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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Fragwürdiges Verkehrskonzept
 
Absurde Situation
Artikel:
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Originaltext:
Zum Artikel " Stadt prüft ÖPNV-Flatrate" (Ausgabe vom 2. August).

" Öffentlicher Personennahverkehr ist für eine Stadt wie Osnabrück eine wichtige Angelegenheit. Zu einem gut funktionierenden und von der Bevölkerung angenommenen ÖPNV gehört zuerst einmal ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein Preis von 2, 50 Euro für einen Einzelfahrschein und Taktzeiten von 20 Minuten sind im Vergleich zu anderen Städten sicherlich nicht im vorderen Bereich. Als Bürger der Stadt Osnabrück, der im westfälischen Laggenbeck arbeitet, in Hellern wohnt und der bei ca. 15 Pkw-Fahrten im Jahr in die Innenstadt Osnabrücks per Zwangsabgabe mit dem Namen ' ÖPNV-Flatrate' von 300 bis 420 Euro pro Jahr/ pro Person dazu gezwungen werden soll, diese ca. 15 Fahrten mit dem Bus zu erledigen, stellt sich mir zum einen die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und zum anderen die Frage der Gerechtigkeit gegenüber allen Gästen aus Landkreis und Umland, die, sicherlich auch aufgrund der fehlenden Angebote zum Park & Ride, mit dem Pkw in die Osnabrücker Innenstadt fahren. Bewohner der Innenstadt, die die meisten Wege überwiegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen, werden sich die gleichen Fragen stellen.

Wie sollen Familien, Rentner oder Geringverdiener diese Kosten auffangen? Müssen in Zukunft auch Nichtschwimmer per Zwangsabgabe die städtischen Bäder finanzieren oder Nichttheaterinteressierte das Theater? Wenn schon bei Themen wie diesem über Zwangsabgaben in der jetzt diskutierten Höhe nachgedacht wird, was kommt dann als Nächstes, wenn unsere Stadt noch weiter verschuldet wird? Dass unsere Volksvertreter bei der jetzigen desolaten Finanzsituation ein Gutachten in Auftrag geben, ohne dessen Kosten zu kennen, und andere Dinge wegen genau dieser Finanzsituation infrage stellen, macht mich im Gegensatz zum Kommentator der NOZ fassungslos. Einen über viele Jahrzehnte gut funktionierenden Neumarkttunnel für exorbitante Kosten zurückzubauen und mit dem Gedanken zu spielen, den Neumarkt für den öffentlichen Verkehr zu sperren, sieht für mich nicht nach einem überzeugenden Verkehrskonzept für die Innenstadt aus. Sollten unsere Volksvertreter wirklich der Überzeugung sein, mit dieser durch die Bewohner der Stadt Osnabrück subventionierten ÖPNV-Flatrate ein fragwürdiges Verkehrskonzept unter dem Deckmantel des Umweltschutzes kompensieren zu können, dann muss ich mir die Frage stellen, ob ich in der richtigen Stadt wohne."

Hartmut Drescher

Osnabrück

Bildtext:
Als Zwangsabgabe von vielen Lesern heftig abgelehnt wird die Idee einer umlagefinanzierten ÖPNV-Flatrate. Auch der Rückbau des Neumarkttunnels stößt auf Kritik.
Archivfoto:
Gert Westdörp

Zum Artikel " Da gucken Sie nie mehr in den Fahrplan" (Ausgabe vom 6. August).

" NOZ-Redakteur Rainer Lahmann-Lammert ist zu verdanken, dass sich der Stadtwerke-Vorstand endlich zur Absicht des Osnabrücker Stadtrats geäußert hat, die fahrscheinlose Nutzung der Stadtbusse einzuführen und zur Finanzierung eine für alle Einwohner gleiche Abgabe zu erheben. Wer gehofft hat, dass damit den verkehrspolitischen Traumtänzern im Stadtrat der Boden entzogen und ein teures Gutachten vermieden wird, sieht sich getäuscht. Vielmehr erweckt das Interview den Eindruck, dass die Stadtwerke einer solchen " Lösung" nicht abgeneigt sind, flössen dem Verkehrsbetrieb doch ohne jede unternehmerische Anstrengung Einnahmen zu, deren Höhe nicht die Stadtwerke, sondern die Stadt als Eigentümer zu verantworten hätte. Dazu, was man mit den Mehreinnahmen anfangen könnte, fällt dem Vorstand natürlich etwas ein. Ganz abgesehen davon, dass nur schwer vorstellbar ist, wie man die Städte und Gemeinden in der Region in ein umlagefinanziertes ÖPNV-Angebot einbeziehen kann, lassen sich auch ohne Machbarkeitsstudie viele Fragen zur möglichen Umsetzung eines solchen Konzepts vorweg beantworten. Nach dem Vorbild des Semestertickets für Studierende, dessen Beitragshöhe und Leistungsumfang zwischen den Verkehrsträgern (Stadtwerke bzw. VGO, Nordwestbahn, Bahn AG) und dem Allgemeinen Studierendenausschuss der beteiligten Hochschulen ausgehandelt wird, müsste die von allen Osnabrückern monatlich zu zahlende Abgabe vom OB und Mitgliedern des Stadtrats mit der Stadtwerke AG und anderen Verkehrsunternehmen vereinbart werden eine absurde Situation, wenn man bedenkt, dass dieselben Mandatsträger im Aufsichtsrat der Stadtwerke Sitz und Stimme haben. […]"

Jürgen Deiters

Osnabrück
Autor:
Hartmut Drescher, Jürgen Deiters


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