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1.
Erscheinungsdatum:
07.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Abgewickelt und kaputtgespart"
Zwischenüberschrift:
Nach Entwidmung der Melanchthonkirche erhebt Ex-Pastor Jochen Ohliger Vorwürfe
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Glocken
der
Melanchthonkirche
haben
am
vergangenen
Sonntag
zum
letzten
Mal
geläutet,
doch
die
Entwidmung
des
evangelisch-
lutherischen
Gotteshauses
auf
dem
Kalkhügel
hallt
nach.
Mit
Jochen
Ohliger
wirft
ein
ehemaliger
Pastor
den
Entscheidern
von
Landeskirche
und
Südstadtkirchengemeinde
vor,
die
Schließung
allein
aufs
Geld
zu
schieben.
Das
sei
scheinheilig.
Alt
und
größtenteils
hausgemacht
sind
für
den
emeritierten
Geistlichen
die
Probleme,
welche
jetzt
binnen
weniger
Tage
zum
Aus
der
zuletzt
kaum
noch
genutzten
Kirche
am
Bergerskamp
führten.
Sein
Eindruck:
"
Man
hat
sie
nicht
mehr
gewollt."
Die
Melanchthongemeinde
sei
über
Jahre
hinweg
"
abgewickelt
und
kaputtgespart"
worden,
sagt
Ohliger.
Finanzielle
Schwierigkeiten
seien
zwar
nicht
zu
leugnen.
"
Aber
wenn
sich
Kirche
nur
noch
darüber
definiert,
verliert
sie
ihren
Grund."
Ansichten
eines
Mannes,
der
immer
schon
zu
den
unbequemeren
Dienern
Gottes
zählte.
23
Jahre
lang
wirkte
Jochen
Ohliger
in
der
Melanchthongemeinde
–
und
damit
länger
als
jeder
andere
Pastor
vor
und
nach
ihm.
Er
prägte
einst
ihren
Ruf,
besonders
fortschrittlich
zu
sein.
Denn
wer
zwischen
1969
und
1992
die
protestantischen
Gottesdienste
auf
dem
Kalkhügel
besuchte,
erlebte
einen
Seelsorger,
der
nicht
nur
zu
integrieren
und
mitzureißen
verstand.
Sondern
der
auch
aufmuckte,
wenn
ihm
etwas
nicht
passte.
Der
Stellung
bezog.
Etwas
wagte.
Stichwort
Friedensbewegung,
Stichwort
Anti-
Atom-
Bewegung.
Stichwort
Freie
Osnabrücker
Pfarrkonferenz,
eine
von
ihm
mitbegründete
Gruppe
kritischer
Pastoren.
"
Wir
waren
nicht
die
Frommsten"
,
erinnert
sich
Ohliger.
Was
nicht
heißen
soll,
dass
für
ihn
nicht
stets
das
Evangelium
der
Maßstab
war.
Die
Menschen
nahmen
ihm
den
Reformeifer
jedenfalls
ab:
Zu
seinen
besten
Zeiten
war
die
Melanchthonkirche
sonntags
rappelvoll.
Umso
mehr
schmerzt
den
Querdenker
die
Entwidmung.
Für
ihn
ist
sie
keineswegs
unausweichlich
gewesen
oder
das
notwendige
Übel,
als
das
es
führende
Köpfe
jetzt
darstellen.
Vielmehr
scheine
sie
Ausdruck
für
mangelndes
Engagement
und
Fantasielosigkeit
auf
allen
Ebenen
zu
sein.
Eine
Entwicklung,
die
laut
Ohliger
lange
vor
der
Gründung
der
Südstadtkirchengemeinde
2009
ihren
Lauf
nahm
–
die
aber
durch
den
so
erreichten
Zusammenschluss
der
vier
evangelisch-
lutherischen
Gemeinden
Luther,
Lukas
(beide
Schölerberg)
,
Margareten
(Voxtrup)
und
Melanchthon
(Kalkhügel)
zementiert
wurde.
Und
vor
der
Ohliger
auch
im
Ruhestand
wiederholt
warnte.
