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1
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1.
Erscheinungsdatum:
29.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Vor
100
Jahren
Erster
Weltkrieg
Überschrift:
Selbstversorger und Schwarzhändler
Zwischenüberschrift:
Ausstellung: Eine Stadt im Ersten Weltkrieg – Osnabrück im "Hungerwinter" 1916/17
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Schon
kurz
nach
der
Mobilmachung
im
Jahr
1914
stiegen
auch
in
Osnabrück
die
Lebensmittelpreise.
Grund
dafür
war
anfangs
aber
noch
kein
Mangel
an
verfügbaren
Grundnahrungsmitteln,
sondern
das
irrationale
Einkaufsverhalten
der
Bevölkerung.
Aus
Furcht
vor
Lebensmittelknappheit
füllten
sie
Keller
und
Vorratskammern
mit
allerlei
Haltbarem.
Schon
im
Herbst
1914
bestimmte
der
Bundesrat
deshalb
eine
Verordnung
zur
Einführung
von
einheitlichen
Höchstpreisen.
Deren
Einhaltung
kontrollierte
ab
Oktober
1915
in
Osnabrück
die
Preisprüfungsstelle
der
Stadt,
die
gegen
den
Willen
des
Kleinhandels
auch
eine
Preisauszeichnungspflicht
durchsetzte.
Wenig
später
verschärfte
sich
die
Versorgungssituation
tatsächlich:
Die
Nahrungsmittelimporte
gingen
drastisch
zurück,
und
der
heimischen
Landwirtschaft
fehlten
wegen
der
Einberufungen
die
dringend
benötigten
Arbeitskräfte
und
zusätzlich
die
vom
Heer
remontierten
Pferde.
Düngemittel
und
Futter
für
das
Vieh
wurden
ebenfalls
knapp.
Regierung,
Militär
und
Behörden
erließen
daraufhin
eine
Flut
an
Verordnungen
zur
Verwaltung
des
Mangels.
Diese
reichten
von
Vorschriften
zur
Ackernutzung
und
Viehhaltung
über
Fleischverkaufsverbote
an
bestimmten
Tagen
bis
hin
zur
Verwertung
von
Abfallstoffen.
Knappe
Lebensmittel
wurden
aus
Gründen
der
gerechten
Verteilung
rationiert.
Lebensmittelkarten
für
Brot
machten
im
März
1915
den
Anfang,
später
gab
es
für
alle
wichtigen
Grundnahrungsmittel
und
Textilien
Berechtigungskarten.
Der
Staat
betrieb
intensive
Propaganda,
um
die
Bürger
zur
Sparsamkeit
zu
ermuntern.
"
Tenor
all
dieser
Verlautbarungen
war:
'
Wer
Lebensmittel
verschwendet,
vergeht
sich
am
Vaterland!
'",
erklärt
Marie
Toepper,
Volontärin
im
Museum
Industriekultur,
die
die
Ausstellung
"
Eine
Stadt
im
Ersten
Weltkrieg"
gemeinsam
mit
Leiter
Rolf
Spilker
kuratiert
hat.
Diese
Haltung
gipfelte
im
Appell
an
die
deutschen
Hausfrauen
in
einem
Merkblatt
zur
sparsamen
Haushaltsführung
von
1915:
"
Deutsche
Hausfrauen,
tut
Eure
Pflicht,
[...]
es
liegt
in
Eurer
Hand,
den
Krieg
zu
gewinnen."
Mit
Sparsamkeit
war
der
Not
im
Hungerwinter
1916/
17
dann
aber
nicht
mehr
beizukommen.
Wegen
der
schlechten
Kartoffelernte
im
Herbst
dominierte
bald
die
Steckrübe
als
allgegenwärtiges
Sättigungsmittel
den
Speiseplan.
"
Die
Steckrübe,
die
vormals
als
Futtermittel
für
die
Tiere
angebaut
wurde,
fand
plötzlich
überall
in
der
Küche
Verwendung:
Zum
Brotbacken,
als
Streckmittel
für
Kaffee,
als
Marmelade
eingemacht
oder
schlicht
als
Eintopf"
,
so
Toepper.
Den
Menschen
auf
dem
Land
ging
es
wesentlich
besser
als
denen
in
der
Stadt,
denn
sie
konnten
sich
selbst
versorgen,
währen
den
Städtern
nur
der
teure
Schwarzmarkt
blieb.
In
der
Stadt
Osnabrück
betrug
das
Verhältnis
von
Selbstversorgern
und
Erzeugern
zu
Versorgungsberechtigten
616
zu
75
600,
im
Landkreis
dagegen
17
635
zu
12
700,
weshalb
es
dort
kaum
gravierende
Mangelerscheinungen
gab.
Gut
hatte
es,
wer
als
Städter
Verwandtschaft
oder
enge
Freunde
auf
dem
Land
hatte,
die
von
ihren
Erträgen
etwas
abgaben.
Bildtext:
Alltag
in
einer
Osnabrücker
Küche
zur
Zeit
des
Ersten
Weltkriegs.
An
erster
Stelle
stand
die
Sparsamkeit
mit
Lebensmitteln.
Foto:
Niedersächsisches
Landesarchiv
Eine
Stadt
im
Ersten
Weltkrieg
Bis
zum
28.
September
zeigt
das
Museum
Industriekultur
seine
Ausstellung
"
Eine
Stadt
im
Ersten
Weltkrieg.
Osnabrück
1914–1918"
.
In
dieser
Serie
stellen
wir
Exponate
der
Ausstellung
vor.
Zu
sehen
sind
sie
im
Magazingebäude
am
Süberweg
50a
in
Osnabrück.
Die
Öffnungszeiten:
mittwochs
bis
sonntags
10
bis
18
Uhr.
Autor:
Regine Bruns