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1
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1.
Erscheinungsdatum:
05.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gelber Sack soll verschwinden
Im nächsten Jahr kommt die Wertstofftonne
Duales System vor dem Kollaps
Zwischenüberschrift:
Osnabrück will den gelben Sack abschaffen – Verhandlungen mit dem Dualen System
Kreis gründet Initiative zur Abschaffung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Service-
Betrieb
will
mit
der
Einführung
der
Wertstofftonne
2015
den
gelben
Sack
abschaffen,
die
Verhandlungen
mit
dem
Dualen
System
laufen
bereits.
Auf
diese
Weise
könnten
zwei
parallele
Sammelsysteme
vermieden
werden.
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
will
mit
der
Einführung
der
Wertstofftonne
2015
den
gelben
Sack
abschaffen.
"
Wir
verhandeln
mit
dem
Dualen
System
darüber"
,
bestätigte
der
Leiter
Abfallwirtschaft,
Detlef
Schnier.
Die
Mülltrennung
würde
einfacher,
die
Stadt
hätte
eine
zusätzliche
Einnahmequelle.
Berlin,
Bielefeld,
Braunschweig
haben
sie
schon.
Auch
der
OSB
steht
Tonne
bei
Fuß.
Seit
2011
läuft
in
Eversburg
der
Feldversuch
mit
der
Wertstofftonne.
900
Haushalte
verfügen
über
die
240-
Liter-
Behälter
mit
dem
orangefarbenen
Deckel,
um
darin
all
das
zu
entsorgen,
was
recycelt
werden
kann
–
aber
nicht
aus
Glas
oder
Papier
besteht
und
nicht
als
Verpackungsmaterial
mit
dem
Grünen
Punkt
gekennzeichnet
ist.
Das
am
1.
Juni
2012
in
Kraft
getretene
Kreislaufwirtschaftsgesetz
legt
grundsätzlich
fest,
dass
Metall-
und
Kunststoffabfälle
spätestens
ab
dem
1.
Januar
2015
getrennt
vom
Restmüll
zu
erfassen
sind.
Lukrativ
und
für
den
Bürger
nachvollziehbar
wird
die
Sammlung
aber
erst,
wenn
sie
den
gelben
Sack
ersetzt
–
zwei
parallele
Sammelsysteme
also
vermieden
werden.
Noch
gibt
es
beim
Wertstoff
getrennte
Systeme.
Die
damit
verbundene
Müllspalterei
treibt
zuweilen
seltsame
Blüten.
Nicht
das
Material
entscheidet
über
den
Verwertungsweg,
sondern
die
Funktion.
Beispiel
Kleiderbügel:
Wer
ein
Hemd
kauft,
das
auf
einem
Kleiderbügel
hängt,
kann
den
Bügel
als
"
Verpackung"
im
gelben
Sack
entsorgen.
Ein
isoliert
gekaufter
Bügel
gehört
dagegen,
wenn
er
seinen
Dienst
erfüllt
hat,
in
den
Restmüll.
Außer
in
Eversburg.
Dort
fliegt
der
Bügel
in
die
Wertstofftonne.
"
Ich
mache
daraus
keine
Wissenschaft"
,
sagt
eine
Eversburgerin,
die
zu
den
900
Versuchsteilnehmern
gehört.
Denn
das
Material
werde
ja
wiederverwertet,
egal,
in
welcher
Tonne
es
lande.
Sie
finde
die
Wertstofftonne
prinzipiell
gut
und
würde
es
begrüßen,
wenn
darin
alles
verschwinden
könnte,
auch
der
Verpackungsmüll.
In
ihrem
Betrieb
für
Elektroartikel
und
Haushaltsgeräte
fielen
zum
Beispiel
große
Mengen
an
Styroporverpackungen
an,
die
wunderbar
in
die
Wertstofftonne
passten.
Nach
der
reinen
Lehre
ein
Fehlwurf.
Stofflich
aber
in
Ordnung
und
vom
OSB
bislang
auch
nicht
beanstandet.
Etwa
85
Tonnen
Wertstoff
sammelt
der
OSB
pro
Jahr
im
Eversburger
Feldversuch
ein.
