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1.
Erscheinungsdatum:
12.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rot-Grün in Osnabrück ohne Mehrheit
Rot-Grün verliert absolute Mehrheit im Rat
Zwischenüberschrift:
Michael Florysiak verlässt die Grünen-Fraktion und amtiert künftig als Fraktionsloser
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Überraschung
im
Stadtrat:
Michael
Florysiak
hat
seinen
Austritt
aus
der
Grünen-
Fraktion
erklärt
und
damit
der
rot-
grünen
Zählgemeinschaft
die
absolute
Mehrheit
genommen.
SPD
und
Grüne
verfügen
jetzt
nur
noch
über
25
der
51
Ratssitze
und
benötigen
bei
ihren
Vorhaben
fremde
Hilfe.
Die
Gründe
für
seinen
Austritt
lägen
nicht
in
Osnabrück,
sondern
in
Berlin,
sagte
Florysiak.
Die
Partei
habe
durch
"
Flügelkämpfe
und
Führungsschwäche"
die
wirklich
wichtigen
Ziele
aus
dem
Blick
verloren.
Er
habe
diese
Politik
vor
Ort
nicht
mehr
vertreten
können.
Der
68-
Jährige
will
als
Unabhängiger
im
Rat
weiterarbeiten
und
plant
die
Gründung
einer
neuen
Partei
"
im
Sinne
einer
ökologischen,
ökonomischen,
sozialen
und
demokratischen
Mitte"
.
Osnabrück.
Die
rot-
grüne
Zählgemeinschaft
im
Rat
verliert
ihre
absolute
Mehrheit:
Michael
Florysiak
kehrt
der
Grünen-
Fraktion
frus
triert
den
Rücken
und
will
ohne
Fraktionsbindung
im
Rat
weiterarbeiten.
Es
wurde
still
im
Ratssitzungssaal,
als
Michael
Florysiak
am
Dienstagabend
zu
einer
persönlichen
Erklärung
ans
Mikro
trat.
Der
Schritt
falle
ihm
nicht
leicht.
Er
trenne
sich
von
"
kompetenten
Kollegen,
die
mit
viel
Sachverstand
und
Herz
kämpfen,
um
ihre
Ziele
zu
erreichen"
.
Aber
diese
Ziele
und
die
Wege
dorthin
seien
nicht
mehr
dieselben,
sagte
der
68-
Jährige.
Er
könne
sich
nicht
mehr
mit
der
Partei
identifizieren.
Die
Ursachen
lägen
in
"
Flügelkämpfen
und
Führungsschwächen"
auf
Bundesebene
und
weniger
in
Osnabrück.
"
Aber
ich
stehe
hier
in
der
grünen
Ecke
und
muss
Dinge
vertreten,
die
ich
nicht
vertreten
kann."
Die
rot-
grüne
Zählgemeinschaft
verfügt
künftig
über
25
Sitze
und
verliert
damit
ihre
absolute
Mehrheit.
Der
Rat
hat
51
Mitglieder.
Rot-
Grün
kann
aus
eigener
Kraft
keine
Initiativen
mehr
durchsetzen,
sondern
ist
auf
Hilfe
einer
dritten
Kraft
angewiesen.
Florysiak
sprach
von
"
bedenklichen
Strömungen"
in
der
Grünen-
Partei.
Realpolitiker
hätten
"
leidvoll"
erfahren
müssen,
dass
sie
von
"
grünen
Eiferern
boykottiert
werden,
die
nur
in
einer
althergebrachten
Demo
ihr
Ziel
erkennen"
.
Auf
keinen
Fall
könne
er
Tendenzen
bei
den
Grünen
mitverantworten,
die
auf
Koalitionen
mit
der
Linkspartei
hindeuteten.
"
Ich
möchte
nicht
einmal
den
Anschein
erwecken,
mit
ehemaligen
und
jetzt
wieder
amtierenden
SED-
und
Stasi-
Akteuren
irgendwo,
irgendwie
und
irgendwann
gemeinsame
Sache
zu
machen"
,
sagte
der
Ratsherr.
Dabei
denke
er
auch
an
die
nächste
Kommunalwahl
in
Osnabrück.
Florysiak
kündigte
an,
die
Ratsarbeit
als
Unabhängiger
ohne
Fraktionsbindung
fortzusetzen:
"
Im
Sinne
einer
ökologischen,
ökonomischen,
sozialen
und
demokratischen
Mitte."
Sein
Rücktritt
beeinflusst
die
Besetzung
der
Ausschüsse.
Die
wichtigste
Änderung
betrifft
den
Verwaltungsausschuss:
Die
rot-
grüne
Zählgemeinschaft,
die
dort
mit
sechs
stimmberechtigten
Beigeordneten
eine
Ein-
Stimmen-
Mehrheit
hat,
muss
ein
Stimmrecht
an
eine
der
drei
kleinen
Fraktionen
abgegeben.
