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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schöne Aussichten für "Osnabrücker Höhepunkte"
Zwischenüberschrift:
Projekt mit Weitblick: Hochschulstudenten haben die Standorte für das beste Stadtpanorama ausfindig gemacht
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Wie Rom soll Osnabrück auf sieben Hügeln ruhen. Doch welche sind das eigentlich? Weil angeblich immer weniger Bürger die Antwort kennen, will eine Gruppe von Hochschulstudenten nun dafür sorgen, dass die " Osnabrücker Höhepunkte" nicht in der Versenkung verschwinden. Dabei stellen sie fest: In der Stadt gibt es mindestens acht herausragende Orte mit schöner Aussicht. Und teilweise völlig andere als gemeinhin angenommen.

Am Harderberg etwa ist wenige Meter abseits des Fußwegs hoch zum Franziskushospital ein atemberaubender Blick über die Stadtteile Nahne, Schölerberg und Innenstadt bis zum Piesberg möglich. Auch in Darum bietet sich ein beeindruckendes Panorama nahe dem Vogelsangweg. Großartige Perspektiven ergeben sich hinter einer Formhecke bei der Gertrudenkirche. Oder am Ziegenbrink, wenn man auf die Kuppe zwischen Gemeinschaftszentrum und Schießstand klettert. Ganz zu schweigen von den verborgenen, nur mit Mühe erreichbaren Stellen in Wäldern und auf Wiesen, deren Naherholungswert am ehesten Lagerfeuerromantikern und grasenden Schafen bekannt sein dürfte.

Erhabene Orte

Vier, die all diese mehr oder weniger geheimen Plätze bestens kennen, sind Joy Ruschkowski, Sina Röing, Vera Straub und Tim Auf dem Kampe. Die Studenten der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur haben sie schließlich (wieder) entdeckt. Mithilfe von Kollege Computer zwar und digitalen Sichtfeldanalysen am Bildschirm, vor allem aber, indem sie sich selbst auf die Socken machten. Und so bemerkten, dass ihr fünf Jahre altes virtuelles Geländemodell hier und da überholt ist. Joy Ruschkowski: " Da ist es passiert, dass plötzlich eine Neubausiedlung stand, wo eigentlich freie Sicht auf Umland und markante Gebäude berechnet war."

Ende Januar stellten die Studenten die Ergebnisse ihrer Expedition am Campus Haste vor. Acht Panoramen aufgenommen an topografisch wie atmosphärisch erhabenen Orten, die mit den ominösen " sieben Hügeln" der Stadt nicht mehr viel zu tun haben.

Geschenk für die Stadt

Sie nennen sie " Osnabrücker Höhepunkte" und für ihren Projektbetreuer Prof. Dr. Hubertus von Dressler ist das mehr als ein Wortspiel. " Als Osnabrücker Bürger finde ich, dass solche Ausblicke ein Geschenk für die Stadt sind. Ich sehe aber, dass sie in Vergessenheit geraten. Die meisten kennen nur den Piesberg und den Westerberg."

In der einzigartigen städtischen Hügellandschaft stecke sehr viel Potenzial, so der gelernte Gärtner. " Aber es ist in Gefahr." Viel werde für das Wegesystem getan, manch eine prominente Erhebung dagegen " zugebaut und zugeforstet". Die Berningshöhe etwa sei heute Wohngebiet, der Kalkhügel übersät mit Weihnachtsbaum-Kulturen.

Zusammen mit seinen Studenten will der Professor darauf aufmerksam machen, welch wichtige Rolle Rundblicke spielen: für das Erleben der Stadt, für die Identifikation mit ihr, für das befreiende Gefühl, als Mensch einmal über den Dingen zu stehen. Von Dressler: " Es braucht Orte, wo man ankommt, wo man verweilen kann. Ich würde mir wünschen, wenn wir die Sensibilität erzeugen könnten, dass die Stadtplanung genau das im Blick behält."

Sponsor steht bereit

Um derlei Plätze für die Öffentlichkeit langfristig zu erhalten und aufzuwerten, haben die Studenten für die acht eigenhändig ermittelten " Höhepunkte" bereits ein Konzept erstellt. Darin geht es etwa um bessere Erschließung und die gemeinsame Kennzeichnung mit einem Logo, aber auch um eine mögliche Finanzierung. Joy Ruschkowski: " Wir haben sogar eine Osnabrücker Firma gefunden, die konkretes Interesse daran hätte, das Projekt zu unterstützen." Damit die Hügel nicht untergehen.

Mehr Fotos von den " Osnabrücker Höhepunkten" sowie weitere Geschichten aus dem Hochschulleben enthält unser Onlineportal www.noz.de/ campus
Bildtexte:
Einer von acht Plätzen mit besonders schöner Aussicht liegt auf dem Schölerberg oberhalb des Parkplatzes am Waldzoo.
Erhabene Plätze auf den Hügeln der Stadt haben die Studenten (von links) Vera Straub, Tim Auf dem Kampe, Sina Röing und Joy Ruschkowski wissenschaftlich ermittelt.
Wollen die Stadtpanoramen aufwerten und langfristig erhalten: die Hochschulstudenten (von links) Sina Röing, Joy Ruschkowski, Vera Straub und Tim Auf dem Kampe.
Zu jeder Jahreszeit ein Genuss: der Blick auf Osnabrück von der schneebedeckten Kuppe am Ziegenbrink.
Prof. Dr. Hubertus von Dressler betreut das Hochschulprojekt.
Den Aussichtspunkt am Harderberg erreicht man über den Siekweg. Er befindet sich in einem Waldstück inmitten einer Wiese am Hang.
Auf dem Kalkhügel teilt man sich die spektakuläre Aussicht gelegentlich mit Schafen auf einer eingezäunten Wiese.
Etwas verborgen hinter einer Formhecke direkt an der historischen Mauer liegt der Aussichtspunkt am Gertrudenberg.
Fotos:
Hochschule Osnabrück, Michael Gründel

Mehr als sieben Hügel

Wenn von den " sieben Hügeln" Osnabrücks die Rede ist, sind meistens diese gemeint:
Westerberg (Höhe: 102, 4 Meter),
Piesberg (192, 9 Meter),
Haster Berg (121 Meter),
Gertrudenberg (95 Meter),
Schinkelberg (123, 1 Meter),
Schölerberg (126, 6 Meter) und
Kalkhügel (93, 7 Meter). Verschiedentlich wird statt des Schölerbergs die benachbarte Berningshöhe (122, 5 Meter) hinzugezählt. Eine Art Vorgipfel der Berningshöhe ist der Ziegenbrink (112 Meter).
Der amtliche Geodaten-Stadtplan listet jedoch insgesamt 20 Erhebungen auf, die zum Teil höher sind als die oft genannten sieben Hügel: Buddenberg (115, 3 Meter), Gesmoldsberg (109, 4 Meter), Halter Berg (135, 4 Meter), Harderberg (155 Meter), Hellerberg (83 Meter), Kleeberg (121 Meter), Lechtenbrink (146 Meter), Limberg (118 Meter), Lüstringer Berg (125 Meter), Pyer Ding (93 Meter), Rochusberg (145 Meter), Sandforter Berg (138, 9 Meter) und Sonnenbrink (105 Meter). Zum Vergleich: Osnabrücker Rathaus und Neumarkt liegen 65 Meter hoch.
Autor:
Sebastian Stricker, Claudia Ix


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