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1.
Erscheinungsdatum:
12.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bohnenkamp-Stiftung bezieht Villa Hecker
Zwischenüberschrift:
Malerschloss am Schölerberg erstrahlt nach 15-monatiger Renovierung im neuen Glanz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vom
Autobahnzubringer
in
Atter
zum
Dornröschenschloss
am
Zoo:
Nach
mehr
als
einem
Jahr
des
Umbaus
verlegt
die
Friedel-
&-
Gisela-
Bohnenkamp-
Stiftung
ihren
Sitz
in
eine
denkmalgeschützte
Villa
auf
dem
Schölerberg,
die
einst
dem
Osnabrücker
Maler
Franz
Hecker
gehörte.
Mit
dem
fast
100
Jahre
alten
Haus
blüht
auch
dessen
Werk
wieder
auf.
Hinter
hohen
Hecken
und
wildem
Gestrüpp
den
Blicken
entzogen,
so
präsentierte
sich
im
Sommer
2013
der
neo-
barocke
Prachtbau
ziemlich
heruntergekommen
dem
Besucher.
Jetzt
erstrahlt
das
ehrwürdige
Gemäuer
samt
seinem
verwunschenen
Garten
in
altem
Glanz.
"
Schön,
was
draus
geworden
ist"
,
stellte
Stifterin
Gisela
Bohnenkamp
in
typischer
Unaufgeregtheit
fest.
"
Ich
freue
mich,
dass
die
Stiftung
künftig
in
einem
besonderen
Ambiente,
in
einer
besonderen
Umgebung
arbeiten
darf."
Seit
ihrer
Gründung
2008
hatte
sie
ihre
Geschäfte
in
Räumen
der
Bohnenkamp
AG
verrichtet.
Doch
das
Büro
auf
dem
Gelände
des
Reifengroßhändlers
im
Nordwesten
der
Stadt
war
nie
mehr
als
ein
Provisorium.
Und
einer
Einrichtung,
die
mit
zig
Millionen
Euro
im
Rücken
Bildungsprojekte
in
der
Region
Osnabrück
ankurbelt,
irgendwie
auch
nicht
würdig.
Der
Zufall
wollte
es,
dass
die
lange
Suche
nach
einer
festen,
standesgemäßen
Bleibe
nun
ausgerechnet
in
der
Künstlervilla
Baujahr
1912
ihr
Ende
fand.
Der
entscheidende
Impuls
kam
Anfang
2013
vom
Stadtvorstand.
Vergeblich
hatte
die
Verwaltungsspitze
jahrelang
versucht,
das
zuletzt
im
öffentlichen
Besitz
befindliche,
aber
leer
stehende
Haus
zu
verkaufen.
Dann
bekam
sie
Wind
von
Gisela
Bohnenkamps
Umzugsplänen.
Als
der
damalige
Stadtbaurat
und
heutige
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
der
Stifterin
das
Objekt
anbot,
zögerte
sie
keine
Sekunde.
"
Wir
sind
hingefahren,
haben
uns
das
Haus
angeschaut
und
wussten
noch
am
selben
Tag:
Das
ist
es!
"
Und
kaum
war
die
Tinte
unter
dem
Kaufvertrag
trocken,
übernahmen
die
Planer
und
Handwerker
das
Kommando
am
Klaus-
Strick-
Weg
28
.
Für
mehr
als
eine
Million
Euro
verwandelten
sie
die
Bruchbude
zurück
in
ein
Schmuckkästchen,
in
dem
historische
Ornamente
ebenso
Platz
finden
wie
eine
moderne
Netzwerkverkabelung.
Wo
es
nötig
war,
riss
man
ab
und
baute
neu:
den
Wintergarten
etwa
und
den
angrenzenden
Erker
im
Erdgeschoss.
Beides
war
nach
einem
Bombenangriff
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs
zu
stark
beschädigt,
um
gerettet
werden
zu
können.
Wieder
im
Urzustand
Doch
wo
es
ging,
versetzte
man
alles
zurück
in
den
Urzustand:
Seien
es
die
kräftigen
Farben,
in
die
Franz
Hecker
(1870
bis
1944)
damals
die
Wände
tauchte
–
rechteckige
Ausschnitte
in
den
Tapeten
lassen
den
Vergleich
mit
früher
zu.
Seien
es
die
Dielen
aus
Fichtenholz,
die
knarzen
und
quietschen
wie
anno
tuck,
obwohl
der
Fußboden
zu
vier
Fünfteln
neu
ist.
Seien
es
die
mit
Spritzputz
versehenen
Außenmauern,
für
die
der
Fachmann
erst
lernen
musste,
gemäß
der
alten
Technik
einen
Reisigbesen
zu
schwingen.
