User Online: 1 |
Timeout: 05:41Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geplatz
Überschrift:
Trampelpfad statt Wüstenautobahn
Zwischenüberschrift:
Geplatzt: Ausbau der Schreberstraße zur "mittleren Verbindung Süd" – Geblieben sind die Gullys
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
breite
Einmündung
am
Heinrich-
Lübke-
Platz
erinnert
daran,
dass
die
Stadt
Osnabrück
einst
Großes
vorhatte
mit
der
Schreberstraße.
Als
"
mittlere
Verbindung
Süd"
sollte
sie
ab
den
Achtzigern
den
Autoverkehr
außerhalb
des
Wallrings
aufnehmen
und
auf
zwei
Fahrspuren
in
und
durch
die
Wüste
schicken.
Übrig
geblieben
von
der
kühnen
Idee
sind:
ein
rühriger
Bürgerverein,
der
die
Asphaltplantage
vor
der
Haustür
zu
verhindern
verstand.
Eine
300
Meter
lange,
von
stählernen
Zäunen
und
wucherndem
Grün
umsäumte
Schotterpiste.
Und
zwei
Gullyschächte,
die
seit
bald
40
Jahren
bis
zum
Bauchnabel
aus
dem
Boden
ragen.
An
ihnen
lässt
sich
ablesen,
auf
welcher
Höhe
die
Hauptverkehrsstraße
damals
geplant
war.
Wie
Mahnmale
erinnern
sie
mithin
an
jene
Zeit,
als
autogerechter
Städtebau
im
Rathaus
das
Maß
aller
Dinge
war.
Für
eine
Flut
von
Fahrzeugen
gedacht
war
auch
die
"
Wüstenautobahn"
,
wie
sie
scherzhaft
genannt
wurde.
Und
im
nach
wie
vor
gültigen
Bebauungsplan
Nr.
121
ist
die
Schreberstraße
tatsächlich
üppiger
eingezeichnet
als
die
parallel
verlaufende,
18
Meter
breite
Hiärm-
Grupe-
Straße.
In
einem
weiten
Bogen
sollte
die
mittlere
Verbindung
Süd
über
Pappelgraben,
Rehmstraße,
Limberger
Straße
und
Bödekerstraße
bis
zur
viel
befahrenen
Parkstraße
führen.
So
lässt
es
auch
der
Flächennutzungsplan
von
1978
erkennen.
Heute
ist
die
Trasse
in
Teilen
ein
Trampelpfad.
Und
die
grauen,
mit
Betonguss-
Deckeln
verschlossenen
Schächte
längs
des
Weges
sind
das
Tor
zur
Unterwelt:
Sie
werden
zur
Wartung
der
1976
gebauten
Kanalisation
genutzt.
Denn
dicht
unter
der
Grasnarbe
rauscht
vom
Wüstensee
bis
zum
Pappelgraben
das
Regenwasser
durch
2,
20
Meter
dicke
Rohre.
Nicht
notwendig,
oder?
Letztlich
wurde
das
Projekt
Schreberstraße
lange
vor
dem
Mauerfall
beerdigt.
Denn
abgesehen
vom
gewandelten
Zeitgeist,
der
dem
motorisierten
Individualverkehr
plötzlich
nicht
mehr
uneingeschränkt
Vorfahrt
gewährte,
war
der
Ausbau
auch
"
verkehrlich
nicht
zwingend
notwendig"
,
wie
Franz
Schürings,
Fachbereichsleiter
Städtebau,
sagt.
Innerstädtische
Verkehrsprojekte
würden
"
permanent
auf
dem
Prüfstand"
stehen.
Und
die
nur
mit
Riesenaufwand
zu
schaffende
Verbindung
quer
durch
die
Wohngebiete
hätte
keine
Entlastung
für
die
Menschen
gebracht
–
im
Gegenteil.
Kaum
einer
weiß
das
besser
als
Claus
Runge.
Der
79-
Jährige
wohnt
in
dieser
Ecke.
Und
maßgeblich
wirkte
er
im
1984
gegründeten
Bürgerverein
Wüste
mit,
dessen
Daseinsberechtigung
einst
auf
dem
Widerstand
gegen
die
Straße
fußte.
"
Das
hat
den
ganzen
Stadtteil
betroffen"
,
erinnert
sich
das
Ex-
Vorstandsmitglied.
Runge
kann
aber
auch
die
damaligen
Verkehrsplaner
verstehen.
Wen
wundert′s:
Als
ehemaliger
Leiter
des
städtischen
Tiefbauamtes
war
er
selbst
einer
von
ihnen.
Und
ließ
in
dieser
Funktion
gerne
Hintertürchen
offen.
Zwar
sei
Weitsicht
im
Städtebau
die
größte
Tugend.
Doch
gut
beraten
ist
laut
Runge,
wer
sich
Optionen
schafft.
"
Die
Frage
ist
immer:
cui
bono
–
wem
nützt
es?
"
Er
könne
sich
gut
vorstellen,
dass
eine
Südtangente
durchaus
ihre
Wirkung
entfaltet
hätte.
Etwa
wenn
der
Neumarkt
oder
auch
die
Martinistraße
tatsächlich
einmal
zweispurig
sein
sollten.
So
aber
werde
sich
der
Autofahrer
andere
Wege
suchen.
Die
Quellwiese
etwa
diene
schon
heute
zu
Stoßzeiten
vielen
als
Abkürzung
–
sehr
zum
Ärgernis
der
Anlieger.
Was
die
Schreberstraße
angeht,
macht
Claus
Runge
mit
Blick
auf
Radfahrer
und
Fußgänger
einen
anderen
Vorschlag:
"
Eine
Brücke
über
den
Pappelgraben
wäre
schön."
Dann
gäbe
es
für
sie
eine
gerade
Verbindung,
die
von
der
Weststadt
bis
zum
Moskaubad
reicht.
Bildtext:
Relikte
eines
nie
verwirklichten
Straßenausbaus
sind
die
überirdischen
Gullyschächte
am
Wüstensee.
Sie
dienen
als
Zugänge
zur
Regenwasser-
Kanalisation.
Claus
Runge
kann
beide
Seiten
verstehen:
Der
79-
Jährige
wohnt
nahe
der
Schreber
straße
im
Stadtteil
Wüste
und
war
selbst
Verkehrsplaner
in
Osnabrück.
Foto:
Arne
Köhler,
Lindemann
Autor:
Sebastian Stricker
Themenlisten:
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein