User Online: 7 |
Timeout: 09:28Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
02.09.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geplatzt
Überschrift:
Autobahn bis vors Theater
Zwischenüberschrift:
Wo das Nussbaum-Haus steht, sollte die Lotter Straße entlanglaufen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wäre
der
Bebauungsplan
113
zur
Verschwenkung
der
Lotter
Straße
in
den
Siebzigerjahren
umgesetzt
wurden,
liefe
jetzt
die
Lotter
Straße
über
das
Grundstück,
auf
dem
heute
das
Felix-
Nussbaum-
Haus
steht.
Die
Lotter
Straße
sollte
nach
dem
Plan
direkt
in
die
Dielingerstraße
münden.
Der
Verkehr
stelle
nicht
den
Hauptgrundsatz
der
Stadtsanierung
dar,
versicherte
der
damalige
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
1975
nach
einer
siebenstündigen
Sondersitzung
von
Rat
und
Verwaltung.
Aber
wa
rum
wollte
man
damals
unbedingt
die
Dielinger-
und
die
Lortzingstraße
vierspurig
ausbauen,
wenn
nicht,
um
freie
Fahrt
für
freie
Bürger
zu
erreichen?
Im
Mai
1973
war
ein
großes
Konzept
zur
Sanierung
der
Osnabrücker
Innenstadt
aufgelegt
worden.
Ein
Teil
davon
war
die
Verschwenkung
der
Lotter
Straße.
Sie
sollte
dadurch
direkt
in
die
Dielingerstraße
und
die
Lortzing-
straße
führen.
Quasi
eine
Stadtautobahn
bis
vors
Theater.
Es
sollte
zwölf
Jahre
dauern,
bis
diese
Idee
endgültig
begraben
wurde.
Einen
Lichtblick
immerhin
verkündete
OB
Weber
nach
der
Mammutsitzung
vor
fast
40
Jahren:
Das
Kulturgeschichtliche
Museum
und
das
Naturwissenschaftliche
Museum
sollten
erhalten
bleiben,
vielmehr
solle
die
verschwenkte
Lotter
Straße
zwischen
den
beiden
Häusern
verlaufen.
Bei
der
Verabschiedung
des
Bebauungsplanes
113
im
Dezember
1976
folgten
nur
sechs
Ratsmitglieder
der
mahnenden
Stimme
des
FDP-
Ratsherrn
Petersson,
den
Plan
abzulehnen,
weil
die
Verschwenkung
"
gleich
einem
Trichter
ein
hohes
Maß
an
zusätzlicher
Verkehrsbelastung
in
die
Innenstadt"
bringe.
An
dieser
Stelle
war
übrigens
auch
einmal
eine
Untertunnelung
für
Fußgänger
im
Gespräch.
Zwei
Monate
später
wurde
Kritik
laut:
Rechtsanwalt
Rainer
Tenfelde,
Vertreter
der
betroffenen
Anlieger
der
Lotter
Straße
und
späterer
CDU-
Ratsherr,
führte
eine
ganze
Liste
von
Bedenken
an.
Unter
anderem
machte
er
deutlich,
dass
die
Verkehrsführung
spätestens
an
Theater
und
Dom
zu
Engpässen
führe,
die
Verschwenkung
demnach
keine
angemessene
Stadteinfahrt
darstelle.
Zudem
seien
die
Kosten
nicht
einmal
"
überschlägig
geschätzt"
worden.
Von
sechs
Millionen
Mark
sprach
die
Stadt,
andere
meinten,
die
Aktion
koste
mindestens
zehn
Millionen
Mark.
Als
das
Oberverwaltungsgericht
Lüneburg
den
Bebauungsplan
113
Anfang
1979
aus
formalen
Gründen
für
nichtig
erklärte,
hielt
das
die
Politik
nicht
davon
ab,
den
Plan
im
Frühjahr
1979
ohne
große
Veränderungen
erneut
vorzustellen.
Hoch
her
ging
es
in
einer
Sitzung
des
Planungsausschusses,
zu
der
viele
Mitglieder
der
Initiative
"
Gegen
die
Verschwenkung
der
Lotter
Straße"
erschienen
waren.
SPD
und
CDU
beharrten
auf
den
alten
Planungen,
nur
die
FDP
hielt
dagegen.
Ein
Jahr
später
knickten
die
beiden
großen
Partien
ein
und
forderten
einen
neuen
Bebauungsplan,
wieder
gegen
die
Stimmen
der
FDP.
Ein
Hintertürchen
wollte
sich
die
Ratsmehrheit
aber
noch
offen
lassen.
Der
FDP,
die
die
Verschwenkung
gänzlich
streichen
wollte,
warf
der
SPD-
Fraktionsvorsitzende
vor,
sie
laufe
"
kommunalpolitisch
Amok"
.
Im
September
1982
begann
das
Umschwenken
von
der
Verschwenkung:
Wieder
einmal
hatte
die
FDP
gefordert,
endgültig
auf
die
Verschwenkung
zu
verzichten
und
einen
neuen
Bebauungsplan
aufzustellen
–
mit
Erfolg.
Vor
allem
bei
den
Anliegern
wuchs
die
Hoffnung,
dass
sich
was
tut.
Denn
seit
zehn
Jahren
galt
für
sie
die
Veränderungssperre,
sie
konnten
also
keine
Unterhaltungsarbeiten
an
ihren
Häusern
durchführen
lassen.
Aber
noch
einmal
gingen
drei
Jahre
ins
Land,
ehe
die
Verschwenkung
der
Lotter
Straße
endgültig
begraben
wurde.
Im
September
kamen
die
Mitglieder
des
Planungs-
,
Bau-
und
Verkehrsausschusses
überein,
den
berüchtigten
Bebauungsplan
113
ohne
die
aufwendige
Verlegung
der
Lotter
Straße
weiterzuverfolgen.
Die
von
Anfang
an
umstrittene
Verschwenkung
sei
nicht
nötig,
weil
das
von
Fachleuten
beschworene
Chaos
an
dem
Knotenpunkt
ausgeblieben
sei,
obwohl
das
Parkhaus
Nikolaiort
und
der
Busring
in
Betrieb
genommen
worden
seien.
Bildtext:
Nach
den
Plänen
von
1973
sollte
die
Lotter
Straße
zwischen
dem
Kulturgeschichtlichen
und
dem
damaligen
Naturwissenschaftlichen
Museum
in
die
Dielingerstraße
und
Lortzingstraße
führen.
Foto:
Gert
Westdörp,
Petra
Boettcher
Kühne
Pläne,
geplatzte
Träume:
In
einer
neuen
Serie
stellen
wir
Projekte
aus
den
vergangenen
Jahrzehnten
vor,
die
in
Osnabrück
einmal
verwirklicht
werden
sollten,
obwohl
sie
uns
heute
kurios
erscheinen.
Autor:
Ulrike Schmidt
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein