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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Paracelsus will Klinik erweitern
 
Paracelsus plant neue Strahlenklinik
Zwischenüberschrift:
Zentrum für innovative Krebstherapie – Neubau hinter dem Parkhaus
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Paracelsus-Kliniken planen eine Erweiterung des Krankenhauses am Natruper Holz in Osnabrück. Auf einer klinikeigenen Fläche neben dem Parkhaus soll binnen zwei Jahren eine Strahlenklinik für eine innovative Krebstherapie entstehen, wie die Klinik am Dienstag mitteilte. Der private Krankenhausträger will dabei mit dem japanischen Hochtechnologie-Konzern Hitachi zusammenarbeiten. " Mit dieser Highend-Technologie kann Osnabrück weit über die Grenzen hinaus Strahlkraft als medizinischer Versorgungsstandort entwickeln", heißt es in einer Mitteilung. Über das mögliche Investitionsvolumen konnte Paracelsus-Geschäftsführer Bold noch keine Auskunft geben. Sicher sei nur, dass das neue Gebäude besonders dicke Betonwände haben werde, um die Strahlung abzuschirmen.

Osnabrück. Die Paracelsus-Klinik arbeitet an einem " hochambitionierten Projekt": Das Krankenhaus soll um eine Strahlenklinik für eine neuartige, in Deutschland bislang nicht angewandte Krebstherapie erweitert werden.

Wie die Klinik am Dienstag mitteilte, soll auf dem klinikeigenen Gelände im Rücken des Parkhauses ein Gebäude für das innovative Krebszentrum entstehen. Ziel ist es nach Angaben der Klinik, dort " mit neuesten Methoden" bestimmte Krebsarten zu therapieren. Das künftige Zentrum verstehe sich als Ergänzung der derzeitigen Strahlenmedizin am Standort Osnabrück. " Es gibt in anderen Ländern innovative und erfolgreiche Zentren, die mit neuartigen Methoden Krebs behandeln. Diese Therapie wollen die Paracelsus-Kliniken nach Deutschland holen", heißt es in der Mitteilung der Klinik.

Der private Krankenhausträger will dabei mit dem japanischen Hochtechnologie-Konzern Hitachi zusammenarbeiten. Das Unternehmen hat nach Angaben von Paracelsus-Geschäftsführer Thomas Bold Bestrahlungsgeräte entwickelt, die effizienter und präziser Krebszellen bekämpfen können. Die Paracelsus-Klinik könnte die erste bundesweit sein, die diese Technologie einsetzt. Der Hitachi-Europa-Chef werde in Kürze nach Osnabrück kommen, um die weiteren Schritte zu beraten.

" Mit dieser Highend-Technologie kann Osnabrück weit über die Grenzen hinaus Strahlkraft als medizinischer Versorgungsstandort entwickeln", heißt es in der Klinik-Mitteilung. Das Zentrum würde in kürzester Zeit Hunderte Patienten anziehen. Derzeit führe die Konzernspitze Gespräche mit allen wichtigen Ansprechpartnern, um dieses " hochambitionierte Projekt bereits Ende des Jahres vertraglich zu besiegeln". Die Bauphase veranschlagen die Paracelsus-Kliniken mit etwa zwei Jahren, Ende 2015 sollen die ersten Verträge unterschrieben werden.

Über das mögliche Investitionsvolumen konnte Thomas Bold noch nichts sagen. Auch Ausmaß und Gestalt des neuen Gebäudes seien zurzeit noch völlig unklar. Gewiss ist nur dies: " Für das Krebszentrum müssen dicke Betonwände aufgezogen werden, damit die Strahlenbelastung, die noch höher ist als bei herkömmlicher Strahlentherapie, nicht entweichen kann", wie es in der Mitteilung der Klinik heißt.

Paracelsus-Geschäftsführer Bold ist guter Dinge, dass die Investition nicht nur krebskranken Menschen dienen, sondern sich auch für den Klinikbetreiber auszahlen wird. Erste Gespräche mit den Kostenträgern seien " durchaus in Ordnung" gewesen. Er gehe davon aus, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Therapiekosten übernehmen werden.

Darüber hinaus will die Klinik einen Hubschrauberlandeplatz bauen. Ins Auge gefasst ist dafür die Fläche zwischen dem Krankenhaus und der Paracelsus-Verwaltungszentrale an der Sedan-straße.

Der private Klinik-Betreiber will mit dieser Ankündigung auch ein Signal in der aktuellen Diskussion über die städtebauliche und verkehrliche Entwicklung auf dem Westerberg setzen. Die Straße, die zur Erschließung des Wissenschafts- und Wohnparks in der ehemaligen Kaserne geplant ist, tangiert direkt das Krankenhaus-Areal. Auch die Diskussionen über ein neues Verkehrskonzept Westerberg lassen den Klinik-Betreiber nicht kalt. Etwaige Sperrungen, Einbahnstraßenregelungen oder andere Eingriffe in die Verkehrsführung hätten Einfluss auf die Erreichbarkeit des Krankenhauses am Natruper Holz.

Die Paracelsus-Kliniken gehören mit 40 Einrichtungen an 22 Standorten zu den größten privaten Klinikbetreibern in Deutschland, 5000 Mitarbeiter bundesweit versorgen jährlich mehr als 100 000 Patienten. Stammsitz ist Osnabrück, wo der Osnabrücker Arzt Hartmut Krukemeyer 1970 die erste Paracelsus-Klinik eröffnete. Alleingesellschafter ist heute Manfred Georg Krukemeyer.
Bildtext:
Die Paracelsus-Klinik will hinter dem Parkhaus zwischen der Straße " Am Natruper Holz" und dem neuen Wissenschaftspark ein Zentrum für innovative Strahlentherapie errichten.
Foto:
Jörn Martens

Kommentar
Hoffnung

Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang, dass sich ein Investor schon in einer so frühen Projektphase mit seinen Plänen in die Öffentlichkeit wagt.

Darin spiegelt sich die Sorge der Paracelsus-Manager, dass die politischen Diskussionen am Westerberg plötzlich eine Eigendynamik entwickeln. Daraus könnten irgendwann Fakten geschaffen werden, die die Ambitionen und Entwicklungswünsche der Paracelsus-Klinik zu sehr einschränken. Es ist gut, dass die Krankenhaus-Spitze den Finger hebt und anzeigt: Wir sind auch noch da, und wir haben in Osnabrück noch Großes vor!

Wünschen wir der Paracelsus-Klinik, dass sich die Pläne umsetzen lassen und die neue Technologie in Osnabrück Einzug hält. Das wäre gut für die wirtschaftliche Basis der Klinik, für den Standort Osnabrück, vor allem aber für krebskranke Menschen, denen diese Technik vielleicht etwas mehr Lebensqualität und neue Hoffnung geben kann
Autor:
Wilfried Hinrichs


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