Es
wird
ausgelost,
wer
das
Stimmrecht
bekommt
–
Thomas
Thiele
(FDP)
,
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG/
Piraten)
oder
Christopher
Cheeseman
(Linke)
.
Florysiak
will
weiter
im
Finanzausschuss
mitwirken,
hat
dort
aber
kein
Stimmrecht.
Die
Entfremdung
zwischen
ihm
und
der
Partei
hatte
schon
vor
Monaten
eingesetzt.
Florysiak
bewarb
sich
2012
um
das
Bundestagsmandat
im
Stadt-
Wahlkreis,
scheiterte
in
der
parteiinternen
Auswahl
aber
klar
gegen
Dorothea
Steiner.
2014
gab
er
das
Parteibuch
zurück.
Jetzt
folgte
der
endgültige
Bruch.
Neue
Partei
Der
Unternehmensberater
will
eine
neue
Partei
gründen,
die
er
"
in
der
demokratischen
Mitte"
verortet.
Sie
werde
"
ökologisch
und
sozial"
ausgerichtet
sein
und
sich
auf
"
das
Machbare"
konzen
trieren.
Die
Grünen
machten
den
Fehler,
immer
neue
Ideen
in
die
Welt
zu
setzen,
ohne
über
die
Finanzierbarkeit
zu
reden.
Außerdem
lehne
er
deren
Hang
zur
Bevormundung
ab.
Das
Grundthema
seiner
neuen
Partei
laute:
"
Leben
und
leben
lassen
und
bereit
sein,
für
soziale
Dinge
Geld
auszugeben."
Satzung
und
Programm
lägen
bereits
dem
Bundeswahlleiter
vor.
"
Ich
gehe
davon
aus,
dass
wir
in
ein
paar
Wochen
loslegen
können."
Grünen-
Fraktionschef
Michael
Hagedorn
sagte,
er
bedauere
die
Entwicklung,
die
zu
dem
Rücktritt
geführt
habe.
Es
habe
niemals
offenen
Streit
mit
Florysiak
gegeben,
allenfalls
"
kleinere
Diskussionen
in
Einzelfragen"
.
Hagedorn
sagte:
"
Die
Motivation
liegt
meines
Erachtens
darin,
dass
Herr
Florysiak
unbedingt
in
die
bezahlte
Politik
möchte
und
dies
mit
den
Grünen
für
ihn
nicht
zu
erreichen
ist."
Florysiak
glaube
offenbar,
mit
einer
eigenen
Partei
dieses
Ziel
erreichen
zu
können.
"
Fragwürdig"
findet
es
Hagedorn,
dass
Florysiak
sein
Mandat
nicht
an
die
Grünen
zurückgibt,
sodass
ein
Parteimitglied
nachrücken
könnte.
Jeder
Ratsvertreter
der
Grünen
hat
zu
Beginn
der
Wahlperiode
eine
entsprechende
Selbstverpflichtung
unterschrieben.
Florysiak
fühlt
sich
daran
nicht
mehr
gebunden,
denn:
"
Nicht
ich
habe
mich
verändert,
sondern
die
Partei."
Bewegte
Bilder
und
weitere
Hintergründe
im
Internet:
www.noz.de
Bildtexte:
Michael
Florysiak
kämpft
jetzt
allein.
SPD
und
Grüne
verlieren
im
Rat
ihre
absolute
Mehrheit.
Fotos:
Grüne,
Archiv/
Michael
Gründel
Kommentar
Mit
Partner
Mit
dem
Abweichler
Florysiak
verliert
die
rot-
grüne
Zählgemeinschaft
ein
Stück
ihrer
Macht.
Die
absolute
Mehrheit
ist
dahin.
Im
Zweifel
brauchen
SPD
und
Grüne
einen
dritten
Partner,
um
ihre
Ziele
zu
erreichen.
Das
ist
aber
nicht
schlimm,
wie
wir
in
der
vergangenen
Wahlperiode
gelernt
haben.
Nach
der
Wahl
2006
gab
es
keine
klare
Mehrheit
im
Rat.
Die
Fraktionen
übten
sich
darin,
mit
wechselnden
Mehrheiten
Politik
zu
machen.
Das
hat
überraschend
gut
funktioniert,
auch
weil
die
Akteure
–
trotz
öffentlicher
Schaukämpfe
–
sich
persönlich
achteten
und
im
Stillen
konzentriert
an
der
Sache
arbeiteten.
So
wird
auch
seit
Jahren
der
Haushalt
gemeinsam
erarbeitet
und
vertreten.
Eine
Blockade
durch
die
Opposition
muss
Rot-
Grün
nicht
fürchten.
Dafür
fehlt
der
kleingliedrigen
und
bunten
Gegenseite
die
gemeinsame
Basis.
Es
ist
kaum
zu
erwarten,
dass
die
CDU,
der
Oberbürgermeister,
Linke,
UWG,
Piraten,
FDP
und
der
Einzelkämpfer
Florysiak
sich
plötzlich
verbünden.
Autor:
Wilfried Hinrichs