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1.
Erscheinungsdatum:
14.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bus verpasst, weil die Technik streikt
Zwischenüberschrift:
Countdown an den Haltestellen läuft noch nicht perfekt – Stadtwerke versprechen Verbesserungen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Noch
zwei
Minuten,
noch
eine
Minute,
Abfahrt:
Sie
sind
praktisch,
die
elektronischen
Anzeigetafeln
an
den
Bushaltestellen
–
wenn
sie
funktionieren.
Wenn
nicht,
richten
sie
mehr
Schaden
als
Nutzen
an.
Norbert
Heitkamp
hat
deshalb
seinen
Bus
verpasst,
und
er
ist
nicht
der
Einzige.
Ab
Mai
2016
soll
das
Countdown-
System
aber
reibungslos
funktionieren,
versprechen
die
Stadtwerke.
Es
war
ein
später
Montagabend.
Norbert
Heitkamp
stand
am
Heger
Tor
und
wollte
um
23.18
Uhr
mit
der
Linie
11
zum
Eversburger
Platz
fahren.
Auf
dem
Display
an
der
Haltestelle
lief
schon
der
Countdown.
In
der
nächsten
Minute
sollte
der
Bus
kommen.
Dann
der
Zeitsprung,
von
23.17
auf
23.18
Uhr,
und
der
ersehnte
Bus
war
offensichtlich
im
Bermuda-
Dreieck
verschollen.
Jedenfalls
vertröstete
die
Elektronik
den
entgeisterten
Eversburger
auf
die
nächste
Abfahrt
in
60
Minuten.
Dann
ist
der
Bus
wohl
ausgefallen,
sagte
sich
Norbert
Heitkamp
und
machte
sich
zu
Fuß
auf
den
Weg
über
den
Westerberg.
Vor
dem
Stüvehaus
drehte
er
sich
noch
einmal
um
–
und
glaubte
zu
träumen.
Da
hielt
sein
Bus
gerade
an
der
Haltestelle.
Zum
Zurücklaufen
reichte
die
Zeit
nicht
mehr.
Für
den
Eversburger
war
klar:
Ohne
das
schicke
Leuchtdisplay
hätte
er
die
kleine
Verspätung
abgewartet
und
wäre
innerhalb
von
zehn
Minuten
zu
Hause
gewesen.
Zu
Fuß
brauchte
er
dagegen
eine
Dreiviertelstunde.
Dynamische
Fahrgastinformation
nennen
die
Stadtwerke
ihren
elektronischen
Countdownanzeiger,
kurz
die
DFI.
Die
Fahrgäste
schätzen
den
Komfort,
auf
einen
Blick
über
die
nächsten
Abfahrten
informiert
zu
werden.
Und
sie
glauben,
dass
sie
sich
darauf
verlassen
können.
Alles
nur
ein
Irrtum?
Michael
Witte
vom
Datenmanagement
der
Verkehrsbetriebe
beschwichtigt,
dass
dieses
Vertrauen
in
den
meisten
Fällen
auch
berechtigt
sei.
Aber
er
weiß
auch,
dass
die
Technik
manchmal
"
aus
dem
Ruder
läuft"
.
Zur
Klarstellung
erst
mal
so
viel:
"
Das
war
kein
Fahrzeug
von
uns"
,
sagt
der
IT-
Spezialist
der
Stadtwerke
zu
dem
Bus,
von
dem
Norbert
Heitkamp
ungewollt
ferngehalten
wurde.
An
der
Lackierung
fällt
der
Unterschied
kaum
auf,
am
Bordrechner
schon.
328
Busse
sind
mit
einem
Computer
ausgestattet,
der
mit
dem
Fahrscheindrucker
kombiniert
ist.
Im
Idealfall
kennt
er
die
Strecken
und
die
Haltestellen,
gleicht
die
Positionen
über
Funk
mit
den
Vorgaben
aus
der
Leitstelle
ab
und
behält
im
Blick,
ob
das
Fahrplansoll
eingehalten
wird.
