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1.
Erscheinungsdatum:
25.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Minister Lies lobt die schnellen Helfer
Experte aus USA soll Unglücksursache finden
Zwischenüberschrift:
Geeste am Tag nach der Explosion im Erdölgebiet mit vier Verletzten
Am Tag nach der Explosion in Geeste haben die Aufräumarbeiten begonnen – Vier Verletzte
Artikel:
Originaltext:
Geeste.
Am
Tag
nach
der
Gasverpuffung
an
einer
Erdölförderbohrung
in
Geeste,
Kreis
Emsland,
bei
der
vier
Arbeiter
schwere
Brandverletzungen
erlitten
hatten,
haben
die
Aufräumarbeiten
begonnen.
Die
Ermittlung
der
Unfallursachen
läuft
noch,
geleitet
vom
Landesamt
für
Bergbau,
Energie
und
Geologie
(LBEG)
Wie
die
LBEG
mitteilt,
ereignete
sich
das
Unglück
am
Dienstag
gegen
19.10
Uhr
bei
Arbeiten
an
der
Erdölbohrung.
Damit
waren
sieben
Mitarbeiter
der
GdF-
Suez
E
&
P
Deutschland
und
einer
weiteren
Firma
beschäftigt.
Dazu
wurde
die
Bohrung
mit
Salzwasser
aufgefüllt
und
anschließend
der
Bohrlochverschluss
demontiert.
Beim
Fortgang
der
Arbeiten
stieg
unerwartet
Gas
aus
der
Bohrung.
Es
kam
zur
Explosion
und
dem
anschließenden
Brand
der
Ölfeldwinde.
Die
genaue
Herkunft
des
Gases
und
die
Zündquelle
sind
noch
nicht
bekannt.
Vier
Arbeiter
im
Alter
von
30
bis
56
Jahren,
die
sich
in
unmittelbarer
Nähe
befanden,
zogen
sich
bei
der
Explosion
schwere
Brandverletzungen
zu.
Drei
wurden
mit
Rettungswagen
und
einer
mit
einem
Rettungshubschrauber
in
Spezialkliniken
für
Brandverletzungen
nach
Dortmund,
Gelsenkirchen,
Hannover
und
Hamburg
gebracht.
Nach
Angaben
von
Einsatzleiter
Burkhard
Kalmer
schweben
die
Vier
nicht
in
Lebensgefahr.
Am
Mittwochnachmittag
machten
sich
der
niedersächsische
Minister
für
Wirtschaft,
Arbeit
und
Verkehr,
Olaf
Lies
(SPD)
,
der
Landtagsabgeordnete
Bernd-
Carsten
Hiebing
(CDU)
,
Landrat
Reinhard
Winter
(CDU)
und
der
Bürgermeister
von
Geeste,
Hans-
Josef
Leinweber
(CDU)
,
ein
Bild
der
Lage.
Lies
sprach
den
Angehörigen
der
Verletzten
und
deren
Kollegen
sein
Mitgefühl
aus.
Die
Einsatzkräfte
hätten
schnell,
abgeklärt
und
sachgerecht
den
Verunglückten
geholfen
und
den
Schaden
begrenzt.
Ein
Lob
gab
es
für
die
gute
Zusammenarbeit
der
Einsatzkräfte,
der
Unternehmen,
des
Landkreises
und
der
LBEG.
Als
Nächstes
gelte
es
das
Unfallgeschehen
aufzuarbeiten,
die
Unglücksstelle
zu
sichern
und
den
Sachverhalt
aufzuklären.
Landrat
Reinhard
Winter
sagte,
dass
sich
das
ständig
besetzte
Lagezentrum
im
Kreishaus
bewährt
hat.
Ebenso
die
vielfach
erprobte
Zusammenarbeit
von
Feuerwehren,
THW,
DRK
und
Malteser-
Hilfsdienst.
Bildtext:
Ein
Bild
vor
Ort
machte
sich
der
Präsident
des
Landesamts
für
Bergbau,
Energie
und
Geologie,
Andreas
Sikorski
(rechts)
.
Foto:
Ina
Wemhörner
Kommentar
Fataler
Höhepunkt
Das
Unglück
von
Geeste
ist
der
bisherige
Höhepunkt
einer
nicht
abreißen
wollenden
Pannenserie:
Erst
entging
das
Wattenmeer
im
Fall
Etzel
nur
knapp
einer
Ölpest.
Dann
sprudelte
das
Öl
aus
einer
Kaverne
in
Gronau-
Epe.
