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1.
Erscheinungsdatum:
29.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Kunstkenner, Kirchenhistoriker, Seelsorger
Zwischenüberschrift:
Die Dolfenstraße erinnert an den langjährigen Domarchivar Monsignore Christian Dolfen
Artikel:
Originaltext:
Schinkel-
Ost.
Unweit
der
katholischen
Rosenkranzkirche
ist
dem
Priester
und
Domarchivar
Christian
Dolfen
mit
einer
Straßenbenennung
ein
würdiges
Denkmal
gesetzt
worden.
Er
befindet
sich
dort
in
einer
Gesellschaft,
die
ihm
sicherlich
angenehm
gewesen
wäre:
Der
Zentrumspolitiker
Ludwig
Windthorst,
der
Historiker
und
Gymnasialprofessor
am
Carolinum
Ludwig
Schir
meyer
und
Professor
Karl
Brandi,
ebenfalls
Historiker,
zählen
zu
seinen
Straßen-
Nachbarn.
Christian
Dolfen
kam
am
26.
Dezember
1877
als
Kind
einer
Arbeiterfamilie
in
Köln-
Ehrenfeld
zur
Welt.
Die
Startbedingungen
waren
für
ihn
nicht
günstig:
Die
Eltern
starben
früh,
und
Christian
kam
mit
seinem
jüngeren
Bruder
in
ein
Waisenheim.
Hier
fehlte
es
an
der
Geborgenheit
und
Nestwärme,
die
man
als
Kind
braucht.
Immerhin
erkannte
aber
ein
Erzieher
die
besondere
Begabung
des
Kindes
und
vermittelte
ihm
eine
höhere
Schulbildung
auf
einem
Internat
des
Redemptoristenordens,
dem
Collegium
Josephinum
in
Bonn.
Da
aber
durch
die
Jesuitengesetze
der
preußischen
Regierung,
Stichwort
Kulturkampf,
die
Arbeit
des
Ordens
auf
deutschem
Reichsgebiet
stark
behindert
wurde,
verlegte
die
Schule
ihren
Standort
ins
niederländische
Vaals.
Dort,
nahe
der
deutschen
Grenze
zu
Aachen,
erlangte
Dolfen
das
Abitur.
Hohe
Begabung
Anschließend
begann
er
1899
in
Trier
das
Studium
der
Theologie
und
Philosophie
und
setzte
es
1902
in
Geistingen
(heute
Hennef/
Sieg)
fort,
wo
er
1904
auch
zum
Priester
geweiht
wurde.
Die
Oberen
des
Redemptoristenordens
hielten
es
seiner
Begabung
für
angemessen,
ihn
zu
weiteren
Studien,
insbesondere
der
Kirchengeschichte,
an
die
Universität
Bonn
zu
schicken.
Daneben
hielt
er
seine
eigenen
Vorlesungen
in
der
Ordenshochschule.
Der
Erste
Weltkrieg
unterbrach
die
akademische
Laufbahn.
Dolfen
diente
als
Divisionspfarrer
über
die
gesamte
Dauer
des
Krieges
und
war
"
stets
in
den
vordersten
Stellungen
anzutreffen"
,
wie
es
in
einem
Nachruf
heißt.
Dafür
erhielt
er
das
Eiserne
Kreuz
I.
Klasse,
"
für
einen
Geistlichen
zu
jener
Zeit
eine
erstaunliche
Ehrung"
.
1919
trat
Dolfen
in
den
Dienst
des
Bistums
Osnabrück.
Aufgabenschwerpunkte
waren
die
Finanz-
und
die
Bauverwaltung.
Er
nahm
aber
auch
die
kunsthistorischen
Schätze
des
Bistums
in
seine
besondere
Obhut.
Er
gilt
als
der
eigentliche
Gründer
des
Diözesanmuseums.
Der
Domschatz
und
die
Bestände
des
Archivs
waren
bald
über
die
Bistumsgrenzen
hinaus
in
der
Fachwelt
gefragt.
Im
Diözesanmuseum
wurde
alles
aufbewahrt,
was
im
Dom
und
in
den
Kirchen
des
Bistums
bei
Umbauten
oder
Renovierungen
als
"
überflüssig"
oder
"
veraltet"
aussortiert,
aber
von
Dolfen
als
kunst-
und
kirchenhistorisch
wertvoll
beurteilt
wurde.
Sonst
vielleicht
durch
Unkenntnis
verloren
gegangene
Paramente,
Plastiken,
Altargerätschaften,
Bildnisse
und
Kirchengestühl
bekamen
ihren
Platz
in
den
Museumsbeständen.
Seelsorge
Von
1922
bis
1938
bekleidete
Dolfen
die
Stelle
eines
Domvikars
und
war
somit
auch
seelsorgerisch
tätig.
Er
war
bekannt
für
"
originelle
und
kraftvolle"
Predigten,
in
denen
er
seine
"
knorrige
Persönlichkeit"
und
eine
"
kernige
Frömmigkeit"
nicht
versteckte.
"
Nebenher"
erlangte
er
1933
in
Münster
den
theologischen
Doktorgrad
mit
einer
Arbeit
über
Erasmus
von
Rotterdam.
Baugeschichte
und
Ausstattung
des
Doms
wuchsen
ihm
mehr
und
mehr
ans
Herz.
Er
schrieb
Aufsätze
über
die
Glocken,
das
bronzene
Taufbecken,
den
Hofslegers-
Kelch
und
das
perspektivische
Barockgitter
vor
dem
Chorumgang.
Auch
weltliche
Kunstschätze
wie
der
Ratskronleuchter
und
der
Kaiserpokal
im
Rathaus
waren
Gegenstand
seiner
Forschungen.
Als
gegen
Ende
des
letzten
Krieges
Dächer
und
Türme
des
Doms
starke
Bombenschäden
erlitten,
war
es
Dolfen,
der
durch
seine
inzwischen
weitreichenden
Beziehungen
für
schnelle
Abhilfe
sorgte
und
die
Wiederherstellung
mit
kunstgeschichtlichem
Sachverstand
begleitete.
Zu
seinem
75.
Geburtstag
erhielt
Dolfen
1952
die
Möser-
Medaille
der
Stadt
Osnabrück.
Weitere
Ehrungen
erreichten
ihn
vonseiten
der
Universität
Göttingen
(Ehrendoktor
der
Philosophie)
,
des
Bundespräsidenten
(Bundesverdienstkreuz
erster
Klasse)
und
der
katholischen
Kirche
(Päpstlicher
Geheimkämmerer
und
Wirklicher
Geistlicher
Rat)
.
Am
17.
Mai
1961
erlag
Dolfen
im
84.
Lebensjahr
einer
schweren
Krankheit.
Bildtexte:
Die
Dolfenstraße
liegt
im
Osnabrücker
Stadtteil
Schinkel-
Ost,
nur
unweit
der
katholischen
Rosenkirche.
Christian
Dolfen
(1877-
1961)
war
unter
anderem
Domarchivar
in
Osnabrück.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Bistumarchiv
Osnabrück
Autor:
jod