Selbst
für
rostige
Maueranker
hatten
die
Architekten
Verwendung,
indem
sie
daraus
die
Halterung
für
das
Gartentor
schweißten.
Und
im
alten
Atelier
hängen
Bilder
des
Künstlers,
der
als
der
wichtigste
Maler
des
Osnabrücker
Landes
in
der
ersten
Hälfte
des
20.
Jahrhunderts
gilt.
"
Hecker
findet
eine
neue
Heimat
in
seinem
alten
Zuhause"
,
brachte
Griesert
die
gelungene
Kombination
aus
Vergangenheit,
Gegenwart
und
Zukunft
bei
der
Einweihungsfeier
am
Donnerstag
auf
den
Punkt.
Ab
Oktober
wird
die
Bohnenkamp-
Stiftung
von
hier
aus
ihre
Geschäfte
verrichten.
Übrigens
auch
die
2004
gegründete
Haarmann-
Stiftung
für
Umwelt
und
Natur.
Ihre
gemeinsamen
Büroräume
befinden
sich
im
Obergeschoss
der
Hecker-
Villa.
Mit
dem
Einzug
schließt
sich
darüber
hinaus
ein
weiterer
Kreis:
Sowohl
Gisela
Bohnenkamp
als
auch
Franz
Hecker
sind
Träger
der
Möser-
Medaille
–
die
höchste
Auszeichnung,
welche
die
Stadt
Osnabrück
zu
vergeben
hat.
Der
Maler
ist
der
älteste
im
Bunde
der
Geehrten,
die
Stifterin
die
jüngste.
Sonntag
geöffnet
Die
Villa
Hecker
am
Klaus-
Strick-
Weg
28
in
Osnabrück
ist
zu
besichtigen
am
Sonntag,
14.
September,
von
12
bis
18
Uhr
beim
Tag
des
offenen
Denkmals.
Führungen
nach
Bedarf.
Bildtexte:
Für
mehr
als
eine
Million
Euro
verwandelte
die
Bohnenkamp-
Stiftung
die
zur
Bruchbude
verkommene
Villa
Hecker
zurück
in
ein
Schmuckkästchen.
Stifterin
Gisela
Bohnenkamp
steckte
über
eine
Million
Euro
in
die
Renovierung.
Blick
aus
dem
Wintergarten
der
Villa
Hecker
hinaus
ins
Freie.
Fotos:
Michael
Gründel
Vermächtnis
eines
bedeutenden
Heimatmalers
Franz
Hecker
kam
am
15.
November
1870
in
Bersenbrück
zur
Welt,
besuchte
die
dortige
Dorfschule
und
dann
das
Carolinum
in
Osnabrück.
Seine
schulischen
Leistungen
sollen
nicht
bedeutend
gewesen
sein.
Er
verließ
die
Schule
ohne
Abitur
und
begann
eine
Banklehre.
Der
künstlerische
Drang
war
jedoch
stärker
als
der
Wunsch
nach
einer
gesicherten
beruflichen
Laufbahn.
Nach
zwei
Jahren
brach
er
auch
die
Banklehre
ab
und
schrieb
sich
an
der
Kunstakademie
Düsseldorf
ein.
Weitere
Stationen
seines
künstlerischen
Ausbildungswegs:
München
und
Paris,
Studienreisen
führten
ihn
nach
Holland
und
Italien.
Als
Dreißigjähriger
kehrte
Franz
Hecker
nach
Osnabrück
zurück.
1903
stellte
er
erstmals
im
Osnabrücker
Museum
aus.
Von
1902
bis
1912
wohnte
er
auf
Einladung
seines
Freundes
und
Gönners
Siegfried
Jaffé
auf
Gut
Sandfort
in
Voxtrup.
1912
bezog
er
eine
Villa
am
Zoo.
Seine
Bilder
und
Radierungen
zeigen
vor
allem
die
Osnabrücker
Landschaft
und
ihre
Menschen.
Am
9.
Januar
1944
wurde
ihm
die
Justus-
Möser-
Medaille
der
Stadt
Osnabrück
verliehen.
Franz
Hecker
kam
im
Zweiten
Weltkrieg
bei
einem
Luftangriff
auf
Osnabrück
ums
Leben,
als
eine
Bombe
den
Schölerberg-
Bunker
traf.
An
dieses
Ereignis
vom
21.
November
1944
erinnert
eine
Gedenktafel
am
Ort
des
Unglücks.
Sein
Grab
befindet
sich
auf
dem
Johannisfriedhof.
Am
Riedenbach
steht
ein
Gedenkstein.
Nach
dem
Maler
ist
auch
die
1909
gegründete
Franz-
Hecker-
Schule
benannt.
Außerdem
trägt
seit
1950
die
Heckerstraße
im
Stadtteil
Schölerberg
seinen
Namen.
Autor:
Sebastian Stricker