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1.
Erscheinungsdatum:
20.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt zahlt für nicht gebautes Parkhaus
Osnabrück setzt 278 309,55 Euro in den Sand
Zwischenüberschrift:
Planungskosten für ein Parkhaus, das nicht gebaut wird
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
hat
Planungskosten
in
Höhe
von
278
309,
55
Euro
für
ein
Parkhaus
ausgegeben,
das
nicht
gebaut
wird.
Zeitgleich
mit
dem
Zentrum
für
Geriatrie
und
Frührehabilitation
sollte
ein
Parkhaus
mit
zwei
Ebenen
und
285
Stellplätzen
entstehen.
Osnabrück.
Die
Stadt
hat
Planungskosten
in
Höhe
von
278
309,
55
Euro
für
ein
Parkhaus
ausgegeben,
das
nicht
gebaut
wird.
Die
Kosten
werden
sich
zwei
städtische
Tochtergesellschaften
teilen.
Die
Fehlplanung
hat
ihren
Ursprung
in
der
Ära
des
inzwischen
verstorbenen
Klinikum-
Geschäftsführers
Hansjörg
Hermes.
Zeitgleich
mit
dem
Zentrum
für
Geriatrie
und
Frührehabilitation
(ZGF)
sollte
am
Finkenhügel
ein
Parkhaus
mit
zwei
Ebenen
und
285
Stellplätzen
entstehen.
Die
Osnabrücker
Parkstättenbetriebsgesellschaft
OPG
sollte
das
Parkdeck
bauen
und
betreiben.
Den
Erlös
aus
den
Parkgebühren
wollte
das
Klinikum
zur
Finanzierung
des
Geriatrie-
Zentrums
verwenden.
Die
Geschäftsführer
im
Klinikum
wechselten.
Auf
Hermes
folgte
Thomas
Fehnker,
der
das
Projekt
nicht
infrage
stellte.
Im
Mai
2012
segnete
der
Aufsichtsrat
des
Klinikums
den
Plan
ab.
Was
danach
folgte
(oder
nicht
folgte)
,
ist
inzwischen
zum
Gegenstand
eines
Gezänks
zwischen
OPG
und
Klinikum
geworden.
Die
OPG-
Geschäftsführung
verstand
das
Ganze
–
auch
ohne
schriftliche
Vereinbarung
–
als
Auftrag
und
machte
sich
an
die
Arbeit.
Ein
Generalplaner
wurde
beauftragt,
für
einen
Pauschalpreis
von
1
995
000
Euro
(zuzüglich
Umsatzsteuer)
das
Parkhaus
am
Klinikum
zu
realisieren.
Gleichzeitig
wuchsen
im
Klinikum
und
in
der
Politik
die
Zweifel
am
Sinn
der
Investition.
Der
Stadtentwicklungsausschuss
forderte
im
Sommer
2012
von
der
Klinikum-
Geschäftsführung
einen
umfassenden
Masterplan,
der
die
Erweiterungsstrategie
für
die
nächsten
Jahre
darlegen
sollte.
Dazu
gehörten
neben
dem
Zentrum
für
Geriatrie
und
Frührehabilitation
weitere
Ärztehäuser
und
das
Parkhaus.
Die
Politik
legte
das
Parkhaus-
Projekt
damit
auf
Eis.
Als
dann
auch
noch
die
finanziellen
Schwierigkeiten
des
Klinikums
offenbar
wurden,
dachte
keiner
der
Beteiligten
mehr
ernsthaft
an
den
Parkhaus-
Bau.
Sanierer
Frans
Blok,
der
seit
Juni
2013
die
Geschäfte
des
Klinikums
führt,
hält
das
Parkhaus
für
überdimensioniert:
"
Wir
haben
uns
für
eine
kleine
Lösung
entschieden"
,
sagte
er
auf
Anfrage.
Auf
die
zweite
Ebene
wird
verzichtet,
dadurch
sinken
die
Baukosten
um
1,
3
bis
1,
5
Millionen
Euro,
wie
der
städtische
Finanzchef
Thomas
Fillep
sagt.