Das
System
steuert
auch
die
Ansagen
für
den
nächsten
Stopp
und
gibt
die
Daten
an
die
DFI
weiter,
die
dynamische
Fahrgastinformation
an
der
nächsten
Haltestelle.
Mit
der
Dynamik
ist
es
jedoch
vorbei,
wenn
sich
Regionalbusse
mit
ihren
teilweise
veralteten
Bordrechnern
nähern.
Die
Sollfahrzeit
werde
zwar
angezeigt,
sagt
Witte,
aber
nicht
automatisch
korrigiert.
Dann
ist
es
Aufgabe
des
Fahrers,
mit
einer
Plus-
oder
Minustaste
die
Minutendifferenz
zu
korrigieren.
Tut
er
es
nicht,
spielt
das
Anzeigesystem
an
der
Haltestelle
verrückt.
Dann
werden
Busse
angekündigt
und
verabschiedet,
ohne
dass
sie
im
Blickfeld
erscheinen.
Und
wenn
niemand
mehr
mit
ihnen
rechnet,
tauchen
sie
doch
noch
an
der
Haltestelle
auf.
Anschluss
gesichert
Aber
das
sei
die
Ausnahme,
sagt
IT-
Fachmann
Michael
Witte.
Gleichwohl
setzt
er
alles
daran,
die
Unsicherheitsfaktoren
auszumerzen.
Alle
Busse
der
Verkehrsgemeinschaft
Osnabrück
(VOS)
sollen
einheitliche
Bordrechner
erhalten,
die
mit
GPS-
Ortung
arbeiten
und
zusätzliche
Funktionen
bekommen.
Dazu
gehört
auch
die
Ansage,
ob
die
Fahrgäste
am
nächsten
Umsteigepunkt
ihren
Anschluss
bekommen.
Am
30.
April
2016
soll
das
System
"
vollständig
einsatzbereit"
sein,
kündigt
Witte
an.
Zu
den
Kosten
der
Umstellung
will
er
sich
zwar
nicht
äußern,
lässt
aber
durchblicken,
dass
sie
teuer
zu
werden
verspricht.
Nur
durch
einen
Zuschuss
von
der
Landesnahverkehrsgesellschaft
sei
die
Investition
zu
stemmen.
Die
entsprechende
Förderzusage
liege
inzwischen
vor.
Die
digitale
Welt
(und
ihre
Tücken)
auf
www.noz.de/
digitale-
Welt
Bildtext:
Ungewollt
zum
Fußgänger
geworden:
Norbert
Heitkamp
wollte
den
Bus
nehmen,
aber
das
Haltestellendisplay
spielte
ihm
ein
Streich.
Kommentar
Vertrauen
Der
Reflex
ist
stark,
angesichts
der
falschen
Anzeige
an
der
Bushaltestelle
die
Stadtwerke
harsch
zu
kritisieren:
"
Es
kann
doch
nicht
sein,
dass
. . ."
Die
bittere
Wahrheit
ist
aber:
Doch,
es
kann
sein.
Technik
kann
nicht
nur
versagen,
sie
versagt
auch
unerfreulich
oft.
Und
besonders
häufig
anscheinend
Verkehrsleitsysteme
und
Navigationsgeräte,
von
denen
manche
Menschen
sich
auch
dann
noch
beharrlich
in
die
Irre
führen
lassen,
wenn
längst
nachdrückliche
Zweifel
an
der
Tagesform
des
Gerätes
angebracht
scheinen.
Und
ja:
Auch
Menschen
machen
Fehler
(natürlich
nur
die
anderen)
.
Oft.
Und
vielleicht
sogar
zu
oft.
Das
eigentliche
Problem
ist
unsere
fast
blinde
Technikgläubigkeit,
unser
trotz
aller
Erfahrung
fast
ungetrübtes
Vertrauen,
dass
das,
was
ein
Display
angezeigt,
schon
stimmen
wird.
"
Viele
vertrauen
dem
Gerät
mehr
als
dem
gesunden
Menschenverstand"
,
hat
der
Verkehrssoziologe
Alfred
Fuhr
schon
vor
einem
halben
Jahrzehnt
konstatiert.
Vermutlich
hatte
er
recht.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert, Frank Wiebrock