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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Fitten" kannte fast jeden Stein im Osnabrücker Land
Zwischenüberschrift:
Die Friedrich-Hamm-Straße in Hellern erinnert an einen bedeutenden Geologen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wenn er an seine Osnabrücker Freunde schrieb, unterzeichnete er stets " Fitten Hamm" und zeigte damit, wie sehr die typisch osnabrückische Namensverstümmelung ihm zeit seines Lebens ein Stück Heimat und Jugend bedeutete, auch wenn in den letzten 50 seiner 81 Lebensjahre Hannover sein Lebensmittelpunkt war. Seiner Heimatstadt Osnabrück blieb der Naturwissenschaftler immer eng verbunden. Osnabrück ehrte ihn 1975, drei Jahre nach seinem Tod, mit der Widmung eines Straßennamens im Stadtteil Hellern. Am südlichen Rand der geschlossenen Bebauung ist er hier seiner geliebten Natur, namentlich den Düte-Auen, sehr nahe. Die Friedrich-Hamm-Straße verbindet die Lipper Straße mit dem Tongrubenweg.
Friedrich Hamm wurde am 12. April 1891 in der Krahnstraße 3 im Eckhaus zur Marienstraße geboren. Sein Vater, der Sanitätsrat Dr. Hermann Hamm, war ein bekannter Arzt, Menschenkenner und Menschenfreund, der darüber hinaus mit einer großen Portion urwüchsigen Humors ausgestattet war. Er kommt in vielen Geschichten " Von Originalen, Schalken und Schelmen aus dem alten Osnabrück" vor, die Karl Kühling aufgezeichnet hat. Der Sohn begleitete den Vater häufig auf den langen Kutschfahrten zu den Patienten und lernte dabei vieles, was ihn später zur Natur- und Volkskunde finden ließ.
Friedrich bestand das Abitur am Gymnasium Carolinum und studierte dann Geologie, Mineralogie und Zoologie in Heidelberg. Ein Jahr lang volontierte er am Vesuv-Observatorium in Neapel. Von 1914 bis 1918 leistete er im Ersten Weltkrieg Frontdienst und wurde schwer verwundet, erlangte seine Gesundheit jedoch wieder, sodass man ihn bald wieder mit dem Geologen-Hammer unterwegs in Steinbrüchen und an Aufschlüssen antreffen konnte. Er promovierte mit einer geologischen Kartierung des Trias-Gebietes um Dallau im Odenwald.
Ab 1922 arbeitete er in der Naturkundlichen Abteilung des Provinzialmuseums Hannover, dem späteren Niedersächsischen Landesmuseum. Nach einigen Jahren wurde er deren Leiter. Er baute dort eine geologische Schausammlung nach neuen didaktischen Überlegungen auf und war entscheidend an der Errichtung naturkundlicher Abteilungen in vielen anderen niedersächsischen Museen beteiligt. In etwa 150 Veröffentlichungen formulierte Hamm Forschungsergebnisse, Ansichten und Anregungen. Und das nicht nur auf seinem engeren Fachgebiet. Zunehmend setzte er sich dafür ein, Geschichte, Volkskunde und Landeskunde in ihren Wechselbeziehungen zur Naturkunde darzustellen. Sein Schreibstil wird als klar, verständlich, originell und " jedem Überschwange abhold" charakterisiert. Oft blitze der dem Vater eigene Schalk auch beim Sohn auf.
Nach der Pensionierung 1956 führten ihn Exkursionen und Vorträge auch wieder häufiger in seine Osnabrücker Heimat. Im Naturwissenschaftlichen Verein zu Osnabrück, dessen Ehrenmitglied er wurde, begeisterte er regelmäßig durch seine lebendige Form der Wissensvermittlung. Rund 20 seiner Veröffentlichungen behandeln Themen des Osnabrücker Raumes. Als Standardwerk gilt nach wie vor die 1956 erschienene " Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands".
Friedrich " Fitten" Hamm starb am 4. Juli 1972. Sein Grab auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover bedeckt ein großer Oberkirchener Sandsteinblock mit dem Fußkrallen-Abdruck einer Saurierfährte.
Bildtexte:
Die Friedrich-Hamm-Straße befindet sich im Stadtteil Nahne. ( (richtiger Stadtteil ist Hellern!! Wie in der Zwischenüberschrift erwähnt!!) Fehler von NOZ/ Joachim Dierks, richtiggestellt vom NUSO-Archiv)
Der Steinbruch war genauso wie der Schreibtisch ein geschätzter Arbeitsplatz des Geologen Dr. Friedrich Hamm (1891–1972).
Fotos:
Joachim Dierks, Archiv Naturwissenschaftlicher Verein Osnabrück
Autor:
Joachim Dierks


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