.
Nach
Angaben
der
Stadt
werden
jedes
Jahr
zwischen
150
und
200
potenzielle
Verdachtspunkte
ermittelt
und
dann
systematisch
untersucht.
Wie
auch
bei
dem
mutmaßlichen
Blindgänger
in
Schinkel-
Ost
sind
oft
Bauarbeiten
ein
Anlass
für
eine
genauere
Untersuchung.
"
Nach
der
Analyse
der
Luftbilder
und
einer
Untersuchung
des
Bodens
mit
einer
speziellen
Metallsonde
können
wir
uns
ziemlich
sicher
sein,
dass
wir
am
28.
September
wirklich
eine
Bombe
vorfinden"
,
bestätigt
Jürgen
Wiethäuper,
Kampfmittelexperte
der
Stadt.
Er
schätzt
den
Blindgänger
auf
mindestens
250
Kilo
–
eine
typische
Größe
für
Osnabrück,
wie
er
sagt.
"
Wir
haben
in
der
Stadt
bisher
fast
ausschließlich
Fünfzentner-
und
Zehnzentnerbomben
gefunden,
das
waren
die
typischen
Sprengkörper
der
Alliierten."
Die
zuletzt
im
Güterbahnhof
und
in
Schinkel
gefundenen
50-
Kilo-
Bomben
seien
hingegen
eher
die
Ausnahme.
Welchen
Zweck
der
Sprengkörper
erfüllen
sollte,
ließe
sich
hingegen
nur
schwer
nachvollziehen.
"
Es
gibt
keine
Informationen
darüber,
ob
die
amerikanische
und
britische
Luftwaffe
besonders
große
Bomben
für
bestimmte
Ziele,
etwa
militärischer
oder
wirtschaftlicher
Art,
vorgesehen
hatte"
,
erklärt
Wiethäuper.
Dass
dies
unwahrscheinlich
ist,
davon
zeugt
auch
die
enorme
Menge
an
Sprengkörpern,
die
während
der
Kriegsjahre
über
deutschen
Städten
abgeworfen
wurde.
Schätzungsweise
25
000
Sprengbomben
und
über
650
000
Brandbomben
gingen
bei
79
gezielten
Angriffen
auf
Osnabrück
nieder,
töteten
nach
offiziellen
Angaben
fast
1500
Menschen
und
zerstörten
65
Prozent
der
Bebauung
im
Stadtgebiet.
Das
hatte
System:
Vom
Organisator
des
anglo-
amerikanischen
Bomberkriegs
Arthur
Harris
ist
überliefert:
"
Die
Zerstörung
von
Industrieanlagen
erschien
uns
stets
als
eine
Art
Sonderprämie.
Unser
eigentliches
Ziel
war
immer
die
Innenstadt."
Entsprechend
willkürlich
war
wohl
auch
die
Auswahl
der
Sprengkörper.
"
Auch
zur
Zünderart
können
wir
kaum
Aussagen
machen"
,
bedauert
Jürgen
Wiethäuper.
In
den
standardmäßig
gebrauchten
Bomben
sei
nahezu
jeder
Zündertyp
verwendet
worden.
Die
Art
und
Beschaffenheit
dieses
Bauteiles
ist
jedoch
entscheidend
für
die
Gefahr,
die
von
einer
Bombe
heute
noch
ausgeht
–
entgegen
der
landläufigen
Meinung,
dass
eine
größere
Bombe
generell
gefährlicher
sei.
Wiethäuper
erklärt,
warum:
"
Man
muss
sich
vorstellen,
dass
ein
250
Kilo
schwerer
Klotz
aus
mehreren
Kilometern
Höhe
mit
einer
enormen
Geschwindigkeit
fällt
–
da
ist
eine
Beschädigung
des
Zünders
fast
zwangsläufig."
Und
der
Zünder
könne
die
Arbeit
des
Sprengmeisters
erheblich
erschweren,
wenn
er
etwa
verkeilt
sei
oder
kaum
mehr
aus
dem
Korpus
der
Bombe
herausrage.
Bestimmte
Zündertypen
hätten
zudem
eine
Ausbausperre,
um
eine
Entschärfung
zu
behindern,
so
wie
die
problematischen
Langzeitzünder.
Bei
diesen
Bomben
wird
die
Explosion
erst
nach
einer
bestimmten
Zeit
durch
eine
chemische
Reaktion
ausgelöst.
Sei
diese
noch
nicht
vollständig
abgelaufen
oder
noch
gar
nicht
eingeleitet,
werde
der
Blindgänger
zur
sprichwörtlichen
Zeitbombe,
sagt
Wiethäuper.
"
Der
Zustand
im
Inneren
ist
uns
nicht
bekannt,
und
deswegen
können
wir
auch
weder
zur
Dauer
noch
zur
Gefährlichkeit
der
Maßnahme
am
Sonntag
Aussagen
treffen
–
das
Meiste
klärt
sich
erst,
wenn
die
Bombe
frei
liegt."
Bildtext:
Bis
kurz
vor
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs
bombardierten
die
Alliierten
Osnabrück.
Auch
der
Blindgänger
in
Schinkel-
Ost
fiel
wohl
in
den
letzten
Monaten
des
Krieges.
Foto:
Archiv
Autor:
Nils Stockmann