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1
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1.
Erscheinungsdatum:
23.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt muss dringend sparen
Die Rückkehr des Sparschweins
Zwischenüberschrift:
Die schwarze Null versinkt im Haushaltsloch: 2014 ein Minus von 13,4 Millionen Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Von
null
auf
minus
13,
4
Millionen
Euro
in
vier
Monaten:
Die
Stadt
wähnt
sich,
was
ihre
Finanzen
betrifft,
in
der
Achterbahn.
War
noch
im
Mai
ein
ausgeglichener
Haushalt
in
Sicht,
ist
der
Schuldenberg
inzwischen
dramatisch
angewachsen
–
aber
warum?
Osnabrück.
Als
der
städtische
Finanzchef
Thomas
Fillep
im
Mai
dem
Rat
die
Eckwerte
für
den
Haushalt
2015
vorlegte,
war
die
Welt
noch
in
Ordnung.
Sogar
ein
kleiner
Überschuss
schien
möglich.
Jetzt
ist
alles
anders:
Die
Stadt
rutscht
noch
tiefer
in
die
roten
Zahlen.
Der
Finanzausschuss
billigte
jetzt
den
zweiten
Nachtragshaushalt
für
2014.
Allein
das
ist
ein
ungewöhnlicher
Vorgang.
"
Ich
kann
mich
nicht
erinnern,
das
schon
mal
gehabt
zu
haben"
,
sagte
Michael
Hagedorn
(Grüne)
im
Finanzausschuss,
der
seit
1996
dem
Rat
angehört.
"
Wie
kann
es
sein,
dass
wir
in
so
kurzer
Zeit
von
einer
schwarzen
Null
in
ein
zweistelliges
Millionendefizit
abrutschen?
",
fragte
Hagedorn.
Eine
Erklärung
lieferte
Finanzchef
Thomas
Fillep
nicht,
nur
Zahlen
über
zusätzliche
Belastungen.
Der
Zuschuss
für
das
Theater
von
2,
33
Millionen
Euro
muss
in
diesem
Jahr
aus
dem
städtischen
Kernhaushalt
abgezweigt
werden.
Der
Plan,
diese
Last
der
städtischen
Holding
OBG
(Osnabrücker
Beteiligungsgesellschaft)
aufzubürden,
hat
sich
zerschlagen,
weil
das
Theater
–
anders
als
geplant
–
vorerst
nicht
in
die
Holdinggesellschaft
eingebracht
wird.
Um
2,
25
Millionen
Euro
steigen
die
Leistungen
der
Grundsicherung
für
Arbeitsuchende
(das
sind
die
Kosten
für
die
Miete
von
Harz-
IV-
Empfängern)
.
1,
3
Millionen
Euro
mehr
als
gedacht
muss
die
Stadt
für
die
Eingliederungshilfe
behinderter
Menschen
aufbringen,
650
000
Euro
werden
zusätzlich
in
der
vollstationären
Pflege
fällig,
380
000
Euro
für
die
Frühförderung
und
300
000
Euro
für
die
Geldleistungen
an
Asylsuchende.
Die
höheren
Zuschüsse
von
Bund
und
Land
abgezogen,
bleibt
per
saldo
eine
zusätzliche
Belastung
für
die
Stadt
von
2,
83
Millionen
Euro.
Aus
der
Gewerbesteuer
erwartet
die
Stadt
zwei
Millionen
Euro
weniger:
100
statt
102
Millionen
Euro.
Unterm
Strich
erhöht
sich
das
Defizit
in
diesem
Jahr
von
6,
3
Millionen
Euro
auf
13,
4
Millionen.
Das
heißt:
Es
fehlen
13,
4
Millionen
Euro,
um
die
laufenden
Ausgaben
etwa
für
Löhne,
Heizung
oder
Papier
zu
bezahlen.
Achterbahnfahrt
Defizite
sind
in
der
jüngeren
Stadtgeschichte
nichts
Ungewöhnliches.
