User Online: 3 | Timeout: 00:48Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Klushügel: Heftige Kritik an Plänen für neue Wohnbebauung
Zwischenüberschrift:
Anwohner befürchten Verlust an Lebensqualität – Grüne Oase soll verschwinden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt will das Wohngebiet am Klushügel verdichten. Grünflächen sollen neuen Häusern weichen. Das stößt bei vielen Anwohnern auf heftige Kritik.
" Muss die Stadt denn alle Bausünden der letzten 60 Jahre wiederholen?", fragte eine besorgte Anwohnerin bei der Infoveranstaltung zum 6, 4 Hektar großen Baugebiet " An den Klausegärten" im Areal zwischen Bülowstraße, Humboldtstraße, Buerscher Straße und Bohmter Straße nach der Vorstellung der bisherigen städtebaulichen Planungen.
Die vorläufige Bauleitplanung sieht für den Blockinnenbereich, der vornehmlich aus Garten- und Ackerland besteht, eine verhältnismäßig dichte, dreigeschossige Wohnbebauung vor. Hintergrund dieses Vorhabens ist das Bestreben, den innerstädtischen Wohnraum zu verdichten, um die Inanspruchnahme von Forst- und Ackerflächen im Umland zu reduzieren.
Stadtplaner Lars Bielefeld hatte auf der Infoveranstaltung in der ehemaligen Backhausschule keinen leichten Stand, denn die städtischen Pläne stießen bei Anwohnern und Grundstückseigentümern mehrheitlich auf Kritik. Sowohl das Umlegungsverfahren, das eine neue Aufteilung der Grundstücke im Blockinnenbereich vorsieht, als auch die Art der Bebauung wurden kontrovers diskutiert.
Jens Auding, Anwohner der Bülowstraße, befürchtete eine Wertminderung seines Hauses und einen erheblichen Verlust an Wohnqualität, sollten die städtischen Pläne Realität werden. " Wir durften damals nur eingeschossig bauen, und jetzt soll direkt bei uns hinter dem Haus ein dreigeschossiger Wohnblock entstehen, sodass jeder unser Grundstück voll einsehen kann. Wenn das so umgesetzt wird, werde ich mein Haus verkaufen", protestierte der Rechtsanwalt.
Insbesondere die Idee, inmitten des Viertels eine Quartiersgarage zu errichten, stieß bei den Besuchern der Infoveranstaltung auf Ablehnung. Die neuen Mitbewohner im Quartier sollen ihre Autos zukünftig nicht mehr direkt an ihrem Wohnhaus parken, sondern in einem zentral gelegenen Parkhaus. Dadurch könnten die Grundstücke kleiner parzelliert und dichter bebaut werden, weil der Platz für Einzelgaragen und - stellplätze auf den Grundstücken wegfalle, so Bielefeld. Diese Planung entspreche aber nicht der Lebensrealität der Bürger, erklärten einige der Anwesenden, die es gewohnt seien, direkt an ihrem Wohnhaus zu parken und beispielsweise Einkäufe schnell reinbringen zu können.
Bei der Vorstellung des Umlegungsverfahrens fielen im Publikum mehrfach die Vokabeln " Enteignung" und " Entwertung". Vorgesehen ist, dass die gut 20 privaten Eigentümer der Grünflächen mit der Änderung des Flächennutzungsplans die Chance erhalten, ihr Land zu bebauen. Wollen sie dies nicht selbst unternehmen, werden ihnen alternative Grundstücke oder Finanzmittel als Ausgleich angeboten. " Die Stadt sieht dafür ein moderiertes Verfahren vor", stellte Uwe Koch vom Fachdienst Geodaten der Stadt Osnabrück in Aussicht.
Die meisten Eigentümer wollen ihre Grundstücke jedoch gar nicht an potenzielle Investoren veräußern. Jörg Hunger, Erbe eines etwa 2000 Quadratmeter großen Grundstücks inmitten des Areals, war der Einzige, der eine Umwidmung des Geländes als Bauland begrüßte: " Ich kann die Bedenken der Anwohner verstehen und weiß, dass das Gelände hinter den Häusern eine grüne Oase inmitten der Stadt ist, aber aus wirtschaftlichen Gründen habe ich natürlich auch ein Eigeninteresse daran, die Fläche als Bauland zu nutzen oder als solche zu veräußern." Die Art der Planung, wie sie vom Architekturbüro Ahrens und Pörtner erarbeitet wurde, stieß allerdings auch bei ihm auf wenig Gegenliebe. Besser sei eine gestaffelte Bebauung, die im Bereich der Bohmter Straße engere Grundstücke mit hohen Häusern vorsehe, die dann aber zur Bülowstraße und Humboldtstraße hin sukzessive lockerer und niedriger werde, so Hunger.
Der Erhalt des alten Baumbestands war ein weiteres Thema des Informationsabends. Die Planunterlagen können bis zum 10. Oktober im städtischen Fachbereich Städtebau im Dominikanerkloster eingesehen werden.
Bildtext:
Die Grundstückseigentümer wollen im Gebiet " An den Klausegärten" die Grünflächen behalten.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
rbru
Themenlisten:


Anfang der Liste Ende der Liste