Zwar
sei
die
Fusion
gut
gewesen,
weil
sie
Kräfte
bündele
und
effektiveres
Arbeiten
erlaube,
schrieb
er
etwa
Ende
Mai
2012
in
einer
Protestnote
–
adressiert
unter
anderem
an
Pastor
Martin
Wolter
und
den
Kirchenvorstand.
"
Aber
ich
bin
traurig
über
den
Ausverkauf
evangelischer
Grundsätze
und
empört
über
das
Kaputtsparen
einer
Gemeinde."
Jochen
Ohliger
bezeichnete
den
sonntäglichen
Gottesdienst
als
zentral
und
vorrangig
und
äußerte
seine
fehlende
Einsicht
darüber,
dass
dieser
in
Melanchthon
künftig
nur
noch
einmal
im
Monat
gefeiert
werden
solle.
Rückendeckung
erhielt
er
von
Vorgänger
Klaus
Künkel
(1959–1963)
,
der
den
Brief
mit
unterzeichnete.
Handschriftlich
fügte
dieser
hinzu:
"
Gerade
in
Erinnerung
an
die
gelungenen
50-
Jahr-
Feiern
beklage
ich
die
Nichtzukunft
der
Melanchthon-
Kirchengemeinde
und
hoffe
auf
Planänderung."
Vergeblich.
Zusehends
rutschte
die
Zahl
der
Gottesdienstbesucher
weiter
in
den
Keller.
Als
sich
schließlich
Verkaufsgerüchte
um
das
Gotteshaus
verdichteten,
legte
Ohliger
nach.
In
einem
Brief
von
Oktober
2013
fasste
er
die
"
Gedanken
eines
enttäuschten
und
sehr
zornigen
alten
Pastors"
zusammen.
Er
habe
1992
"
eine
sehr
lebendige
Gemeinde"
hinterlassen:
Ergebnis
einer
"
anstrengenden,
auch
strittigen,
aber
zielgerichteten
Arbeit"
,
an
der
sich
Kirchenvorstand,
Diakonin
sowie
viele
Jugendliche
und
Erwachsene
ehrenamtlich
beteiligt
hätten.
"
Heute
ist
davon
so
gut
wie
nichts
übrig
geblieben"
,
stellte
Ohliger
fest.
Ohne
Namen
zu
nennen,
lastete
er
den
Verantwortlichen
schon
damals
"
Bequemlichkeit"
an:
Anstatt
alle
Möglichkeiten
auszuschöpfen,
um
die
brachliegende
Melanchthongemeinde
und
ihren
besonderen
Sakralbau
aus
tiefer
Überzeugung
unbedingt
zu
erhalten,
würden
Gründe
gesucht,
um
sie
aufzugeben.
Im
Februar
2015,
wenige
Tage
nach
der
Entwidmung,
klingt
sein
Protest
so:
"
Ich
habe
nichts
gegen
Schließung
von
Kirchen
generell.
Was
mich
stört,
ist
die
Unaufrichtigkeit,
mit
der
es
hier
vollzogen
wurde."
Auch
die
Menschen
der
Melanchthongemeinde
hätten
es
nicht
verstanden,
das
Aus
ihrer
Kirche
zu
verhindern.
Jochen
Ohliger:
"
Sie
hätten
sich
mutiger
wehren
können."
Für
die
Zukunft
wünscht
er
sich
eine
kulturelle
Nutzung
des
Gebäudes.
"
Theater
–
fantastisch!
Auch
ein
Konzertsaal
ist
sehr
gut
vorstellbar.
Die
Akustik
in
der
Melanchthonkirche
ist
hervorragend."
Auf
ihn
hat
zuletzt
trotzdem
keiner
gehört.
Zum
Entwidmungsgottesdienst,
sagt
Ohliger,
sei
er
nicht
einmal
eingeladen
gewesen.
Bildtext:
Der
frühere
Pastor
Jochen
Ohliger
glaubt,
die
Entwidmung
der
Osnabrücker
Melanchthonkirche
wäre
zu
verhindern
gewesen,
wenn
man
nur
ernsthaft
gewollt
hätte.
Offenbar
habe
es
der
Gemeinde
an
Mut
und
Fantasie
gemangelt
–
und
das
über
Jahre
hinweg.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Sebastian Stricker
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