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1.
Erscheinungsdatum:
08.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geplatz
Überschrift:
Piesberger Blütenträume schnell verwelkt
Zwischenüberschrift:
Der Osnabrücker Steinbruch sollte zum Gartenhit des Jahres 2015 werden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
ersten
Funde
im
NOZ-
Archiv
zur
Bundesgartenschau
datieren
aus
dem
Jahr
2000.
Ein
ganzer
Aktenordner,
darunter
auch
eine
Machbarkeitsstudie
aus
dem
August
2002,
dokumentiert
den
Tanz
ums
Goldene
Kalb
Buga,
der
sechs
Jahre
dauern
sollte.
Dann
war
das
Kalb
schlachtreif
und
die
Bundesgartenschau
in
Osnabrück
per
Ratsbeschluss
Geschichte.
"
Zum
Glück"
,
sagten
die
einen,
"
leider"
die
anderen.
Dazwischen
lag
ein
munteres
Hin
und
Her
zwischen
"
das
schaffen
wir"
und
"
viel
zu
teuer"
.
Die
Grünen
sahen
in
dem
Prestigeprojekt
von
Anbeginn
eine
finanzielle
Zeitbombe
auf
die
Stadt
zukommen,
die
SPD
war
erst
dafür,
dann
dagegen,
die
CDU
wollte
unbedingt,
die
FDP
verlangte
mehr
Leidenschaft
ohne
finanziellen
Striptease,
und
die
Linke
freute
sich
am
Ende
des
Todeskampfes
über
den
Schlussstrich.
Was
geblieben
ist,
ist
ein
Eintrag
bei
Wikipedia:
"
Unter
dem
Motto
"
Ein
Berg
im
Aufbruch
–
blühende
Aussichten"
sollte
die
Bundesgartenschau
2015
(Buga)
ausgerichtet
werden.
Der
bis
dahin
entstehende
Landschaftspark
sollte
den
Wandel
von
einem
"
Berg
der
Arbeit"
hin
zu
einem
modernen
Naherholungsgebiet
aufzeigen,
in
dem
die
Denkmale
alter
Industriekultur
integriert
werden.
Der
Rat
der
Stadt
Osnabrück
hat
jedoch
im
November
2006
aufgrund
der
ungeklärten
Finanzierungssituation
mit
knapper
Mehrheit
entschieden,
den
Auftrag
zur
Ausrichtung
der
Buga
2015
zurückzugeben."
Das
große
Knieschlottern
im
Stadtrat
war
bei
175
Millionen
Euro,
die
die
Machbarkeitsstudie
als
zu
erwartende
Kosten
auswies,
durchaus
nachvollziehbar.
"
Ein
kräftiger
Schluck
aus
der
Pulle"
,
dachten
seinerzeit
viele,
zumal
bis
zuletzt
nicht
klar
war,
wer
denn
diese
Magnumflasche
überhaupt
auf
den
Tisch
stellen,
geschweige
denn,
wer
sie
bezahlen
würde.
Pistorius
warnte
Eine
finanzielle
Beteiligung
des
Landes
war
avisiert,
aber
in
welcher
Höhe
völlig
unbekannt.
EU-
Mittel
sollten
angezapft
werden,
und
auch
der
Bund
wurde
immer
wieder
als
Geldgeber
genannt.
So
richtig
aus
dem
Fenster
lehnen
mochte
sich
von
den
potenziellen
Finanziers
aber
niemand.
Gleichwohl
wurde
sich
erst
mal
munter
gefreut,
dass
ein
solches
Großereignis
überhaupt
nach
Osnabrück
kommen
sollte.
Am
29.
August
2002
fasste
der
Rat
in
einer
Sondersitzung
im
Piesberger
Gesellschaftshaus
den
Entschluss,
die
Stadt
in
die
Bewerbung
um
die
Buga
2015
zu
schicken
–
mit
allen
Stimmen
der
CDU,
SPD
und
FDP.
Selbst
Boris
Pistorius
fand
in
dieser
Sitzung
neben
allen
mahnenden
Worten
noch
Gefallen
an
einer
Bundesgartenschau
in
Osnabrück.
Im
Wahlkampf
um
den
Chefsessel
im
Jahr
2006
allerdings
sah
Pistorius
seine
vier
Jahre
alten
Warnungen
Realität
werden:
keine
solide
finanzielle
Absicherung
des
Großevents
und
vor
allem
eine
neue
–
kostenintensive
–
Herausforderung.