Und
zuletzt
machten
marode
Leitungen
auf
Erdölfeldern
in
der
Grafschaft
Bentheim
Schlagzeilen.
Jetzt
das:
Vier
Arbeiter
werden
bei
der
Explosion
an
einem
Ölbohrloch
lebensgefährlich
verletzt.
Das
Feuer
ist
auch
Stunden
später
noch
nicht
gelöscht.
Wer
den
Vorfall
nur
als
tragisches
Unglück
abstempeln
will,
macht
es
sich
zu
einfach.
Vor
dem
Hintergrund
der
Ereignisse
verstärkt
die
Explosion
den
Verdacht,
der
sich
in
den
vergangenen
Monaten
aufgedrängt
hat:
Die
Öl-
Branche
hat
ein
massives
Problem
in
Sachen
Sicherheit.
Umso
wichtiger
waren
der
Besuch
des
niedersächsischen
Wirtschaftsministers
und
der
Aufsichtsbehörde
an
der
Unglücksstelle.
Das
bewirkt
zwar
zunächst
wenig,
vermittelt
aber,
dass
die
Branche
unter
Beobachtung
steht.
In
den
vergangenen
Jahren
scheint
das
nicht
immer
der
Fall
gewesen
zu
sein.
Aber
gerade
vor
dem
Hintergrund
der
Expansionspläne
im
Emsland
ist
das
wichtig.
Es
muss
sichergestellt
werden,
dass
sich
Pannen
wie
in
den
vergangenen
Monaten
in
der
Zukunft
nicht
noch
einmal
ereignen.
Das
kann
nur
im
Sinne
der
Unternehmen
sein,
denn
jeder
Unfall
gefährdet
nicht
nur
die
Umwelt
und
im
schlimmsten
Fall
sogar
Menschenleben.
Er
zerstört
auch
Vertrauen.
Geeste.
Rußbedeckt
und
krumm
ist
am
Tag
nach
dem
Explosionsunglück
auf
einem
Erdölförderplatz
in
Geeste
im
Emsland
ein
Windengerüst
über
ein
Maisfeld
hinweg
zu
sehen.
Vier
Arbeiter
haben
hier
am
Dienstagabend
schwere
Verbrennungen
erlitten.
Die
Unglücksstelle
im
Erdölgebiet
Bramberge
zwischen
den
Dörfern
Osterbrock
und
Bramhar
ist
weiträumig
abgesperrt.
Bei
einem
Bauernhof
in
der
Nähe
steht
einer
der
großen
Einsatzleitwagen
des
Landkreises
Emsland,
in
dem
die
Arbeit
der
bis
zu
200
Einsatzkräfte
von
drei
Feuerwehren,
dem
Deutschen
Roten
Kreuz
und
dem
Technischen
Hilfswerk
mit
dem
Erdölbetrieb
GdF
Suez
E
&
P
Deutschland
und
den
mit
Instandsetzungsarbeiten
an
den
Förderplätzen
betrauten
Firmen
koordiniert
werden.
Es
wird
mit
großer
Vorsicht
gearbeitet.
"
Ein
kleines,
aber
kontrolliertes
Feuer
brennt
noch
immer.
Wenn
das
vollständig
erlischt,
werden
wir
mit
den
weiteren
Maßnahmen
voranschreiten.
Zunächst
muss
jedoch
das
Gerüst
am
Bohrloch
gesichert
werden,
weil
noch
immer
Einsturzgefahr
besteht"
,
erzählte
Burkhard
Kalmer,
Einsatzleiter
der
Feuerwehr,
am
Mittag.
Wie
man
solche
Brände
eindämmt,
haben
die
Feuerwehren
der
Umgebung
einmal
im
Jahr
an
den
Anlagen
der
GdF
Suez
geübt,
entsprechend
routiniert
gingen
sie
in
der
Nacht
an
die
Löscharbeiten.
Denn
die
Gefahr
durch
das
aus
dem
Erdöl
entstehende
Gas
ist
bekannt,
große
Warnschilder
sind
an
jeder
Anlage
im
Erdölgebiet
zu
finden,
und
die
Arbeiter
der
Firmen,
die
hier
tätig
sind,
entsprechend
geschult.
"
Wir
stehen
alle
unter
Schock.
Ein
solch
heftiges
Unglück
ist
seit
Jahrzehnten
nicht
mehr
geschehen,
und
ich
möchte
mich
bei
den
Einsatzkräften
für
ihr
schnelles
Einschreiten
bedanken"
,
sagte
Andreas
Sikorski,
Präsident
des
Landesamtes
für
Bergbau,
Energie
und
Geologie
(LBEG)
am
Mittwoch
bei
einem
Besuch
an
der
Unfallstelle.