Das
macht
etwa
5,
7
Kilo
pro
Kopf.
Eversburg
liegt
damit
unter
dem
Bundesdurchschnitt
von
gut
sieben
Kilo.
Detlef
Schnier
beunruhigt
das
nicht:
"
Alles
zwischen
fünf
und
sieben
Kilo
ist
in
Ordnung."
Ein
Problem
ist
eher
der
hohe
Anteil
an
Fremdstoffen,
die
nicht
in
die
Wertstofftonne
gehören.
Sie
machen
30
bis
50
Prozent
der
gesammelten
Menge
aus.
Die
verwertbaren
Mengen
genügen
nicht,
die
Wertstoffsammlung
kostendeckend
zu
betreiben.
Mit
dem
Material
aus
dem
gelben
Sack
wäre
das
vermutlich
anders.
Deshalb
strebt
der
OSB
eine
Vereinbarung
mit
den
Betreibern
des
Dualen
Systems
an.
Die
Gespräche
laufen,
bestätigt
Schnier.
Details
will
er
noch
nicht
verraten,
um
die
Verhandlungen
nicht
zu
belasten
und
der
Politik
nicht
vorzugreifen.
In
der
nächsten
Sitzung
des
Werksausschusses
Abfallwirtschaft
am
Dienstag,
18.
September,
will
er
den
Ratsfraktionen
ein
Konzept
für
die
Osnabrücker
Wertstofftonne
vorlegen.
In
Bielefeld
ist
im
Juni
die
Sammlung
von
"
Leichtverpackungen
und
stoffgleichen
Nichtverpackungen"
in
einer
Wertstofftonne
angelaufen.
Dort
teilen
sich
der
städtische
Eigenbetrieb
WRB
Wertstoffrecycling
und
das
Duale
System
den
Kuchen.
Die
Braunschweiger
werfen
schon
seit
Anfang
des
Jahres
Wertstoff
und
Verpackungsmüll
in
eine
Tonne,
die
die
Firma
Alba
abgeholt.
Stadt
und
Region
Hannover
führten
2012
die
"
O-
Tonne"
ein.
Wie
die
Wertstoffsammlung
ab
2015
im
Landkreis
Osnabrück
organisiert
sein
wird,
steht
nach
Angaben
von
Sprecher
Burkhard
Riepenhoff
noch
nicht
fest.
"
Wir
warten
auf
die
Durchführungsbestimmungen
zum
Kreislaufwirtschaftsgesetz,
die
der
Bund
für
den
Herbst
angekündigt
hat."
Bildtext:
In
Eversburg
nutzen
testweise
900
Haushalte
die
Wertstofftonne.
2015
wird
sie
flächendeckend
in
Osnabrück
eingeführt.
Der
gelbe
Sack
für
den
Verpackungsmüll
soll
nach
den
Plänen
des
OSB
abgeschafft
werden.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
In
die
Tonne
Der
gelbe
Sack
gehört
in
die
Tonne.
Es
wäre
ein
großer
Unfug,
nach
dem
1.
Januar
2015
zwei
Sammelsysteme
für
identische
Stoffe
zu
unterhalten.
Wir,
die
wir
brav
den
Müll
trennen,
werden
die
Gefolgschaft
verweigern,
wenn
verlangt
wird:
den
alten
Plastikeimer
bitte
in
die
Wertstofftonne,
die
Plastikschale
aus
der
Zahnbürstenpackung
aber
in
den
gelben
Sack.
Versuchen
Sie
mal,
dieses
Prinzip
einem
Kind
zu
erklären.
Der
Abfallwirtschaftsbetrieb
des
Landkreises
gehört
zu
den
Gründungsmitgliedern
einer
Initiative,
die
das
Duale
System
abschaffen
will.
Der
Vorstoß
verdient
Unterstützung.
Auch
die
Forderung,
die
Oberhoheit
über
Entsorgung
und
Recycling
in
kommunale
Hände
zu
legen,
geht
in
die
richtige
Richtung.
Denn
es
darf
nicht
sein,
dass
sich
private
Anbieter
die
Rosinen
auf
dem
Müllmarkt
herauspicken
und
die
kommunalen
Entsorger
auf
dem
Restmüll
sitzen
bleiben.
