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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Nickerchen unter Wasser
Zwischenüberschrift:
Wissenswertes in der Zooschule
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Mit lautem Gebrüll wurden 14 Kinder am Dienstag in der Schule begrüßt. Es waren aber keine Lehrer, die gebrüllt haben, sondern Löwen. Es war auch keine richtige Schule, in die die Mädchen und Jungen gegangen sind, sondern die Osnabrücker Zooschule.

Eigentlich hatten sich 20 Kinder für die Ferienpass-Aktion " Zooschule" im GZ Lerchenstraße angemeldet. Sechs sind nicht gekommen und hatten sich auch nicht abgemeldet. So blieben die frei gewordenen Plätze leer, hätten aber auch von Nachrückern übernommen werden können.

Für die 14 anwesenden Kinder war es jedenfalls ein lohnender Besuch im Zoo. Sie lernten zum Beispiel Pelle kennen, den Anführer der Rentiere. Er hat das größte Geweih. Bei den Rentieren haben aber auch die Weibchen Geweihe. Sie werden genutzt, um sich gegen männliche Artgenossen zu wehren, wenn die in der Brunftzeit zu aufdringlich werden. Wenn sie nicht mehr gebraucht werden, fallen die Geweihe ab. " Das ist so wie bei euch, wenn Milchzähne rausfallen", sagte Zoo-Pädagogin Marita Dahms, die die Kinder durch den Tierpark führte und sie mit Informationen fütterte.

Direkt gegenüber den Rentieren leben im Osnabrücker Zoo übrigens Vielfraße. Sie seien die natürlichen Feinde der Rentiere, erzählte Dahms. " So ein Jungtier ist ein schöne Beute für einen Vielfraß." Die Rentiere leben aber in ihrem Gehege in Frieden. Auch die Jungtiere werden in Ruhe gelassen. Im Frühjahr wird wieder Nachwuchs erwartet, so Dahms.

Die abgefallenen Geweihe durften die Kinder einmal aufsetzen. " Das ist unpraktisch", meinte Niclas (10). Michael (10) wusste auch wieso: " Wenn du einen Kopfball machst, ist der Ball platt." Zum Glück ist Niclas kein Rentier.

Freudig begrüßt wurden die Ferienpass-Kinder bei den Seelöwen. Sie schwammen freudig zum Beckenrand, guckten neugierig und auch erwartungsvoll, wie Dahms erklärte. Manchmal komme ein Kindergeburtstag vorbei und füttere die Seelöwen. Die Meeresbewohner konnten jedoch nicht ahnen, dass gestern nicht Geburtstag gefeiert wurde, sondern die Zooschule unterwegs war.

In der Wildnis leben die Verwandten der Osnabrücker Seelöwen an der Westküste Nordamerikas. Von dort kommt auch die Seelöwin Carla. Sie ist schon 31 Jahre alt und eine Oma. Dahms sagte, dass Seelöwen normalerweise nur 30 Jahre alt werden würden. " Carla dürfte deutschlandweit die älteste ihrer Art sein."

Seelöwen können 100 Meter tief tauchen und bis zu 40 Minuten unter Wasser bleiben. " Deswegen machen sie manchmal ein Nickerchen auf dem Beckenboden. Dort ist es ruhiger als an der Oberfläche", sagte Dahms. Manche Osnabrücker Zoo-Besucher hätten deswegen schon vermutet, die Seelöwen seien tot.

Auf die Idee, ein Nickerchen zu machen, kamen die Kinder in der Zooschule nicht. Sie besuchten noch die Tiger, Elefanten, Wölfe und auch Orang-Utan Buschi. Dort wurde es richtig laut. Die Nachbarn des Menschenaffen sind die Weißwangen-Schopfgibbons. Als Dahms den Kindern erzählte, dass Buschi mal ausgebüxt ist, nachdem er die Vierkant-Schlüssel eines Pflegers gemopst hat, fingen die Nachbarn an zu " singen". Mit ihrem Geheul, das so klingt wie amerikanische Polizeisirenen, erklärten sie den anderen Zoobewohnern, dass die Bäume in ihrem Gehege und die Leckereien darauf ganz allein ihnen gehören. " Mit dem Gesang markieren sie ihr Revier", so Dahms.

Die Zooschule kann von Gruppen auch außerhalb der Ferien gebucht werden. Infos unter www.zoo-osnabrueck. de.
Bildtext:
Einmal ein Geweih von einem Rentier auf dem Kopf tragen: Tamira (9) und Niclas (10) probierten es aus und fanden es unpraktisch. Mit Zoo-Pädagogin Marita Dahms (links) gingen sie am Dienstag in die Zooschule.
Foto:
Egmont Seiler
Autor:
Thomas Wübker


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