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1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt braucht Raum für Flüchtlinge
Mieter müssen für Flüchtlinge Platz machen
Zwischenüberschrift:
Stadt sucht weiter nach Wohnraum – Vermieter ignoriert Kündigungsfrist
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Mieter
der
ehemaligen
Soldatenunterkünfte
in
der
Kaserne
Eversburg
müssen
ausziehen,
weil
die
Stadt
die
Zimmer
für
Flüchtlinge
braucht.
Verärgert
sind
Bewohner,
weil
ihnen
der
OSC
als
Vermieter
nur
drei
Wochen
Zeit
für
den
Auszug
geben
wollte.
Osnabrück.
Die
Folgen
der
Kriege
in
aller
Welt
werden
in
Osnabrück
spürbar.
Die
Mieter
eines
Wohnheims
in
der
früheren
Landwehrkaserne
in
Eversburg
müssen
raus,
weil
die
Stadt
die
Wohnungen
für
Kriegsflüchtlinge
braucht.
"
Dafür
habe
ich
Verständnis"
,
sagt
ein
Mieter.
Aber
dass
alle
etwa
30
Mieter
unter
Missachtung
der
Kündigungsfrist
binnen
drei
Wochen
ausziehen
sollten,
ärgert
ihn
gewaltig.
Vermieter
des
Wohnheims
ist
der
Osnabrücker
Sportclub
(OSC)
,
der
das
Haus
wiederum
von
der
Stadtwerke-
Tochtergesellschaft
Esos
gepachtet
hat.
Mit
Schreiben
vom
9.
September
teilte
der
OSC
den
Mietern
mit,
dass
das
Mietverhältnis
zum
30.
September
gekündigt
werde.
Die
Stadt
benötige
die
Wohnungen
zur
Unterbringung
von
Flüchtlingsfamilien.
"
Wir
waren
alle
sehr
erschrocken
darüber"
,
sagt
Dirk
Bock,
der
seit
vier
Jahren
ein
Apartment
bewohnt.
Die
dreiwöchige
Frist,
die
der
OSC
setzte,
widerspricht
dem
Mietvertrag,
der
eine
dreimonatige
Kündigungsfrist
garantiert.
Eine
Welle
der
Empörung
schlug
dem
OSC-
Geschäftsführer
Peter
Abs
entgegen.
Warum
diese
Eile?
"
Das
war
ein
Fehler
von
uns,
da
brauchen
wir
gar
nicht
drum
herumreden"
,
sagt
Abs.
Die
Kündigungen
hätten
viel
früher
verschickt
werden
müssen.
Spätestens
seit
Februar
dieses
Jahres
wusste
die
OSC-
Geschäftsführung
Bescheid.
Die
Stadtwerke-
Tochter
Esos
hatte
den
Sportclub
damals
schriftlich
von
den
Umnutzungsplänen
der
Stadt
informiert.
"
Das
ist
uns
durch
die
Lappen
gegangen"
,
räumt
Abs
freimütig
ein.
Er
selbst
trage
dafür
die
Verantwortung.
Das
Versäumnis
des
OSC
bringt
die
Stadt
möglicherweise
in
Schwierigkeiten.
Die
Wohnungen
stehen
nicht
wie
geplant
ab
Oktober
für
Flüchtlingsfamilien
zur
Verfügung,
sondern
frühestens
ab
Januar
2015.
Dann
ist
die
dreimonatige
Kündigungsfrist
abgelaufen.
"
Wir
halten
uns
natürlich
an
die
gesetzlichen
Vorgaben
und
machen
auch
keinen
Druck
auf
die
Mieter"
,
versicherte
Stadträtin
Rita
Maria
Rzyski.
Die
Stadt
werde
die
Wohnungen
je
nach
Freiwerden
Schritt
für
Schritt
übernehmen.
OSC-
Geschäftsführer
Abs
sagt,
er
habe
die
Kündigungen
bewusst
mit
der
Fristsetzung
30.
September
ausgesprochen,
"
um
Schwung
in
die
Sache
zu
bringen"
.
Selbstverständlich
werde
niemand
unter
Bruch
der
vertraglichen
Vereinbarung
aus
der
Wohnung
geworfen.
Mit
der
dreiwöchigen
Frist
habe
er
den
Mietern
die
Dringlichkeit
deutlich
machen
wollen.
Der
OSC
werde
den
Betroffenen
beim
Umzug
entgegenkommen
und
zum
Beispiel
Entrümpelungen
und
Renovierungen
übernehmen.
Auch
über
die
Miete
ließe
sich
reden,
wenn
jemand
vorzeitig
das
Haus
verlasse.