Die
Folge:
steigende
Müllgebühren.
Denn
was
dem
kommunalen
Entsorger
beim
Wertstoffrecycling
an
Einnahmen
entginge,
müsste
er
auf
die
Gebühren
umlegen.
Das
gehört
in
die
Wertstofftonne
Kunststoff-
und
Verbundstoffverpackungen:
Unter
anderem
Milchkartons,
Joghurtbecher
(ohne
Aludeckel)
,
Shampooflaschen,
Plastiktüten.
Metallverpackungen:
Konservendosen,
pfandfreie
Getränkedosen,
Kronkorken.
Kunststoffe:
Folien,
Schalen,
Putzeimer,
Blumentöpfe,
Dokumentenhüllen,
Frischhalteboxen,
Spielzeug.
Metalle:
Werkzeuge,
Nägel,
Bestecke,
Drahtbügel,
Alu-
Grillschalen,
Spielzeug
aus
Metall,
Töpfe.
Nicht
für
die
Wertstofftonne:
Elektrogeräte,
Leuchtmittel,
Batterien,
Altkleider,
Bau-
und
Gartenabfälle,
Bio-
Abfälle,
Glas,
Holz,
Papier.
(Aus
der
Braunschweiger
Sortierhilfe)
Osnabrück.
Das
Duale
System
steht
massiv
in
der
Kritik.
Im
Frühjahr
haben
vier
Entsorger,
darunter
die
Awigo
des
Landkreises
Osnabrück,
eine
"
Gemeinschaftsinitiative
zur
Abschaffung
des
Dualen
Systems"
(Gemini)
gegründet.
"
Unser
Ziel
ist
es,
dass
die
Federführung
in
der
Abfallwirtschaft
in
kommunaler
Hand
bleibt"
,
sagt
Landkreissprecher
Burkhard
Riepenhoff.
Das
Duale
System,
in
dem
bundesweit
zehn
Unternehmen
agieren,
sei
intransparent
und
ineffektiv.
Die
Initiative
Gemini
haben
die
Entsorgungsunternehmen
der
Landkreise
Warendorf
und
Osnabrück
sowie
der
Städte
Kaiserslautern
und
Bassum
ins
Leben
gerufen.
Sie
wird
von
20
weiteren
Entsorgern
unterstützt
.
Das
System
des
gelben
Sacks
stand
im
ersten
Halbjahr
2014
vor
einem
Desaster.
Es
klaffte
eine
Deckungslücke
von
53
Millionen
Euro.
Der
Handel
stützte
den
Apparat
mit
20
Millionen
Euro.
Um
das
System
zu
stabilisieren,
versucht
die
Bundesregierung,
Lücken
zu
schließen.
Ein
Ergebnis
ist
etwa
die
"
7.
Verordnung
zur
Änderung
der
Verpackungsverordnung"
.
Darin
wird
dem
Einzelhandel
die
Eigenrücknahme
des
Verpackungsmülls
ab
Oktober
entzogen.
Kunden
können
heute
den
Verpackungsmüll
im
Laden
hinterlassen.
Der
Handel
meldet
dem
Dualen
System
die
Mengen
und
erhält
dafür
Gebühren
erstattet.
Dabei
soll
es
zu
Mogeleien
gekommen
sein.
Wie
der
"
Spiegel"
berichtete,
hat
die
Eigenrücknahme,
zumindest
auf
dem
Papier,
ein
unrealistisches
Volumen
erreicht.
Dem
Dualen
System
sind
dadurch
pro
Jahr
300
Millionen
Euro
entgangen.
Ab
Oktober
gibt
es
für
den
Handel
keine
Rückerstattung
mehr.
Die
Sammelbehälter
werden
aber
wohl
in
den
Geschäften
bleiben.
"
Für
uns
hat
das
keine
Relevanz"
,
sagt
etwa
Andre
Kallmeyer,
Inhaber
eines
Edeka-
Marktes
in
Lüstringen.
Täglich
komme
nur
ein
halber
Sack
Verpackungsmüll
zusammen.
Autor:
Wilfried Hinrichs