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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Inklusion betrifft auch die Arbeitgeber
Zwischenüberschrift:
Fachforum des Bildungswerks der Niedersächsischen Wirtschaft im Hause Solarlux
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bissendorf. Die Inklusion von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf in Regelschulen ist derzeit in aller Munde. Sie ist aber nur eine Seite der Medaille. Die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt genauso, dass Wirtschaftsunternehmen sich für Beschäftigte mit Einschränkungen öffnen und ihnen damit Teilhabe am Erwerbsleben ermöglichen. Im Solarlux-Forum in Bissendorf kamen jetzt Fachleute aus Verbänden und Behörden zusammen, um sich gegenseitig zu informieren und weitere Schritte zu beraten, wie " Wirtschaft inklusiv" nach vorne gebracht werden kann.
Im Mittelpunkt stand ein Rundgang durch die Fertigungshallen des Wintergarten-Herstellers Solarlux. Juniorchef Stefan Holtgreife erzählte zunächst, wie es aus einer persönlichen Betroffenheit im familiären Umfeld heraus dazu kam, dass in dem Familienunternehmen mehrere Arbeitsplätze für Schwerbehinderte eingerichtet wurden. Die Teilnehmer des Rundgangs erlebten dann den Bereich Baugruppenmontage, wo seit fünf Jahren ein gehandicapter Mitarbeiter die Eingangskontrolle der vom Farbbeschichter angelieferten Kleinteile vornimmt und sie zu Baugruppen wie Rahmenbändern oder Laufwagen zusammensetzt. Das sei ein verantwortungsvoller Platz, sagte Mitgeschäftsführer Stefan Breer, " wenn hier ein Fehler passiert, steht womöglich übermorgen in Edinburgh die Baustelle still". Das passiere aber nicht, der betreffende Mitarbeiter sei hervorragend eingearbeitet und erfülle seine Aufgaben mit genauso großer Zuverlässigkeit wie andere Mitarbeiter auch.
Ähnlich das Bild in der Rahmenmontage. Seit zwölf Jahren montiert hier ein Mitarbeiter Bediengestänge und Getriebe. Er erklärte selbst seine Arbeitsschritte und sagte dann ganz freimütig: " Ich bin stolz, hier arbeiten zu können." Worauf Stefan Holtgreife erwiderte: " Und wir sind stolz, dass wir dich haben."
Personalchef Oliver Neils erläuterte, dass die beiden vorgestellten Mitarbeiter zwar fest in die Betriebsabläufe bei Solarlux eingebunden, jedoch nominell Mitarbeiter der Beschützenden Werkstätten seien, weil ihnen das gewisse Vorteile etwa in Rentenfragen bringe. Das müsse aber nicht immer so bleiben, erklärte Manfred Otto-Albrecht, Leiter des Projekts " Wirtschaft inklusiv": " Da ist zurzeit sehr viel in Bewegung", was die Leiterin der Arbeitsagentur Osnabrück, Christiane Fern, und Thomas Scheufens von der Agentur Maßarbeit bestätigten.
Richard Nürnberger von der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation stellte mehrfach heraus: " Wir sind keine Sozialromantiker. Wir wollen Ihnen helfen, mittels der Integration Geld zu verdienen." Das Zeitfenster dafür sei gut, denn der Mangel an Arbeitskräften werde zunehmen. Peter Clever von der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände formulierte die These " Behindert heißt nicht leistungsgemindert". Es komme darauf an, die passenden Leute für eine bestimmte Aufgabe zu finden. Ein Autist etwa kompensiere Einschränkungen auf einem Gebiet mit überdurchschnittlichen Leistungen auf einem anderen. Überdies würden Behinderte nach aller Erfahrung eine übergroße Loyalität zu ihrer Firma aufweisen. Clever bat die Geschäftsführer von Solarlux, ihre guten Erfahrungen mit der Inklusion weiterzuerzählen und mit Vorurteilen bei Unternehmerkollegen aufzuräumen.
Autor:
jod


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