Eher
das
Gegenteil:
Überschüsse
aus
dem
laufenden
Geschäft
erwirtschaftete
die
Stadt
2008
mit
23
Millionen
und
2012
mit
30
Millionen
Euro.
Wie
auf
der
Achterbahn
ging
es
in
den
Jahren
danach
jeweils
wieder
in
die
Tiefe.
Für
2013
weist
die
aktuell
vorgelegte
Gesamtbilanz
ein
Defizit
von
27
Millionen
Euro
aus.
Im
Mai
hatte
das
anders
geklungen.
Aufgrund
der
"
guten
finanzwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen"
mit
hohen
Steuereinnahmen
und
geringen
Zinsbelastungen
peilte
die
Verwaltung
damals
für
2015
mindestens
einen
ausgeglichenen
Haushalt
an,
liebäugelte
sogar
mit
einem
Überschuss.
Auf
dieser
Grundlage
beschloss
der
Rat
am
20.
Mai
die
Eckwerte
für
den
Haushalt
2015.
Darin
wurde
das
Ziel
formuliert,
einen
Überschuss
von
fünf
Millionen
zu
erwirtschaften,
um
für
Unvorhersehbares
gewappnet
zu
sein.
Alles
Makulatur.
Sichtbar
wird:
Auch
in
einer
wirtschaftlichen
Hochphase
gelingt
es
der
Stadt
nicht,
Ausgaben
und
Einnahmen
ins
Gleichgewicht
zu
bringen.
Der
Abstieg
ins
finanzielle
Tal
folgte
schon
bald
nach
dem
Eckwertebeschluss:
Das
Klinikum
brauchte
eine
Finanzspritze
von
zehn
Millionen
Euro.
Die
Stadt
lieh
sich
das
Geld,
die
Summe
wurde
im
ersten
Nachtragshaushalt
zusammen
mit
weiteren
Planungsänderungen
verbucht.
Jetzt
wird
der
zweite
Nachtrag
fällig,
und
das
Minus
verdoppelt
sich
noch
einmal
auf
13,
4
Millionen
Euro.
Treueschwüre
Angesichts
dieser
Entwicklung
legten
die
finanzpolitischen
Sprecher
aller
Fraktionen
im
Finanzausschuss
wortreiche
Treueschwüre
ab.
Mit
dem
Sparen
müsse
nun
endlich
ernst
gemacht
werden,
forderte
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG)
.
Auch
Heike
Langanke
(SPD)
mahnte,
in
dieser
"
prekären
Lage"
"
alle
Standards"
auf
den
Prüfstand
zu
stellen.
Marius
Keite
(CDU)
sagte
für
die
beginnenden
interfraktionellen
Haushaltsgespräche
"
ernsthafte
Diskussionen"
voraus.
Dass
solche
Forderungen
schnell
an
Grenzen
stoßen
können,
machte
Josef
Thöle
(CDU)
deutlich.
Er
verwies
auf
den
Bericht
des
Osnabrücker
Service
Betriebes
(OSB)
über
den
kontinuierlichen
Zuwachs
an
pflegeintensiven
Grünflächen
in
der
Stadt.
Pro
Jahr
nahm
diese
Fläche
seit
2008
im
Schnitt
um
48,
5
Hektar
zu.
Der
OSB
hat
dafür
keinen
personellen
oder
finanziellen
Ausgleich
erhalten.
Als
Lösung
bleibt
nur,
die
Standards
in
der
Pflege
zu
reduzieren:
Wiesen
werden
seltener
gemäht
oder
Hecken
in
längeren
zeitlichen
Abständen
gestutzt.
Die
Grünflächen
sind
aber
wichtig
für
die
Lebensqualität
in
einer
Stadt
–
wichtiger
sogar
noch
als
die
Betreuungsangebote
für
Kinder.
Bei
einer
Befragung
der
Kommunalen
Gemeinschaftsstelle
für
Verwaltungsmanagement
(KGSt)
zur
Familienfreundlichkeit
war
für
1300
Familien
aus
13
Städten
die
Grünflächenausstattung
bedeutsamer
als
die
Kinderbetreuung.
