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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ist es am Riedenbach schön oder hässlich?
Zwischenüberschrift:
Verkehrsclub nutzt Bürgerforum für eigene Themen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Erleichterung für Anwohner der Miquel-straße: Nur noch eine von bisher vier Autobahnumleitungen führt künftig durch ihre Wohnstraße. Diese Nachricht teilte Kämmerer Thomas Fillep den Besuchern des Bürgerforums Fledder/ Schölerberg mit.

Die Nachricht war noch neu. Wie Fillep berichtete, hatten die Nachbarn aus Georgsmarienhütte der Stadt Osnabrück mitgeteilt, eine weitere der zuvor vier Bedarfsumleitungen für Autobahnen auf eigenem Gebiet zu verlegen über den Harderberg. Dass es sich bei der Strecke um ein Wasserschutzgebiet handelt, wird nun nicht mehr als Hinderungsgrund angesehen. Das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr lasse Ausnahmen bei entsprechender Beschilderung zu. Wie es hieß, hat die Georgsmarienhütter Straßenverkehrsbehörde nun so abgewogen, dass sie die U 30 übernimmt, nicht jedoch die U 35. Das heißt: Nur wenn auf der Autobahn zwischen Nahne und Voxtrup nichts mehr geht, sollen die Autos durch die Miquelstraße fahren.

Ist es am Riedenbach schön oder hässlich? Im Bürgerforum zeigten sich unterschiedliche Geschmäcker. Eine Anwohnerin hatte sich darüber beschwert, dass die Stadt vor Jahren mit einer Pflanzaktion einem naturnahen Konzept gefolgt war mit dem Ergebnis, dass nun kein Wasser mehr zu sehen ist. Stattdessen beklagen sich Spaziergänger über Unkraut. Was sie wollen, ist Gras bis zum Ufer wie früher. Zunächst schien es, als seien alle einer Meinung, doch dann sagte eine Nachbarin: " Ich finde es schön, wie es jetzt ist." Monika Budke vom Runden Tisch des Stadtteils plädierte für einen Mittelweg: " Dort einfach alles wachsen zu lassen geht nicht. Vielleicht wäre es gut, streckenweise etwas herauszunehmen, um den Bach sehen zu können." Damit stand eine dritte Sichtweise zur Debatte, die Sitzungsleiter Frank Henning jedoch nicht weiter verfolgen wollte: Er schlug einen Ortstermin mit Anwohnern der verschiedenen Geschmacksrichtungen und der Verwaltung vor und die Bürger stimmten ihm zu.

Jeden Tag fahren 28 000 Autos über die Iburger Straße, und viele von ihnen biegen in den Hauswörmannsweg oder in die Miquelstraße ab. Es ist das Abbiegen, das Ortrun Niethammer von der Nachbarschaft mit Sorge erfüllt. Sie schlägt eine Regelung vor, bei der Autos nicht abbiegen dürfen, solange Fußgänger queren. " Die Stadt hat die Aufgabe, Kinder und Alte zu schützen", fordert Niethammer. Doch bei dem Verkehrsaufkommen hält Finanzchef Fillep längere Rotphasen für " nicht sinnvoll". Für Henning handelt es sich hier um einen " Zielkonflikt" zwischen Sicherheit und Verkehrsfluss. Gleichwohl will sich die Verwaltung mit der Sicherheit an der Kreuzung beschäftigen.

Wie bereits in anderen Bürgerforen hatte der Ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) wieder Tagesordnungspunkte angemeldet doch noch nie so viele wie jetzt für die Stadtteile Fledder und Schölerberg. Dieses Mal war auch ein Mitglied des Clubs da: Jörn Keck erwies sich als Kenner von Taktzeiten der Buslinien bis auf die Minute genau. Beinahe wäre es zu Zwiegesprächen zwischen ihm und Dieter Otte von den Stadtwerken gekommen, doch Frank Henning schlug vor, komplizierte Details besser auf einen anderen Ort zu verlegen was mehrere Besucher des Bürgerforums erfreute. Einer von ihnen hatte die Sitzung bereits sichtlich verärgert verlassen mit den Worten: " Macht daraus einen eigenen Abend." Zumindest blieb dem Publikum die Erörterung juristischer Details aus einer EU-Verordnung erspart. Der VCD hatte darüber Auskunft verlangt, doch die Verwaltung wollte dieses Thema lieber in einem anderen Gremium besprechen.
Bildtext:
Das Wasser des Riedenbachs fließt verborgen hinter Gestrüpp. Manche vermissen den Anblick, andere freuen sich darüber.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Jann Weber


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