Der
Abzug
der
Briten
und
die
Nachnutzung
der
ehemaligen
Kasernen
waren
für
den
OB-
Kandidaten
wichtiger
als
das
finanzielle
Abenteuer
einer
Bundesgartenschau.
Und
so
kam
es
dann,
wie
es
kommen
musste:
Aus
dem
Kandidaten
wurde
ein
Oberbürgermeister
und
aus
der
Buga
nichts,
denn
schon
auf
der
Tagesordnung
der
ersten
Arbeitssitzung
des
Rates
nach
der
Kommunalwahl
2006
stand
wieder
das
Thema
Buga,
allerdings
unter
gänzlich
anderen
Vorzeichen
als
2002.
Die
rot-
grüne
Mehrheit
stellte
den
Antrag,
die
Bewerbung
zurückzuziehen,
und
konnte
sich
mit
26
zu
23
Stimmen
durchsetzen.
Künstlicher
Geysir
Und
was
ist
nun
der
Stadt
entga
ngen?
Schwer
zu
sagen,
schließlich
weiß
ja
niemand,
was
denn
von
den
zum
Teil
hochfliegenden
Plänen
hätte
umgesetzt
werden
können.
Vielleicht
der
künstliche
Geysir,
der
in
regelmäßigen
Abständen
eine
100
Meter
hohe
Heißwassersäule
in
den
Himmel
über
Osnabrück
spucken
sollte?
Oder
der
Skywalk,
der
den
Besuchern
einen
Blick
ins
weite
Rund
des
ehemaligen
Steinbruchs
aus
luftiger
Höhe
gewähren
sollte?
Oder
das
Amphitheater,
in
dem
Highlights
kulturellen
Schaffens
auch
nach
der
Buga
möglichst
viele
Besucher
nach
Osnabrück
locken
sollten?
Was
seinerzeit
mit
wohlklingenden
Worten
in
der
Machbarkeitsstudie
als
Höhepunkte
eines
landschaftsarchitektonischen
Gesamtkunstwerkes
Piesberg
angepriesen
wurde,
hat
sich
als
kunstvoll
gezeichnetes
Luftschloss
entpuppt.
Dabei
darf
aber
nicht
übersehen
werden,
dass
sich
sowohl
der
Piesberg
als
auch
die
umliegenden
Flächen
weiterentwickelt
haben.
Die
Beerdigung
der
Buga
hat
also
wahrlich
nicht
das
Ende
allen
Lebens
nach
sich
gezogen,
sondern
vielmehr
so
manches
andere
zarte
Pflänzchen
gedeihen
lassen.
Es
ist
zwar
wahr,
dass
die
Entwicklung
nun
wesentlich
langsamer
vorangeht,
als
es
mit
einer
Buga
als
Rückenwind
wahrscheinlich
gegangen
wäre,
falsch
ist
aber,
dass
durch
den
Abschied
von
der
Bundesgartenschau
ein
entwicklungsfähiges
touristisches
Highlight
der
Region
komplett
abgehängt
worden
ist.
Langsam
wächst
es
Die
Aussichtsplattform,
die
alte
Zechenbahn,
Wanderwege,
eine
Vielzahl
von
Festen
und
vieles
mehr
sind
beredte
Zeugen
einer
Entwicklung,
die
langsam
wachsen
lässt,
was
zuvor
mit
dem
Dopingmittel
Buga
im
Rekordtempo
hätte
installiert
werden
sollen.
Heute
sagen
zu
wollen,
dass
die
Buga
eine
ebenso
nachhaltige
Entwicklung
zugelassen
hätte,
ist
müßig,
weil
nicht
belegbar.
Das
Thema
ist
jedenfalls
Geschichte,
und
die
Zahl
derer,
die
sich
im
kommenden
Jahr
daran
erinnern
werden,
dass
ja
2015
in
Osnabrück
eine
Bundesgartenschau
hätte
eröffnet
werden
sollen,
wird
überschaubar
sein.
Bildtext:
Eine
schöne
Idee,
aber
leider
nicht
genug
Geld:
Die
Buga
auf
dem
Piesberg
wurde
abgeblasen.
Foto:
Gert
Westdörp/
Petra
Boettcher
Kühne
Pläne,
geplatzte
Träume:
In
einer
neuen
Serie
stellen
wir
Projekte
aus
den
vergangenen
Jahrzehnten
vor,
die
in
Osnabrück
einmal
verwirklicht
werden
sollten,
obwohl
sie
uns
heute
kurios
erscheinen.
Autor:
Dietmar Kröger