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1.
Erscheinungsdatum:
18.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nicht ausschließlich ein Opfer der Textil-Krise
Zwischenüberschrift:
Leser-Reaktionen auf unseren Beitrag zur Textilfabrik Hammersen – Ex-Mitarbeiter erinnert sich an gravierende Managementfehler
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
der
Serie
"
Was
sagt
uns
der
Straßenname?
"
haben
wir
am
6.
Februar
die
Hammersenstraße
im
Stadtteil
Schölerberg
vorgestellt
und
im
Zusammenhang
mit
Sozialleistungen
wie
dem
Bau
von
Werkswohnungen
auch
die
allgemeine
Firmengeschichte
der
Großweberei
F.
H.
Hammersen
und
deren
Ende
skizziert.
Dazu
haben
uns
Leserreaktionen
erreicht.
So
merkt
Wilfried
Meyer-
Koop
an,
dass
die
landläufigen
Darstellungen
nicht
die
ganze
Wahrheit
abbildeten.
Nicht
allein
der
globale
Strukturwandel
in
der
Textilindustrie
mit
Billigimporten
aus
Fernost
habe
zum
unrühmlichen
Ende
von
Hammersen
in
Osnabrück
und
in
den
Zweigwerken
Rheine,
Bocholt
und
Rheydt
geführt,
sondern
auch
gravierende
Managementfehler.
Er
kenne
die
Nachkriegsentwicklung
recht
genau,
da
er
von
1951
bis
1973
bei
Hammersen
beschäftigt
gewesen
sei,
zuletzt
als
Textilingenieur
mit
den
Aufgabenbereichen
Produktionsplanung
und
Produktivitätskontrolle.
In
der
Konzernmutter
Dierig,
Augsburg,
und
auch
hier
vor
Ort
sei
es
zu
einer
ganzen
Reihe
von
Fehlentscheidungen
gekommen,
die
zu
einem
großen
Teil
von
dem
damaligen
Technischen
Direktor
zu
verantworten
gewesen
seien.
Dieser
Direktor,
ehemaliger
Generalstabsoffizier
ohne
Kenntnisse
der
Textilwirtschaft,
sei
mithilfe
von
"
Vitamin
B"
nach
dem
Krieg
in
die
Stellung
gekommen.
Mit
militärischem
Drill
und
nach
den
Prinzipien
von
Befehl
und
Gehorsam
habe
er
sich
über
wohlmeinende
Ratschläge
der
"
alten
Hasen"
hinweggesetzt.
Meyer-
Koop
schilderte
haarsträubende
Details.
So
sei
mit
immensem
Aufwand
eine
Ausrüstungslinie
für
einen
speziellen
Blusenstoff
installiert
worden,
und
hinterher
habe
man
festgestellt,
dass
es
so
doch
nicht
geht
–
alles
sei
für
die
Katz
gewesen.
Der
größte
Fehler
aber
sei
gewesen,
noch
1978,
als
andere
Textiler
längst
die
Zeichen
der
Zeit
erkannt
und
den
geordneten
Rückzug
angetreten
hatten,
ein
Investitionsprogramm
von
20
Millionen
DM
aufzulegen.
Christian
Dierig,
der
Vorstandsvorsitzende
der
Dierig
Holding,
hatte
das
Land
und
die
Stadt
um
öffentliche
Hilfen
gebeten.
Mit
Erfolg:
Die
Stadt
gab
ein
zins-
und
tilgungsfreies
Darlehen
von
einer
Million,
das
Land
sagte
eine
Bürgschaft
von
zwölf
Millionen
zu.
"
Die
Millionen
wurden
sinnlos
verbraten"
,
kritisiert
Meyer-
Koop.
Anbauten
seien
geschaffen
und
ganz
neue
Websäle
eingerichtet
worden.
Die
neuen
Webmaschinen
seien
noch
nicht
einmal
eingefahren
gewesen,
da
habe
das
endgültige
Aus
schon
in
der
Zeitung
gestanden.
Das
Ende
vom
Lied:
Für
einen
ausgewogenen
Sozialplan
sei
kein
Geld
mehr
da
gewesen.
Leser
Wolfgang
Mauritz
schreibt,
dass
das
Hammersen-
Schicksal
in
seinen
Augen
unabwendbar
war.
Er
stammt
aus
Rheydt,
wo
auch
Hammersen
ein
Zweigwerk
hatte.
Über
familiäre
Bande
hatte
er
Einblicke
auch
in
andere
Baumwollspinnereien.
Er
weist
auf
eine
geschichtliche
Besonderheit
hin:
Als
der
linke
Niederrhein
französisch
war,
hatte
Napoleon
durch
die
Kontinentalsperre
gegen
England
indirekt
dafür
gesorgt,
dass
sich
hier
die
Textilindustrie
ballte,
weil
die
zuvor
führenden
Engländer
als
Lieferanten
ausfielen.
Diese
Monostruktur,
die
sich
bis
ins
Münsterland
erstreckte,
sei
extrem
anfällig
gewesen.
Als
die
Konkurrenz
in
Fernost
mit
guten
neuen
Maschinen
oftmals
deutscher
Herkunft
bei
niedrigen
Löhnen
in
großem
Stil
nach
Europa
zu
liefern
begann,
habe
keine
der
niederrheinischen
Webereien
mithalten
können.
Eine
nach
der
anderen
sei
bis
Ende
der
1970er-
/
Anfang
der
1980er-
Jahre
in
Konkurs
gegangen,
"
Hammersen
war
da
keine
Ausnahme."
Bildtext:
Das
war
mal
Hammersen:
Das
Werksgelände
der
Großweberei
an
der
Iburger
Straße
in
den
1980er-
Jahren
nach
dem
Abriss
der
Fabrikationsanlagen
und
kurz
vor
Beginn
der
Neubebauung.
Foto:
Archiv/
Klaus
Lindemann
Autor:
Joachim Dierks