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1.
Erscheinungsdatum:
16.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wissenschaftler hält viel von Bürgerticket
"Bürgerticket wäre ein Gewinn"
Zwischenüberschrift:
Verkehrsforscher hält solidarisch finanzierten ÖPNV für zukunftsweisend
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
umstrittene
Idee
eines
Bürgertickets
findet
Fürsprecher
in
der
Wissenschaft.
Während
die
Ratsmehrheit
einen
fahrscheinlosen
ÖPNV
gutachterlich
prüfen
lässt
und
viele
Osnabrücker
schon
jetzt
gegen
die
erwogene
Bus-
Zwangsabgabe
auf
die
Barrikaden
gehen,
erkennt
Gregor
Waluga,
Doktorand
beim
renommierten
Wuppertal-
Institut,
in
der
solidarisch
finanzierten
ÖPNV-
Flatrate
einen
Gewinn
für
Klimaschutz
und
Bevölkerung.
Seine
These:
Bundesweit
ist
der
ÖPNV
strukturell
nicht
kostendeckend
und
von
Zuschüssen,
Steuervergünstigungen
und
Quersubventionierungen
abhängig.
Schon
jetzt
würden
unrentable
Linien
zurechtgestutzt
oder
aufgegeben.
Während
auf
dem
Land
der
Nahverkehr
auf
gesetzliche
Daseinsvorsorge
schrumpfe,
gebe
es
in
der
Stadt
zu
geringe
ÖPNV-
Kapazitäten.
Osnabrück.
Am
Bürgerticket
scheiden
sich
die
Geister.
Während
die
Ratsmehrheit
einen
fahrscheinlosen
ÖPNV
noch
gutachterlich
prüfen
lässt,
geht
der
gemeine
Osnabrücker
schon
jetzt
gegen
die
erwogene
Bus-
Zwangsabgabe
auf
die
Barrikaden.
Ein
Wissenschaftler
des
renommierten
Wuppertal-
Instituts
für
Klima,
Umwelt
und
Energie
ist
dabei,
den
umlagefinanzierten
Nahverkehr
zu
erforschen.
Was
Gregor
Waluga
zum
Bürgerticket
zu
sagen
hat,
scheint
allerdings
kaum
geeignet,
Lager
zu
einen.
Denn
der
31-
jährige
Doktorand
hält
einen
verpflichtenden
Solidarbeitrag
für
das
Mittel
der
Wahl,
um
öffentlichen
Transport
künftig
vor
Ort
auszubauen
und
zu
bezahlen.
Als
"
Gewinn
für
Klimaschutz
und
Bevölkerung"
bezeichnet
er
das
Bürgerticket
in
einem
Aufsatz,
der
im
Frühjahr
in
der
Fachzeitschrift
"
Raumplanung"
erschienen
ist.
Und
auch
unserer
Zeitung
gibt
er
sich
als
Verfechter
der
Idee
zu
erkennen.
Walugas
Ausgangsthese:
Bundesweit
ist
der
ÖPNV
strukturell
nicht
kostendeckend
und
von
Zuschüssen,
Steuervergünstigungen
und
Quersubventionierungen
abhängig.
Schon
jetzt
würden
unrentable
Linien
zurechtgestutzt
oder
aufgegeben.
Während
auf
dem
Land
der
Nahverkehr
auf
gesetzliche
Daseinsvorsorge
schrumpfe,
gebe
es
in
der
Stadt
zu
geringe
ÖPNV-
Kapazitäten.
"
Dabei
ist
es
dringend
erforderlich,
den
öffentlichen
Nahverkehr
auszubauen"
,
sagt
Waluga.
Klimaschutzziele
seien
nur
zu
erreichen,
wenn
deutlich
weniger
Auto
gefahren
werde.
Mehr
als
ein
Fünftel
des
Kohlendioxid-
Ausstoßes
in
Deutschland
werde
von
Verkehr
verursacht.
Zwei
Drittel
davon
ließen
sich
auf
Pkw
zurückführen.
Außerdem
sei
Autoverkehr
für
einen
Großteil
jener
Emissionen
verantwortlich,
die
Atemwegs-
und
Herz-
Kreislauf-
Erkrankungen
hervorrufen.
Bundesweit
steckten
Kommunen
in
einem
Dilemma:
Eigentlich
müsste
der
ÖPNV
dringend
gestärkt
werden.
Allein
es
fehlt
das
Geld.
Das
Bürgerticket
zeige
einen
Ausweg.
Der
Deal:
Alle
Bewohner
oder
Haushalte
eines
bestimmten
Gebiets
entrichten
einen
obligatorischen
Monatsbeitrag
und
können
im
Gegenzug
alle
öffentlichen
Verkehrsmittel
ohne
weitere
Kosten
nutzen.
