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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Land will bei Baumunfällen gegensteuern
Zwischenüberschrift:
Kreis beteiligt sich an Modellprojekt – Geschwindigkeitsbeschränkungen auf kritischen Strecken
Artikel:
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Originaltext:
Merzen. Mit einer breit angelegten Aufklärungskampagne will das Land Niedersachsen die Zahl der tödlichen Baumunfälle zwischen Nordsee und Harz deutlich reduzieren. Der Landkreis Osnabrück gehört zu den sechs Landkreisen, die das Verkehrsministerium für ein dreijähriges Modellprojekt ausgewählt hat. Bei einem Ortstermin in Merzen haben Landkreis, Polizei und Verkehrswacht die Kampagne vorgestellt.

Die Zahlen sind alarmierend: Mehr als 1000 Menschen sind nach Angaben des Landes 2012 bei Baumunfällen getötet oder verletzt worden, 2013 waren es 874. Niedersachsen nimmt unter den westlichen Bundesländern einen Spitzenplatz ein. Untersuchungen ergaben, dass sich die meisten Unfälle auf Straßen ereigneten, die eine Breite von weniger als sechs Metern aufwiesen.

Schuld an den Tragödien, die sich unter den Baumkronen abspielen, sind aber nicht die Bäume, sondern die Autofahrer, die leichtsinnig Gas geben, zu schnell über den Asphalt rasen und die Gefahr der teils kapitalen Bäume am Straßenrand schlicht ignorieren. Geraten sie ins Schleudern und prallen gegen einen Baum, sind die Folgen oft schwer.

Mit einem Erlass will die Landesregierung die Verkehrssicherheit auf Straßen mit Baumbestand außerhalb geschlossener Ortschaften erhöhen und gegensteuern. Die sechs Kreise können in diesem Modellprojekt präventiv tätig werden und auf kritischen Strecken Geschwindigkeitsbeschränkungen anordnen. So sollen wichtige Erkenntnisse gesammelt werden. " Die Idee ist gut, der Landkreis Osnabrück kümmert sich schon seit zehn Jahren um dieses Thema", sagte Kreisrat Winfried Wilkens.

Während an Landesstraßen großflächige Plakate mit dem Titel " Ein Baum springt nicht zur Seite" stehen, wird der Landkreis Osnabrück sein Straßennetz auf Unfall- und Gefahrensituationen überprüfen. " Das gilt vor allem für Straßen, die weniger als 6, 50 Meter breit sind und an denen die Bäume nah am Straßenrand stehen", erklärte Manfred Motzek vom Ordnungsamt des Landkreises. Bis Jahresende sollen alle Strecken begutachtet worden sein.

Im Falle der Samtgemeinden Neuenkirchen und Fürstenau ist das in den vergangenen Wochen geschehen. Hier hat es Sonderverkehrsschauen unter Beteiligung der Gemeinden, des Kreises, des Straßenbauamtes und der Polizei gegeben. Das Ergebnis: 23 von 120 Kilometer Kreisstraße sind für das Modellprojekt ausgewählt worden, weil sie zu den potenziellen Gefahrenpunkten zählen.

Dazu gehört auch die Westerholter Straße in Merzen. Die Kreisstraße ist keine sieben Meter breit, dicke Eichenbäume stehen in dichtem Abstand nicht einmal einen halben Meter vom Asphaltrand entfernt. Zwischen dem Ortseingang und der Einmündung auf die Ueffelner Straße im Ankumer Ortsteil Westerholte gilt ab sofort Tempo 70. Zwei Schilder die Geschwindigkeitsbegrenzung und gleich darunter das Hinweisschild Baumunfall weisen die Autofahrer auf die Änderung hin. Je Fahrtrichtung steht alle 1000 Meter ein weiteres Schild als Erinnerung.

Die Westerholter Straße gehöre zwar zu den kritischen Strecken, sei aber zum Glück kein Unfallschwerpunkt, wie Klaus Bergmann von der Polizeiinspektion Osnabrück erläuterte. Das soll auch so bleiben, weshalb Polizei und Landkreis auf dieser Straße ab sofort Geschwindigkeitsmessungen vornehmen wollen. Bergmann: " Wir werden hier präventiv tätig."

Wie Hans Szypulski von der Landesverkehrswacht begrüßte er die Aufklärungskampagne angesichts der im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Zahl tödlicher Baumunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Osnabrück: 2013 seien zwei Menschen verunglückt, " bis heute haben wir fünf Unfälle mit tödlichem Ausgang gezählt".
Bildtext:
Der Landkreis Osnabrück will mithelfen, die Zahl tödlicher Baumunfälle in Niedersachsen zu reduzieren. Dazu untersucht er sein Straßennetz auf potenzielle Gefahrenstellen, zu denen auch die Westerholter Straße in Merzen gehört. Hier gilt ab sofort Tempo 70.
Foto:
Christian Geers
Autor:
Christian Geers


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