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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mit der Stadtbahn zum Neumarkt?
Zwischenüberschrift:
Initiative: Für Gleiskurve geeignete Fläche am Berliner Platz nicht leichtfertig verbauen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Berliner Platz gehört zu den großen Hoffnungen der Stadtplaner. In den kommenden Monaten werden überregionale Architektenbüros Vorschläge für eine Neuordnung ausarbeiten. Jetzt weist die Stadtbahninitiative darauf hin, dass der Platz für den möglichen Bau einer Stadtbahn von zentraler Bedeutung sei. Bestimmte Flächen dürften deshalb nicht verbaut werden.

Am Berliner Platz könnte nach Ansicht der Initiative eine Gleiskurve gebaut werden, um Züge aus Richtung Hauptbahnhof zum Neumarkt fahren zu lassen. Diese Ausfädelung könnte der Einstieg in ein Stadtbahnsystem für Osnabrück sein, sagt die Stadtbahninitiative (SBI) und verweist auf ein Gutachten, das 1994 im Auftrag der Stadt vom Ingenieurbüro Verkehrsconsult Karlsruhe (VCK) erstellt wurde.

In Karlsruhe fährt die Stadtbahn auf Gleisen mit Normalspurbreite. Die Züge bringen Pendler aus der Region direkt ins Stadtzentrum. Diese Überlegung griff die Stadt Osnabrück damals auf und ließ die Karlsruher Planer nach geeigneten Ausfädelungen suchen. Daran erinnert die Stadtbahninitiative in einer Pressemitteilung. Eine Campuslinie, schreiben Johannes Bartelt und Rolf Brinkmann, könnte zunächst den Hauptbahnhof mit den Uni-Standorten Schloss und Westerberg/ Barbarastraße verbinden. Im Hauptbahnhof würden die Züge am südlichsten Gleis des unteren Bahnhofs halten, gleich hinter der Fahrradstation.

Der Berliner Platz sei schon damals als eine von mehreren möglichen Verknüpfungen zwischen vorhandenen Bahnstrecken und einem innerstädtischen Stadtbahnnetz benannt und im früheren Nahverkehrsplan deshalb die Freihaltung von Bebauung gefordert worden, erinnert die SBI. Das Büro Verkehrsconsult habe die Entwicklung einer Stadtbahn nach Karlsruher Modell untersucht und die Frage der Machbarkeit positiv bewertet. Schienensysteme, auf denen die Bahnen durchgängig auf vorhandenen Schienenstrecken der Region und einem innerstädtischen Stadtbahnnetz fahren, gebe es außer in Karlsruhe in Heilbronn, Saarbrücken, Kassel oder Chemnitz. Der Fahrgast gelange so ohne Umsteigen aus der Region zu innerstädtischen Zielen.

Weitere Ausfädelungen mit DB-Anschluss hatte das Karlsruher Ingenieurbüro für Belm, die Pagenstecherstraße und die Limberger Straße vorgeschlagen. Das Gutachten wurde 1994 mit großem Interesse im Stadtplanungsausschuss aufgenommen, verschwand aber mit dem Hinweis auf hohe Kosten in der Schublade.

Die SBI fordert die Politik nun auf, das System Stadtbahn neu und ergebnisoffen als Nahverkehrsrückgrat für Stadt und Region in die weiteren Planungen einzubeziehen. Wenn Osnabrück seine Klimaziele erreichen wolle, werde das nur über eine Änderung des Verkehrsmixes gehen, und das bedeute eine Stärkung des Umweltverbundes, heißt es in der Erklärung der SBI weiter. Von einem Schienensystem mit ergänzendem Bussystem gehe eine wesentlich größere Attraktivität aus: " Erheblich mehr Autofahrer würden in den ÖPNV umsteigen, wenn sie komfortabel über die Schiene transportiert würden."

Schon aus diesem Grund müsse die Stadt die Ausfädelung einer Gleisverbindung am Berliner Platz sorgfältig prüfen. In die Ausschreibung für das städtebauliche Gutachterverfahren gehöre ein Passus, dass die entsprechenden Flächen frei zu halten seien.

Alles zur Entwicklung am Neumarkt auf www.nozde/ neumarkt
Bildtext:
Vom Berliner Platz zum Neumarkt: Die Gleisausfädelung könnte dort eingerichtet werden, wo sich der Parkplatz Kleiststraße (rechts der Bildmitte) - vorausgesetzt, die Fläche wird nicht vorher anderweitig bebaut.
Foto:
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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