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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Friedhöfe bewusst erlebbar machen
Zwischenüberschrift:
Regionalgruppe des Verbandes der Friedhofsverwalter tagt in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Ein Friedhof ist mehr als nur die letzte Ruhestätte für Verstorbene zumindest, wenn es nach dem Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands (VFD) geht. Die Regionalgruppe Niedersachsen hielt jetzt ihre Mitgliederversammlung in Osnabrück ab.

" Es geht darum, den Friedhof bewusster erlebbar zu machen", schildert Michael Albrecht, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Mitglied des Bundesvorstandes des VFD. Bei einer Führung durch den Osnabrücker Hasefriedhof, der am Jahresende entwidmet wird, macht der Uelzener auf die Facetten der Friedhofsnutzung aufmerksam. Der parkähnliche Hasefriedhof sei bestes Beispiel für die Vielseitigkeit der Friedhöfe, ihren historischen Wert, aber auch die touristischen Möglichkeiten. So könnten Gräber die gesamte Geschichte der Menschen erzählen und würden so regelrecht zu einem " touristischen Magneten".

Auch der Osnabrücker Friedhofsgärtner Henning Sannemann kennt diese Bedeutung und ist der Meinung: " Friedhöfe müssen wir als Parkanlagen sehen." Es sei widersprüchlich, dass Parkanlagen wie der Schlossgarten komplett finanziert würden, die Friedhöfe sich aber selbst finanzieren sollten. Die Kommunen müssten bereit sein, einen Zuschuss zu geben. In Osnabrück sei dies zum Glück gegeben, erklärt Sannemann.

Bereits im Jahr 1903 schlossen sich die Friedhofsverwalter in einem Verband zusammen, der sich heute in elf Regionalgruppen einteilt. Die Regionalgruppe Niedersachsen gründete sich 2001 und zählt aktuell 75 Mitglieder. Die diesjährige Mitgliederversammlung fand nun in Osnabrück statt. Im Mittelpunkt des Verbandsgeschehens steht der Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Vertretern, aber auch die Fortbildung und Interessenvertretung gehören zu den Aufgaben. Hinzu komme außerdem, eine fachliche Meinung zu bestehenden Positionen zu vertreten, erläutert Albrecht.

Gegenstand der Diskussionen und Bemühungen der Friedhofsverwalter ist immer wieder die Entwicklung der Friedhofskultur, denn auch hier existiert ein Markt. Private Unternehmen und alternative Bestattungsmöglichkeiten wie Grabkirchen oder sogenannte Kolumbarien werden zur Konkurrenz der klassischen Friedhöfe. Ein Kolumbarium, zu Deutsch auch " Taubenschlag", bezeichnet eine Wand oder ein oberirdisches Gebäude, das Nischen für Urnen bietet. " Wie Schließfächer am Bahnhof", erklärt Andreas Stern eck, Vorsitzender der Regionalgruppe Niedersachsen.

Ein Strukturwandel mit Trends und individuellen Produkten, die durch Werbung auch " aggressiv in der Öffentlichkeit verbreitet werden", sagt Albrecht. Eine Zeit lang sind anonyme Bestattungen ein solcher Trend gewesen. Vielen Angehörigen fiel es nach einiger Zeit jedoch schwer, nicht zu wissen, wo der Verstorbene seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Oft wurde später eine Umbettung beantragt. Und so sei die " individuelle Fläche", auf der Trauerarbeit durch Schmücken und Pflegen des Grabes geleistet werden kann, wieder im Kommen, schildert der Uelzener.

Alternativen in der Grabform gibt es auch in Osnabrück, weiß Sannemann. So finden etwa Wiesen- und Baumgräber Verwendung auf den 14 Friedhöfen der Stadt. Jedoch zeigt sich auch hier, dass der Trend nicht immer mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Angehörigen übereinstimmt. So sind Wiesengräber ebenfalls nicht für die Trauerarbeit der Angehörigen ausgelegt. Im Nachhinein werde diese dann aber oft eingefordert, macht Sannemann deutlich. An einigen Stellen habe der Osnabrücker Servicebetrieb deshalb schon nachgegeben und zumindest Flächen zum Harken bereitgestellt.

Mehr zum Thema Tod und Trauer finden Sie im Trauerportal auf www.noz.de/ trauer
Bildtext:
Der inaktive Hasefriedhof ist ein Beispiel für die stetige Entwicklung der Friedhofskultur. Davon überzeugten sich die Mitglieder der Regionalgruppe Niedersachsen des Verbandes der Friedhofsverwaltung Deutschlands.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
David Hausfeld


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