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1.
Erscheinungsdatum:
08.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Aus der Welt geraten"
Zwischenüberschrift:
Osnabrück in der Literatur (5): Romane des 20. Jahrhundert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
gibt
sie,
die
Romane,
die
Osnabrück
zum
Schauplatz
ihres
Geschehens
machen.
In
unserer
Sommerserie
stellen
wir
eine
Auswahl
dieser
Werke
vor.
In
dieser
Folge
geht
es
um
Osnabrück
in
belletristischen
Werken
des
20.
Jahrhunderts.
Als
Bistumsstadt
sollte
in
Osnabrück
viel
"
katholische
Luft"
zu
atmen
sein.
Marie
Derkum
scheint
das
nicht
zu
reichen.
In
"
Ansichten
eines
Clowns"
(1963)
will
sie
zurück
zu
ihrem
katholischen
Zirkel
in
Bonn.
In
Heinrich
Bölls
Roman
spielt
eine
nicht
unentscheidende
Szene
in
Osnabrück.
Ich-
Erzähler
Hans
Schnier,
ein
Clown,
und
seine
Freundin
haben
sich
"
zwischen
zwei
Engagements"
in
einem
Hotel
am
Bahnhof
einquartiert,
wohl
in
dem
heute
geschlossenen
Hotel
Hohenzollern.
Lokale
Kenntnisse
sind
Böll
nicht
abzusprechen.
Er
nennt
die
Hamburger
Straße
und
den
Zug
nach
Bohmte.
Wesentlicher
ist
der
Konflikt
zwischen
Hans
und
Marie.
Sie
ist
wegen
einer
"
Frauensache"
im
Krankenhaus
gewesen,
"
keine
regelrechte
Fehlgeburt"
,
aber
"
etwas
in
dieser
Art"
.
Nachkriegsdeutschland
lässt
grüßen,
wenn
deshalb
die
Sittenpolizei
auf
den
Plan
gerufen
wird.
Ich
-
Spaltung
Geheimnisvoller
erscheint
Osnabrück
in
Leo
Perutz′
"
St.
Petri
Schnee"
(1933)
.
Bei
einem
Zwischenstopp
zu
seiner
Anstellung
als
Arzt
im
westfälischen
Morwede
stößt
der
Protagonist
in
der
Altstadt
auf
eine
geheimnisvolle
Büste
und
ein
ebenso
geheimnisvolles
Buch,
lauter
Anspielungen
auf
das
noch
Kommende
in
der
Geschichte
über
einen
Baron,
der
mit
dem
Erreger
der
Getreideseuche
den
Gottesglauben
in
die
Welt
zurückbringen
will.
Oder
spielt
gar
die
ganze
Handlung
in
Osnabrück,
wo
der
Held
im
Krankenhaus
aufwacht?
Ist
er
doch
von
einem
Cadillac
auf
dem
Bahnhofsvorplatz
angefahren
worden?
Ich-
Spaltung,
unsichere
Realitäten
–
das
sind
typische
Stilmittel
bei
dem
1882
in
Prag
geborenen
Perutz,
der
1933
vor
den
Nazis
nach
Palästina
floh
und
nach
dem
Krieg
zu
den
vergessenen
Autoren
zählte.
Perutz
gilt
als
Erbe
E.T.A
Hoffmanns
und
Edgar
Allen
Poes.
2007
erschien
bei
Zsolnay
eine
Neuauflage
von
"
St.
Petri
Schnee"
.
Eher
spöttisch
beschreibt
Siegfried
Kracauer
in
"
Ginster"
(1928)
Osnabrück.
Der
Protagonist
Ginster
wird
im
zweitletzten
Kapitel
nach
Q.
versetzt,
eine
Stadt,
über
die
es
heißt:
"
Daß
man
so
aus
der
Welt
geraten
könne,
hatte
er
nicht
für
möglich
gehalten."
Nicht
nett.
Doch
"
Ginster"
,
dessen
Held
sich
vor
dem
Einberufungsbefehl
drücken
will,
ist
durch
und
durch
so
gehalten.
Walter
Benjamin
war
von
diesem
Schelm
"
sehr
enthusiasmiert"
,
Joseph
Roth
nannte
ihn
einen
"
literarischen
Chaplin"
.
Im
vergangenen
Jahr
legte
Suhrkamp
den
Roman
des
vor
allem
als
Soziologen
bekannten
Kracauer
wieder
auf.
Das
Osnabrück-
Kapitel
dürfte
authentisch
sein.
Siegfried
Kracauer
war
vorübergehend
als
Architekt
beim
Stadtbauamt
in
Osnabrück
angestellt.
Bildtext:
In
Bölls
"
Ansichten
eines
Clowns"
quartiert
sich
Hans
Schnier
wohl
im
heute
geschlossenen
Hotel
Hohenzollern
(links)
beim
Osnabrücker
Hauptbahnhof
ein.
Foto:
Wilhelm
Piepmeyer,
aus:
Bildarchiv
Alt-
Osnabrück,
Band
3,
Hrsg.
Wido
Spratte,
Verlag
Wenner
1997.
Autor:
Anne Reinert