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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück auf dem langen Weg zur Gleichstellung
Zwischenüberschrift:
Teile des Aktionsplans sollen bis 2017 umgesetzt werden
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist ein Grundrecht. Im wirklichen Leben gibt es aber immer noch große Lücken zwischen berechtigtem Anspruch und Realität. Der Rat der Stadt hat die Umsetzung eines Gleichstellungsaktionsplanes verabschiedet. Bis 2017 sollen die ersten Pläne umgesetzt sein.
Der jetzt auch als Broschüre vorliegende Aktionsplan bietet einen kompakten Überblick über das, was schon gemacht wurde, was angestrebt wird und was auf den Prüfstand gestellt werden soll. Bis 2017 bleibt Zeit zur Umsetzung, dann werden die Ergebnisse ausgewertet und der Plan fortgeschrieben. Die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte Anna Maria Schmitz-Hülsmann hat dabei bewusst den sonst üblichen Zeitrahmen von zwei Jahren auf drei verlängert, weil " Kreativität, Freiräume und sicher ab und zu ein langer Atem benötigt" werden.
Politik: Hier wird eine ausgewogene Vertretung von Männern und Frauen im Rat angestrebt (derzeit 32 Männer und 19 Frauen). Dazu soll unter anderem das Landesprogramm " Politik sucht Frauen" umgesetzt und geschlechtergerechte Listen zur Kommunalwahl aufgestellt werden. Auch Podiumsdiskussionen und Jurys sollten ausgewogen besetzt werden. Wie in fast allen Bereichen geht es parallel zu den Zielen um eine bessere Vereinbarkeit von Privatleben, Arbeit und öffentlichen Aufgaben.
Grundlagen der Gleichstellung: Hier wird der Abbau von Geschlechterstereotypen etwa durch eine geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung angepeilt. Wie in Vorlagen für städtische Gremien die integrationspolitischen Auswirkungen sollen künftig auch die Genderaspekte aufgelistet werden. Um Diskriminierung und Benachteiligung leichter öffentlich zu machen, wird die Einrichtung einer Anlaufstelle geprüft.
Arbeiten in der Kommune: Außer der Fortführung und Ausdehnung der gleichstellungsgerechten Personalentwicklung auch bei der Feuerwehr, den Stadtwerken Osnabrück und den Städtischen Bühnen sollen alle Bereiche speziell zum Thema " sexuelle Belästigung" sensibilisiert werden.
Kommunale Aufgaben: Eines der Ziele ist die Förderung nicht traditioneller Entscheidungen bei der Berufswahl. Auch stereotype Rollenbilder sollen beseitigt werden, etwa durch die Einstellung von Männern als Erziehern und Frauen als Hausmeisterinnen bei gleicher Qualifikation. Weitere Ziele: ausreichend bezahlbarer Wohnraum, Sicherheit für Frauen im öffentlichen Raum und eine bedarfsgerechte Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen.
Nachhaltige Entwicklung: " Mehr Frauen in die Wirtschaft" heißt eine der klaren Forderungen. Dazu könnten Unternehmerinnen-Netzwerke gefördert und weibliche Führungskräfte qualifiziert werden. Bei der Arbeitsplatzsuche sollten Alleinerziehende mit Blick auf individuelle Arbeitszeitmodelle unterstützt werden. Nicht zuletzt wird eine EU-weite Vernetzung zum Austausch über den Gleichstellungsaktionstag angestrebt. Osnabrücks französische Partnerstadt Angers und Vila Real in Portugal haben die EU-Charta ebenfalls unterzeichnet.

EU-Charta für die Gleichstellung von Männern und Frauen

" In der Welt von heute und morgen ist eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern auch der Schlüssel zu unserem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg nicht nur auf europäischer Ebene oder nationaler Ebene, sondern auch in unseren Regionen, Städten und Gemeinden." Dies ist ein Zitat aus der EU-Charta für die Gleichstellung von Männern und Frauen auf lokaler Ebene.

Kommunen, die der Charta beitreten, verpflichten sich damit, innerhalb von zwei Jahren einen Gleichstellungsaktionsplan zu erarbeiten.

Nachdem die Stadt Osnabrück der Charta im Jahr 2012 beigetreten war, wurde vor der Sommerpause der Aktionsplan vom Rat verabschiedet. Seit dem Jahr 2006 sind europaweit mehr als 1400 Kommunen beigetreten, darunter 38 aus Deutschland.

Italien nimmt mit mehr als 400 beigetretenen Kommunen den unantastbaren Spitzenplatz in der Europäischen Union ein.
Autor:
S.


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