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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Klosterkammer will Fläche kaufen
Zwischenüberschrift:
Gespräch mit OB – Tochter-Gesellschaft soll Grundstück am Dammer Hof entwickeln
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Am Donnerstag haben sich der Präsident der Klosterkammer Hannover, Hans-Christian Biallas, und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert zu einem Gespräch zum Thema Dammer Hof getroffen. Dabei hat sich Biallas zur Verkehrssicherungspflicht der Klosterkammer bekannt. Außerdem will seine Behörde die angrenzende städtische Fläche kaufen, wie es in einer Mitteilung der Behörde heißt.

" Präsident Biallas betonte, dass die Klosterkammer als Eigentümerin der Fläche selbstverständlich umgehend bereit sei, ihrer Verkehrssicherungspflicht zu genügen. Dies müsse allerdings auf Basis der gegenwärtigen Festsetzungen des Bebauungsplanes geschehen, sodass die Fläche nur für den Fußgänger- und Fahrradverkehr wiederhergestellt werde", heißt es weiter. Damit sei keine dauerhafte Lösung erreicht, da der in der Praxis nicht zu verhindernde Kraftfahrzeugverkehr auf der Fläche zu neuen Schäden führen werde.

Nach Lesart der Klosterkammer " erscheint" ein gemeinsames Vorgehen der Stadt mit der Klosterkammer " sinnvoller als eine kurzfristige Wiederherstellung dieser Fläche". Die " gemeinsam angedachte Lösung" sehe die Widmung des Platzes als öffentliche Fläche für den Anliegerverkehr wie auch die teilweise Bebauung der angrenzenden Grünfläche vor. Letztere würde die Klosterkammer erwerben wollen und von ihrer Tochter-Gesellschaft, der Liemak Immobilien GmbH, entwickeln lassen. " Diese Pläne sollen nun dem Bauausschuss der Stadt Osnabrück vorgelegt werden", sagt die Klosterkammer.

Auf Nachfrage, was nun konkret in absehbarer Zukunft am Dammer Hof passieren werde, äußert sich die Sprecherin der Klosterkammer zurückhaltend. Ihre Behörde werde auf alle Fälle ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen. Das könne aber auch bedeuten, dass die gefährlichen Stellen auf dem Dammer Hof markiert oder mit Flatterband abgesperrt würden.

Stadtbaurat Frank Otte, der neben Griesert an dem Gespräch teilgenommen hat, interpretiert die Diskussion etwas anders. Von einer Umwidmung und Bebauung als " gemeinsam angedachter Lösung" ist da nicht mehr die Rede. Otte bezeichnet diese Variante als eine von drei möglichen. 1. Die Klosterkammer stellt die Fläche entsprechend dem Bebauungsplan für Fußgänger und Radfahrer wieder her. Autofahrer und Lieferverkehr müssten draußen bleiben. 2. Die Umwidmung der Fläche, die dann in den Besitz der Stadt übergehen würde mit allen Kosten und Folgekosten. Hierfür wäre ein langwieriges Bebauungsplanverfahren notwendig, was einer kurzfristigen Behebung des derzeitigen üblen Zustands der Fläche entgegenstehen würde. 3. Die Klosterkammer erwirbt das angrenzende städtische Grundstück, ansonsten gilt Lösung zwei.

Dem Bauausschuss werde er die ersten beiden Varianten vorstellen, so Otte, der keinen Hehl daraus macht, dass dabei die erste Lösung diejenige seiner Wahl ist. Schließlich, so Otte weiter, müsse sich die Stadt auch die Frage nach dem Mehrwert für die Allgemeinheit stellen, und den könne er bei der zweiten Variante nicht erkennen.
Bildtext:
Gefährliches Pflaster: Der Dammer Hof ist an vielen Stellen nahezu unbegehbar.
Foto:
Dietmar Kröger

Kommentar
Taktische Scharmützel

Die Sache mit dem Flatterband ist eine hübsche Idee der Klosterkammer. So könnte man im Winter aus dem Dammer Hof eine Slalomstrecke für Flachlandtiroler machen. Im Ernst: Der Wille zu einer vernünftigen Lösung des Problems sieht anders aus.

Irgendwie drängt sich das Gefühl auf, dass das Gespräch zwischen Stadtspitze und Klosterkammer ein bisschen zu viel Spielraum für Interpretationen gelassen hat. Mit anderen Worten: Man ist in der Sache keinen Schritt weitergekommen. Das taktische Scharmützel um den Dammer Hof scheint weiter zu gehen.

Dass die Klosterkammer nur ungerne für eine öffentlich genutzte Fläche Geld ausgeben möchte, kann man ja in Ansätzen noch verstehen. Aber so ist nun einmal die Situation, wie sie vor vielen, vielen Jahren unter Zustimmung der Landesbehörde beschlossen wurde.

Die Klosterkammer wird sich bald kaum noch des Verdachts erwehren können, sie sei im Jahr 2014 nur noch an der gewinnbringenden Vermarktung eines möglichst günstig erworbenen städtischen Grundstücks interessiert.
Autor:
Dietmar Kröger


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