"
Der
Beitrag
würde
für
die
Bereitstellung
des
ÖPNV
im
räumlichen
Geltungsbereich
erhoben,
unabhängig
von
der
tatsächlichen
Inanspruchnahme
durch
die
Bürger"
,
sagt
der
Forscher
in
dem
Wissen,
dass
es
genau
das
ist,
was
viele
Osnabrücker
abschreckt.
Denn
sie
fühlen
sich
durch
eine
"
Zwangsabgabe"
bevormundet,
wie
Reaktionen
auf
den
Vorstoß
zeigen.
Der
Wissenschaftler
aus
dem
Bergischen
Land
aber
sieht
in
der
Einfachheit
der
Bürgerticket-
Idee
ihren
größten
Vorteil.
Abgesehen
davon,
dass
laut
Waluga
"
Menschen
Pauschalbeträge
bevorzugen"
,
würde
mit
dem
Wegfall
des
Fahrscheins
auch
die
"
tarifliche
Zugangshürde
zum
Nahverkehrssystem"
für
alle
deutlich
herabgesetzt.
Wo
heute
ein
Angebots-
und
Preiswirrwarr
potenzielle
Neukunden
abschrecke,
ließe
die
ÖPNV-
Umlage
nicht
nur
zuverlässig
die
Einnahmen
des
Verkehrsbetriebs
sprudeln.
Darüber
hinaus
sei
eine
Reaktion
zu
erwarten,
die
Forscher
"
Schubseffekt"
nennen.
Dahinter
steckt
die
Erkenntnis,
dass
eine
Gegenleistung
häufiger
in
Anspruch
nimmt,
wer
dafür
in
Vorkasse
geht.
Im
Klartext:
Ich
habe
das
Ticket
bezahlt,
also
nutze
ich
es
auch.
Eigenes
Experiment
Ermutigt
fühlt
sich
Gregor
Waluga
durch
einen
Feldversuch,
den
er
gemeinsam
mit
Verkehrsverbund
und
Stadtwerken
im
Frühjahr
2012
für
seine
Doktorarbeit
in
Wuppertal
durchführte.
Für
27
Euro
monatlich
erhielten
14
Teilnehmer,
größtenteils
ÖPNV-
Neukunden,
drei
Monate
lang
freie
Fahrt.
Ergebnis:
Das
Bürgerticket
gab
"
einen
entscheidenden
Impuls"
zur
Nutzung
öffentlicher
Verkehrsmittel.
Wer
nun
die
Höhe
des
Beitrags
beklagt,
dem
hält
Waluga
entgegen,
dass
laut
Statistischem
Bundesamt
jeder
Haushalt
durchschnittlich
328
Euro
im
Monat
für
Verkehr
hinblättert.
Und
nach
Berechnungen
des
ADAC
die
Unterhaltung
eines
Kleinwagens
monatlich
mindestens
350
Euro
kostet.
Ob
Kopfpauschale
oder
Haushaltsabgabe:
Die
Grundidee
Bürgerticket
biete
zahlreiche
Möglichkeiten
zur
Differenzierung,
erklärt
der
31-
Jährige
und
wirbt
für
eine
"
sachliche
Debatte"
,
die
soziale
Belange
angemessen
berücksichtigt.
Gregor
Waluga:
"
Eine
breite
Akzeptanz
seitens
der
Bevölkerung
ist
Grundvoraussetzung
zur
Einführung
eines
Bürgertickets."
Bildtext:
Ideen
muss
man
haben:
Fahrscheinkauf
im
Bus
würde
der
Vergangenheit
angehören,
sollte
es
in
Osnabrück
zur
Einführung
eines
Bürgerticket
kommen.
Dann
wäre
der
Nulltarif
durch
eine
monatliche
Abgabe
gesichert.
Foto:
Jörg
Martens
Kommentar
Schreckgespenst
Wenn
die
öffentliche
Hand
nach
dem
Portemonnaie
des
Bürgers
greift,
ist
dieser
zu
Recht
empört.
Besonders
wenn
die
Rechnung,
die
mit
privatem
Geld
zum
Wohle
aller
beglichen
werden
soll,
zu
viele
Unbekannte
enthält.
Wie
im
Fall
des
Bürgertickets,
aktuell
eher
Schreckgespenst
denn
Zukunftsvision.
Die
Gemüter
in
Osnabrück
lassen
sich
wohl
kaum
beruhigen,
ehe
nicht
die
vom
Rat
verlangte
Machbarkeitsstudie
alle
denkbaren
Fragen
geklärt
hat,
die
das
Thema
stellt.
Sie
muss
zeigen,
was
unter
welchen
Umständen
in
welchem
Zeitrahmen
möglich
ist.
Ob
eine
solidarische
Finanzierung
des
ÖPNV
überhaupt
zumutbar
und
angemessen
ist,
müssen
anschließend
die
gewählten
Häupter
entscheiden.
Denkverbote
auf
dem
Weg
dorthin
helfen
allerdings
am
wenigsten
weiter.
Autor:
Sebastian Stricker