Außerdem
steigere
hochwertiges
öffentliches
Grün
signifikant
den
Wert
von
Immobilien
und
die
Bereitschaft
von
Firmen,
in
einem
solchen
Umfeld
zu
investieren.
So
steht
es
in
dem
OSB-
Bericht,
der
natürlich
damit
den
Appell
verbindet,
in
diesem
Bereich
bitte
im
kommenden
Jahr
nicht
zu
kürzen.
Steuererhöhungen
Aber
wo
kann
die
Stadt
den
Rotstift
überhaupt
ansetzen?
Nur
knapp
40
Millionen
Euro
(oder
15
Prozent)
des
Haushaltes
entfallen
auf
die
freiwilligen
Leistungen,
über
die
der
Rat
frei
entscheiden
kann.
Alle
anderen
Ausgaben
sind
durch
Gesetze
oder
Verträge
festgelegt.
Nicht
auszuschließen
sind
Steuererhöhungen.
Doch
wagt
sich
die
Verwaltung
mit
diesem
unpopulären
Vorschlag
nach
vorn?
Die
Gewerbesteuer
ist
zuletzt
2008
erhöht
worden.
Mit
einem
Hebesatz
von
425
Prozent
liegt
Osnabrück
hinter
Oldenburg
(430)
,
Braunschweig
(450)
Münster
(460)
,
Hannover
(460)
und
Bielefeld
(480)
.
Die
jüngste
Grundsteuererhöhung
liegt
drei
Jahre
zurück.
Ein
"
scharfes
Schwert"
,
so
Josef
Thöle,
wäre
die
Haushaltssperre.
Die
kann
der
Oberbürgermeister
in
extremen
Situationen
verhängen,
um
Politik
und
Verwaltung
zu
höherer
Ausgabendisziplin
zu
verpflichten.
Wolfgang
Griesert
wird
darauf
aber
verzichten,
weil
sie
in
diesem
Jahr
keine
zusätzliche
Wirkung
mehr
entfalten
würde.
Stattdessen
fordert
das
Stadtoberhaupt
in
seiner
schriftlichen
Stellungnahme
vom
Rat,
"
nachhaltige
und
strukturelle
Veränderungen
vorzunehmen,
um
eine
dauerhafte
Entlastung"
zu
er
reichen.
Das
kommt
uns
aus
dem
jüngsten
Finanzausschuss
bekannt
vor.
Bildtext:
Saumäßiger
Kassensturz:
Trotz
glänzender
Wirtschaftslage
und
niedriger
Zinsen
rutscht
die
Stadt
Osnabrück
in
diesem
Jahr
noch
tiefer
in
die
roten
Zahlen.
Symbolfoto:
Imago
Kommentar
Gleichung
mit
vielen
Unbekannten
Kämmerer
Thomas
Fillep
muss
sich
vorkommen
wie
ein
Mann,
dessen
Hosentaschen
nichts
als
Löcher
haben.
Wo
auch
immer
er
einen
Euro
rein
steckt:
An
anderer
Stelle
fällt
er
wieder
heraus.
Und
das
gefühlt
doppelt
und
dreifach.
Stopfen?
Leichter
gesagt
als
getan.
Schließlich
ist
Osnabrück
nicht
klamm,
weil
es
prasst.
Sondern
weil
kommunale
Haushaltsführung
–
systembedingt
–
eine
Rechnung
mit
vielen
Unbekannten
ist.
Immerhin
gibt
es
neben
den
schlechten
Meldungen
vom
wachsenden
Schuldenberg
auch
eine
gute:
Laut
Gesamtbilanz
2013,
die
dem
Finanzausschuss
jetzt
vorgelegt
wurde,
mehrte
die
Stadt
im
vergangenen
Jahr
ihr
Vermögen
um
42
Millionen
Euro.
Osnabrück
überzieht
also
ständig
das
laufende
Konto,
schafft
aber
zugleich
langfristige
Werte.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Sebastian Stricker