Die
ehemalige
Mannschaftsunterkunft
der
britischen
Streitkräfte
ist
nach
Rzyskis
Worten
"
super
in
Schuss"
und
eignet
sich
sehr
gut
für
Familien,
weil
ihnen
zwei
nebeneinander
liegende
Wohnungen
zur
Verfügung
gestellt
werden
können.
Der
Zwillingsblock
nebenan
wird
bereits
von
Flüchtlingen
bewohnt.
Die
Menschen
dort
seien
sehr
zufrieden,
so
Rzyski,
weil
es
Einkaufsmöglichkeiten
und
gute
Busanbindungen
in
der
Nähe
gebe.
Rzyski
bedauerte,
dass
die
Mieter
in
der
Landwehrkaserne
Platz
machen
müssen.
Die
Stadt
sei
aber
in
der
Pflicht,
Unterkünfte
für
weitere
333
Menschen
zu
schaffen,
die
in
den
kommenden
Monaten
in
Osnabrück
erwartet
werden.
Das
Land
Niedersachsen
rechnet
in
nächster
Zeit
mit
insgesamt
13
200
Flüchtlingen.
Geld
reicht
nicht
Deshalb
ist
die
Verwaltung
weiter
auf
der
Suche
nach
geeignetem
Wohnraum.
Im
August
stimmte
der
Stadtrat
in
nicht
öffentlicher
Sitzung
der
Anmietung
von
25
Plätzen
in
einem
ehemaligen
Bordell
an
der
Möserstraße
zu.
Auch
im
ehemaligen
Nord-
Hotel
an
der
Hansastraße
(20
Plätze)
und
in
einem
Gebäude
an
der
Peiner
Straße
(35
Plätze)
werden
Flüchtlinge
untergebracht.
Geprüft
wird
auch,
Container
aufzustellen.
Das
Land
zahlt
den
Kommunen
eine
Pauschale
von
5900
Euro
pro
Flüchtling
und
Jahr.
Das
Geld
reiche
bei
Weitem
nicht
aus,
sagt
Rita
Maria
Rzyski.
Allein
für
das
vergangene
Jahr
bleibe
die
Stadt
auf
Kosten
von
1,
3
Millionen
Euro
sitzen,
die
nicht
erstattet
würden.
Erschwerend
komme
hinzu,
dass
das
Land
die
Zuschüsse
erst
zwei
Jahre
später
erstatte.
Zurzeit
würden
die
Pauschalen
für
2012
ausgezahlt.
Bildtext:
In
den
ehemaligen
Mannschaftsunterkünften
an
der
Landwehrkaserne
sollen
Flüchtlinge
untergebracht
werden.
Die
derzeitigen
Mieter
müssen
ausziehen
–
am
besten
noch
bis
Ende
des
Monats.
Foto:
hin
Kommentar
Neue
Qualität
Osnabrück
ist
nicht
die
einzige
Kommune,
die
Probleme
hat,
alle
Flüchtlinge
angemessen
unterzubringen.
Duisburg
und
Hamburg
bauen
Zeltstädte,
der
Landkreis
Harburg
erwägt,
aus
Turnhallen
Herbergen
zu
machen.
Osnabrück
ist
bislang
trotz
des
angespannten
Wohnungsmarktes
in
der
Lage,
die
Hilfe
suchenden
Menschen
dezentral
unterzubringen.
Doch
jetzt
erreicht
auch
die
Friedensstadt
die
nächste
Eskalationsstufe:
Mieter
müssen
ihre
Wohnungen
räumen,
um
für
Flüchtlinge
Platz
zu
machen.
Dass
den
Betroffenen
im
Kündigungsschreiben
nur
drei
Wochen
Zeit
zum
Packen
eingeräumt
wurde,
hat
sich
gottlob
nur
als
böser
Patzer
erwiesen.
Diese
Sache
ist
vom
Tisch.
Was
bleibt,
ist
das
ungute
Gefühl,
dass
unser
Gemeinwesen
nicht
die
richtigen
Antworten
auf
die
Herausforderungen
hat,
die
die
Kriege
im
Nahen
Osten
oder
die
Not
in
Afrika
stellen.
Sind
wir
fähig
zusammenzurücken,
wie
die
Generation
nach
dem
Krieg,
die
sich
gewiss
noch
gut
an
Einquartierungen
erinnern
kann?
Was
die
Stadt
in
der
Landwehrkaserne
umsetzt,
ist
das
letzte
Mittel.
Sie
tut
es
nicht
freiwillig,
sondern
unter
dem
Druck
der
Ereignisse
und
in
dem
Wissen,
dass
dieser
Vorgang
nicht
gerade
die
Akzeptanz
fördert,
den
heimatlosen
Flüchtlingen
dieser
Welt
bei
uns
Schutz
zu
bieten,
Autor:
Wilfried Hinrichs