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1.
Erscheinungsdatum:
13.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Piesberg-Team will Rundweg erweitern
Zwischenüberschrift:
Johannissteine sollen zugänglich gemacht werden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Geheimnisumwittert
und
Jahrmillionen
alt
sind
die
Piesberger
Johannissteine
auf
der
Grenze
zwischen
Wallenhorst-
Lechtingen
und
Osnabrück-
Pye.
Doch
wer
sie
besichtigen
will,
muss
über
Ortskenntnis
verfügen,
kein
ausgeschilderter
Weg
führt
dorthin.
Das
will
das
Piesberg-
Team
um
den
Osnabrücker
Ratsvorsitzenden
Josef
Thöle
(CDU)
,
den
städtischen
Fachbereichsleiter
für
Umwelt
und
Klimaschutz
Detlef
Gerdts
und
den
Archäologen
Bodo
Zehm
ändern.
Seit
1992
gibt
es
den
Rundwanderweg
am
Piesberg
–
und
seine
Initiatoren
haben
ihn
stetig
erweitert,
immer
dann,
wenn
die
Gesteinsabbauarbeiten
der
Firma
Cemex
es
zuließen.
Mittlerweile
ist
der
Weg
gut
zehn
Kilometer
lang.
Mit
den
Johannis
steinen
verbinden
wollen
die
Initiatoren
jetzt
die
östliche
Aussichtsplattform
"
Steinbruch"
nahe
den
Wasserhochbehältern
der
Stadtwerke.
Dieser
Weg
bietet
einen
neuen,
spektakulären
Ausblick
auf
den
Steinbruch,
ist
aber
noch
nicht
abgesichert
und
stattdessen
gesäumt
von
Schildern
mit
dem
Hinweis:
Lebensgefahr.
Unter
anderem
deshalb
sind
die
Johannissteine
auf
den
aktuellen
Übersichtsplänen
am
Piesberg
mit
dem
Hinweis
"
Derzeit
nicht
zugänglich"
gekennzeichnet.
Wenige
Meter
von
den
Johannissteinen
entfernt
geht
es
rund
60
Meter
tief
steil
in
den
Steinbruch
hinab.
"
Hier
muss
ein
Zaun
hin"
,
kommentiert
Gerdts.
Die
Landschaftsarchitekten
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
planten
derzeit,
wie
sich
das
Areal
am
besten
absichern
lasse.
Doch
letzten
Endes
müsse
Cemex
grünes
Licht
für
das
Projekt
geben,
es
werde
verhandelt.
Die
Kosten
für
Zäune
und
neue
Infoschilder
seien
"
nicht
erheblich"
,
so
Gerdts,
und
könnten
von
der
Stadt
aus
dem
laufenden
Budget
beglichen
werden.
"
Am
schönsten
wäre
hier
oben
noch
eine
Aussichtsplattform"
,
sagt
er.
"
Da
müssen
wir
aber
bestimmt
noch
zehn
Jahre
warten."
An
der
Klippe
zum
Steinbruch
steht
noch
eine
eiserne,
reichlich
verrostete
Röhre
aus
der
Zeit
des
früheren
Steinabbaus.
In
der
Sprengkammer
waren
die
Arbeiter
einigermaßen
geschützt
vor
herumfliegenden
Felsbrocken.
300
Millionen
Jahre
älter
als
die
Sprengkammer
sind
die
Johannissteine
–
die
letzten
Überbleibsel
der
ursprünglichen
Felsrippe
und
damit
Naturdenkmal.
1789
wurde
die
Formation
erstmals
urkundlich
erwähnt,
erläutert
der
Stadt-
und
Kreisarchäologe
Bodo
Zehm.
Dass
sie
mehr
sind
als
nur
ein
Naturdenkmal,
haben
die
Steine
den
rätselhaften
eingemeißelten
Fußabdrücken
zu
verdanken.
Bis
1929
war
von
den
denen
aber
in
keinem
Schriftstück
die
Rede,
hatte
der
Piesberg-
Anwohner
Günter
Flake
in
den
1970er-
Jahren
einmal
in
einem
Vortrag
vor
Archäologen
zusammengefasst.
Der
Name
"
Johannissteine"
stamme
wohl
daher,
dass
dort
einst
Johannisfeuer
entzündet
wurden.
Doch
die
Abdrücke?
Waldarbeiter
etwa
dachten,
der
heilige
Johannes
habe
von
den
Steinen
aus
gepredigt.
Erst
in
den
1970er-
Jahren
bekannte
ein
Haster,
dass
sein
Vater
und
Onkel
50
Jahre
zuvor
die
Steine
bearbeitet
hätten.
Und
warum?
Sein
Onkel,
von
Beruf
Lehrer,
habe
nach
seiner
Pensionierung
ein
Märchenbuch
schreiben
wollen,
und
die
Spuren
sollten
als
Aufhänger
dienen.
"
So
wird
ein
Stück
Natur
vor
der
Stadt
zu
einem
Stück
Kultur"
,
sagt
Bodo
Zehm.
"
Der
Piesberg
ist
daher
nicht
nur
Natur-
,
sondern
auch
Kulturgeschichte."
Die
Johannissteine
seien
dafür
"
das
herausragendste
und
älteste
Beispiel"
.
Ein
anderes
ist
der
etwas
weiter
östlich
liegende
Knieanbetungsstein.
"
Man
kann
an
solchen
Beispielen
sehen:
Der
Piesberg
hat
immer
eine
große
Attraktivität
besessen"
,
so
Zehm.
Dann
und
wann
wurde
eben
nachgeholfen.
"
Heute
würde
man
sagen:
Tourismusmarketing."
Wenn
nur
nicht
immer
wieder
versucht
worden
wäre,
die
Natur-
und
Kulturdenkmäler
ideologisch
zu
missbrauchen.
So
wollten
die
Nationalsozialisten
den
Piesberg
als
Zentrum
einer
altgermanischen
Kultur
darstellen.
"
Blanker
Unsinn"
,
sagt
Zehm.
Der
Pyer
Josef
Thöle
betont,
dass
es
die
"
vielen
Mosaiksteine"
seien
–
etwa
die
Dampflokfreunde,
die
alte
Steinbrecheranlage,
das
Arboretum
mit
dem
Mammutbaum
und
eben
auch
die
Johannissteine
–,
die
den
Piesberg
als
Kultur-
und
Landschaftspark
ausmachten.
Manches
war
über
Jahrzehnte
in
Vergessenheit
geraten.
Der
Knieanbetungsstein
war
lange
Zeit
zugeschüttet
und
sei
erst
dank
des
ehemaligen
Cemex-
Betriebsleiters
Sigmund
Nentwig
wiederentdeckt
worden,
so
Thöle;
das
Arboretum
am
Osthang
des
Berges
wiederum
wurde
dank
eines
ehemaligen
Lechtinger
Lehrers
wieder
bekannt.
"
Für
uns
waren
früher
Familienausflüge
zu
den
Johannissteinen
Standard"
,
erinnert
sich
Thöle
und
wünscht
sich,
dass
es
bald
vielen
Erholungssuchenden
ähnlich
gehe
–
wenn
die
Steine
zugänglich
werden.
Weitere
Bilder
auf
www.noz.de
Bildtext:
Ein
Zaun
muss
her,
damit
die
Johannissteine
mit
ihren
geheimnisvollen
Abdrücken
in
den
Rundweg
integriert
werden
können.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Sandra Dorn