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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Künstler-Grabmal restauriert
Zwischenüberschrift:
Gegen den Verfall: Verein engagiert sich weiter auf dem Johannisfriedhof
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seine eigenen Kunstwerke prägen Osnabrück und das Umland. Nun ist das historische Grabmal des vor 80 Jahren gestorbenen Künstlers Lukas Memken auf dem Johannisfriedhof aufwendig restauriert worden. Weitere Grabmäler sollen folgen.

Der zunehmende Verfall des Grabmals habe ein sofortiges Handeln notwendig gemacht, berichtet Henning Sannemann, der sich als Vorsitzender im Förderkreis Hasefriedhof-Johannisfriedhof engagiert. Der Förderkreis setzt sich seit Langem für den Erhalt historischer Grabmäler und die Pflege des Friedhofs ein, besonders um damit " einzigartige Zeugnisse Osnabrücker Stadtgeschichte" zu sichern. In der jüngsten Restaurierungsmaßnahme waren es die Grabmäler der Familie Schroeder und Lukas Memken, die vor der sicheren Zerstörung bewahrt wurden.
Besonders Memkens Grabstätte würdigte der Förderkreis als wichtiges Erinnerungsstück. Lukas Memken hatte als Bildhauer um die Jahrhundertwende im Osnabrücker Raum gewirkt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Kanzel der Kirche in Oesede und große Teile der Ausstattung der Osnabrücker Johanniskirche. Den meisten Osnabrückern dürfte aber besonders ein Werk Memkens bekannt sein: 1925 schuf er die noch immer auf dem Domhof befindliche Nachbildung des zuvor verloren gegangenen Löwenpudels.

Auch sein eigenes Grabmal in Form einer Christusstatue schuf der 1862 geborene Memken selbst. Weit weniger prominent ist das Grabmal der Familie Schroeder. Man habe versucht etwas über die Familie herauszufinden, auch um Unterstützer für die Restaurierung zu gewinnen, berichtet Hennig Sannemann, die Suche sei jedoch ohne Erfolg gewesen. Dennoch habe man sich entschieden, die dringende Instandsetzung auch an dem reliefförmigen Grabmal voranzutreiben. " Risse im Stein und abgebrochene Elemente hätten zu weiteren, noch gravierenderen Beschädigungen führen können", erklärt Niels Biewer vom Förderkreis.

Die Instandsetzung hatte die renommierte Restauratorin Inga Probst aus Husum übernommen, die bereits bei vergangenen Aktionen auf dem Johannishof eingebunden war. In wochenlanger Arbeit reinigte sie die Kunstwerke und besserte sowohl Memkens Statue, als auch das Relief der Familie Schroeder aus. Fehlende oder abgebrochene Stücke wurden ersetzt und Risse im Stein geschlossen. Das hätten auch viele andere Grabmäler auf dem Johannisfriedhof nötig. " Wir müssen immer schauen, was wir mit unseren finanziellen Mitteln stemmen können. Unsere Mitgliedsbeiträge sind stark begrenzt, Spenden laufen nur unregelmäßig ein", so der Vereinsvorsitzende Sannemann. Für die Restaurierung der Grabmäler Memkens und der Familie Schroeder seien immerhin 4000 Euro angefallen. Die Nordwestdeutsche Treuhandstelle für Grabpflege GmbH beteiligte sich an den Kosten mit 1000 Euro.

Landesweit einzigartig

Der Förderkreis arbeitet bei der Pflege der beiden historischen Friedhöfe eng mit dem Osnabrücker Service-Betrieb zusammen. Das funktioniere sehr gut, betont Sannemann. Sein Mitstreiter Biewer ergänzt aber, dass man sich an manch einer Stelle von der Stadt ein größeres Bewusstsein für die Einzigartigkeit der Friedhöfe wünsche. " Friedhöfe, die Stadtgeschichte bis ins 19. Jahrhundert hinein abbilden, sind in Norddeutschland extrem selten geworden, in Niedersachsen ist der Johannisfriedhof sogar einzigartig", so Biewer.

Der Förderkreis hofft, mit seinem Anliegen weiter viele Bürger der Stadt Osnabrück für den historischen Stellenwert der Friedhöfe zu begeistern. Geholfen werden könne nicht nur mit Geld. Auch praktische Hilfe zum Beispiel bei Putztagen sei gern gesehen.
Bildtext:
Restauratorin Inga Probst reinigt das Grabmal der Familie Schroeder. Das hätten auch andere Gräber nötig.
Foto:
privat
Autor:
Nils Stockmann


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