GdF
Suez
plane
das
Bohrloch
zu
fluten,
nachdem
das
Feuer
erloschen
ist,
erklärte
Sikorski.
Die
Untersuchungen
zur
Ermittlung
der
Unglücksursache
durch
das
Landesamt
zusammen
mit
Polizei,
Staatsanwaltschaft
und
GdF
Suez
gehen
weiter.
"
Wir
werden
einen
Experten
aus
den
USA
einfliegen
lassen,
der
diese
Katastrophe
untersuchen
wird"
,
sagte
Sikorski.
Zum
Ablauf
des
Unglücks
hat
das
LBEG
mitgeteilt,
dass
am
Dienstagabend
sieben
Mitarbeiter
von
GdF-
Suez
und
von
beauftragten
Firmen
mit
Instandsetzungsarbeiten
an
der
Erdölförderbohrung
beschäftigt
waren.
Es
wurden
mithilfe
der
Winde
Anlagen
am
Kopf
des
Bohrlochs
ausgebaut.
Dabei
gab
es
eine
Gasentflammung,
die
vier
Arbeiter
erfasste
und
die
sogenannte
Aufwältigungswinde,
die
einem
kleinen
Bohrturm
ähnelt,
in
Brand
setzte.
Drei
Verletzte
wurden
mit
Rettungswagen
und
einer
mit
einem
Rettungshubschrauber
in
umliegende
Krankenhäuser
gebracht
und
noch
im
Laufe
der
Nacht
in
Spezialkliniken
für
Brandverletzungen
nach
Dortmund,
Gelsenkirchen,
Hannover
und
Hamburg
verlegt.
Nach
Angaben
von
Burkhard
Kalmer
schweben
die
vier
Verletzten
nicht
in
Lebensgefahr.
Die
Feuerwehren
aus
den
Nachbarorten
Osterbrock,
Bawinkel
und
Meppen
waren
mit
zwölf
Löschfahrzeugen
und
über
120
Rettungskräften
bei
den
Löscharbeiten
tätig.
Das
Sprühen
von
Wasserschleiern
verhinderte
ein
Übergreifen
der
Flammen
auf
die
Anlagen
und
Baucontainer
am
Platz.
In
den
Morgenstunden
wurden
sie
von
frischen
Kräften
abgelöst.
Hinzu
kamen
die
Schnelleinsatzgruppen
des
Roten
Kreuzes
aus
Geeste
und
Lingen,
die
die
Helfer
versorgten,
das
Technische
Hilfswerk,
das
den
Unglücksort
ausleuchtete,
und
der
ABC-
Zug
des
DRK
aus
Bawinkel,
der
Messungen
vornahm,
um
Umweltgefahren
erkennen
zu
können,
und
Gasmessgeräte
aufstellte.
Löschwasser
wurde
im
dort
vorhandenen
Auffangbecken
gesammelt.
Das
THW
legte
vorsorglich
Ölsperren
in
die
Gräben.
Bildtext:
Bohrspezialisten
schreiten
die
Unglücksstelle
am
Erdölbohrloch
bei
Geeste
ab.
Foto:
dpa
Explosives
Gas
Aus
den
Überresten
von
Kleinstlebewesen
in
den
Urmeeren
ist
in
mehr
als
100
Millionen
Jahren
Erdöl
entstanden,
das
sich
in
durchlässigem
Gestein
unter
undurchlässigen
Erdschichten
sammelte.
Aber
das
Erdöl
ist
nicht
allein.
Salzwasser
der
Urmeere
und
Gas
aus
dem
Erdöl
sind
mit
dabei.
Die
Erdölsucher
bohren
die
durchlässigen
Gesteinsschichten
an
und
fördern
das
Gemisch
zutage,
wo
es
in
seine
Bestandteile
getrennt
wird.
Das
Lagerstättenwasser
wird
zurückgepumpt,
das
Erdöl
wird
zur
Weiterverarbeitung
zu
Benzin,
Diesel,
Schmierstoffen,
Kunststoffen
und
Arzneimitteln
an
Raffinerien
abgegeben,
und
das
Erdölgas
kann
wie
Erdgas
genutzt
werden.
Weil
es
so
explosiv
ist,
gibt
es
strenge
Sicherheitsbestimmungen
bei
der
Erdölförderung
und
-
verarbeitung.
Autor:
Manfred Fickers, Dirk Fisser, Ina Wemhörner