Ebenerdig
soll
Platz
für
170
Autos
geschaffen
werden.
Den
Bau
nimmt
das
Klinikum
selbst
in
die
Hand,
den
Betrieb
hat
es
an
einen
privaten
Betreiber
abgegeben.
Die
OPG
ist
komplett
raus
aus
dem
Geschäft.
Der
Parkplatz
sei
wirtschaftlicher
als
ein
Parkhaus,
sagt
Frans
Blok.
Er
geht
davon
aus,
dass
das
Klinikum
mit
dem
abgespeckten
Konzept
jährlich
100
000
Euro
mehr
in
der
Kasse
hat
als
mit
dem
Parkhaus.
Die
halb
fertigen
Parkhaus-
Pläne
verschwinden
in
der
Schublade.
Was
bleibt,
sind
die
Kosten
für
den
Generalplaner.
Abstandszahlung,
Planungskosten
und
Steuern
summieren
sich
auf
278
309,
55
Euro,
die
das
Büro
der
OPG
in
Rechnung
gestellt
hat.
Die
OPG
wollte
die
Rechnung
ans
Klinikum
weiterreichen,
doch
dort
hieß
es:
Nicht
mit
uns,
wir
haben
nicht
den
Auftrag
gegeben.
Es
drohte
sogar
ein
Rechtsstreit
zwischen
den
beiden
Tochtergesellschaften.
"
Wir
wollten
nicht
auch
noch
Geld
für
Anwälte
ausgeben"
,
sagt
der
Vorsitzende
des
Klinikum-
Aufsichtsrates,
Michael
Hagedorn
(Die
Grünen)
.
Die
Aufsichtsräte
beider
Gesellschaften
verständigten
sich
darauf,
die
Summe
zu
teilen.
"
Ganz
vernünftig"
findet
das
Frans
Blok,
und
sein
Kollege
Alexander
Kmita
aus
der
OPG-
Geschäftsführung
sieht
das
genauso.
Bildtext:
Kein
Parkhaus,
sondern
ein
Parkplatz:
Die
Stadt
ändert
aus
wirtschaftlichen
Gründen
die
Pläne
am
Klinikum
und
bleibt
auf
Kosten
für
den
Generalplaner
sitzen.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Notbremse
Auf
den
ersten
Blick
verdient
diese
Panne
einen
Eintrag
ins
Schwarzbuch
der
Steuerzahler.
Auf
dem
zweiten
Blick
wird
aber
klar:
Die
Stadt
hat
gerade
noch
ein
finanzielles
Abenteuer
vermieden
und
–
etwas
zu
spät
–
die
Notbremse
gezogen.
Ungeklärt
bleibt,
warum
die
OPG
vorgeprescht
ist
und
einen
Generalplaner
für
ein
Millionenprojekt
beauftragt
hat,
obwohl
kein
Beschluss
und
kein
schriftlicher
Auftrag
vorlagen.
Auch
muss
die
Frage
erlaubt
sein,
warum
es
erst
des
Sanierers
Frans
Blok
brauchte,
um
festzustellen,
dass
das
Parkhaus
für
das
Klinikum
zu
groß
geraten
wäre.
Blok
und
Fillep
haben
diese
Fehler
ausgebügelt.
Der
Preis
ist
mit
278
309
Euro
ziemlich
hoch,
aber
er
hätte
noch
höher
ausfallen
können.
Interessant
ist
auch
eine
zweite
Konsequenz:
Die
OPG
ist
aus
dem
Geschäft
und
wird
den
Parkplatz
nicht
betreiben.
Stattdessen
kommt
ein
privater
Anbieter
zum
Zuge.
Das
kann
auch
als
Warnsignal
an
die
OPG
verstanden
werden,
Osnabrück
nicht
als
ihr
natürliches
Monopol
zu
betrachten.
Autor:
Wilfried Hinrichs